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Rene Jean Marie Joseph Guenon spater Abdel Wahid Yahia 15 November 1886 in Blois 7 Januar 1951 in Kairo war ein franzosischer Metaphysiker und esoterischer Schriftsteller Guenon gilt als Begrunder der Traditionalistischen Schule Rene Guenon 1925 Inhaltsverzeichnis 1 Lebensweg 2 Rezeption 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLebensweg BearbeitenAls Junge war Guenon so schwachlich dass er jahrelang zu Hause unterrichtet wurde Erst mit zwolf Jahren besuchte er eine offentliche Schule Nach deren Abschluss 1903 begann Guenon in Paris Mathematik zu studieren verlegte sich schliesslich aber auf die Philosophie Rene Guenon wurde im Jahre 1912 von Ivan Agueli alias Abdul Hadi einem schwedischstammigen Wandersufi und Maler in die Tariqa Schadhiliyya einen traditionellen Sufiorden initiiert und nahm den Sufinamen Abdel Wahid Yahia an Guenon war zu diesem Zeitpunkt 26 Jahre alt und hatte sich in diversen okkultistischen und freimaurerischen Zirkeln bewegt er erhielt auch Einweihungen in indische und taoistische Lehren durch einen mysteriosen Hadji Sharif und seinen Bekannten Matgioi eigentlich Albert de Pouvourville Im selben Jahr heiratete er katholisch Berthe Loury Kurz darauf begann er in einer antifreimaurerischen Zeitschrift zu publizieren und Studien uber die christliche Symbolik Ikonographie und Dante zu betreiben Seine abgelehnte Dissertation uber die Hindulehren und sein erstes Buch gegen die Theosophie wurden 1921 fertig Nachdem Guenon in jungen Jahren in Pariser Okkult Kreisen verkehrt hatte ubte er scharfe Kritik an allen Okkultismus Formen insbesondere an denen der Theosophischen Gesellschaft der Madame Blavatsky uber die er ein sehr kritisches Werk schrieb in dem er sich auch mit dem O T O und dem Golden Dawn auseinandersetzte Guenon behauptete die Theosophische Gesellschaft spiele eine antitraditionelle Rolle und werde unter anderem von englischen Geheimdiensten etwa in Indien benutzt jedoch im Dienste der Gegeninitiation 1 Der Sufismus Guenons bluhte im Verborgenen und wenige durften davon gewusst haben bevor er 1930 nach dem Tod seiner franzosischen Frau nach Agypten reiste um in Kairo nach Sufischriften zu suchen Bald hatte Guenon die arabische Kleidung ubernommen und beherrschte die Sprache vollkommen 1934 heiratete der zum Islam konvertierte und zum Scheich Abdel Wahid Yahia gewordene Guenon die wesentlich jungere und des Lesens und Schreibens unkundige Fatma Hanem die wahrend seines Lebens zwei gemeinsame Tochter und einen Sohn gebar ein zweiter Sohn kam erst nach seinem Tod zur Welt Guenon war in Agypten haufig umgezogen lebte aber zumeist im Zentrum Kairos dann in Dokki ab 1946 fest in Kairo Im Jahre 1949 wurde ihm die agyptische Staatsburgerschaft verliehen Am 7 Januar 1951 um 23 00 Uhr Ortszeit starb Abdel Wahid Yahia im Alter von 64 Jahren Rezeption BearbeitenGuenon hat ein breit gefachertes Werk hinterlassen und es haben sich verschiedene Gruppen gebildet die einen Aspekt des Guenonschen Erbes vertreten und sich gegenseitig bekampfen Einer seiner Schuler war der aus Rumanien stammende Diplomat Michael Valsan der sein Werk konsequent fortzusetzen suchte Nur kurzzeitig Guenons Schuler und bald in Uneinigkeit geschieden war Frithjof Schuon mit dem Guenon jedoch spater eine Freundschaft verbinden sollte Guenon unterscheidet einiges von dem oft im Zusammenhang mit ihm genannten italienischen Kulturphilosophen Julius Evola so stellte Evola die Kshatriya Kaste gleichberechtigt neben die der Brahmanen was Guenon nicht tat Ebenfalls von Guenon beeinflusst waren seine Landsfrau Maximine Portaz die sich Savitri Devi nannte sowie der deutsche Philosoph Leopold Ziegler welcher insbesondere in seinen Werken Uberlieferung 1936 und Menschwerdung 1948 Guenons Lehre unter christlich katholischen Vorzeichen weiterfuhrte Guenon wird haufig als einflussreich fur die politische Philosophie Steve Bannons dargestellt Vor allem das apokalyptische Geschichtsbild Guenons das in der Vernichtung des Templerordens sowie dem Westfalischen Frieden den Beginn des spirituellen Niedergangs des Westens sieht wird dabei angefuhrt 2 Werke BearbeitenIntroduction generale a l etude des doctrines Hindoues 1921 Le Theosophisme Histoire d une pseudo religion 1921 L erreur spirite 1923 Orient et Occident 1924 L homme et son devenir selon le Vedanta 1925 L esoterisme de Dante 1925 Le Roi du Monde 1927 dt Ausgabe Der Konig der Welt O W Barth Planegg 1956 Aurum Verlag Freiburg 1987 ISBN 3 591 08225 2 La crise du monde moderne 1927 dt Ausgabe Die Krisis der Neuzeit Hegner Koln 1950 Digitalisat dt Ausgabe Die Krise der modernen Welt Matthes amp Seitz Berlin 2020 Autorite Spirituelle et Pouvoir Temporel 1929 Saint Bernard 1929 Le symbolisme de la croix 1931 dt Ausgabe Die Symbolik des Kreuzes Aurum Verlag Freiburg 1987 ISBN 3 591 08192 2 Les etats multiples de l Etre 1932 dt Ausgabe Stufen des Seins Die Vielzahl der Welten Aurum Verlag Freiburg 1987 ISBN 3 591 08193 0 La metaphysique orientale 1939 Le regne de la quantite et les signes des temps 1945 Apercus sur l initiation 1946 Les principes du calcul infinitesimal 1946 La Grande Triade 1946 Nach seinem Tod aus seinen Aufsatzen zusammengestellte Werke Initiation et realisation spirituelle 1952 Apercus sur l esoterisme chretien 1954 Symboles de la Science Sacree 1962 Etudes sur la Franc Maconnerie et le Compagnonnage 1964 Etudes sur l Hindouisme 1966 Formes traditionelles et cycles cosmiques 1970 Apercus sur l esoterisme islamique et le Taoisme 1973 Comptes rendus 1973 Melanges 1976 Ecrits pour Regnabit 1999 Articles et comptes rendus Bd 1 2002 Literatur BearbeitenMark J Sedgwick Against the Modern World Traditionalism and the Secret Intellectual History of the Twentieth Century Oxford University Press 2004 ISBN 0195152972 Wolfgang Neumann Rene Guenon Ein franzosischer Esoteriker des 20 Jahrhunderts In Michael Klocker Udo Tworuschka Hrsg Handbuch der Religionen Kirchen und andere Glaubensgemeinschaften in Deutschland 1997ff I 14 9 5 17 Erganzungslieferung 2008 S 1 9 John Herlihy Hrsg The Essential Rene Guenon Metaphysics Tradition and the Crisis of Modernity World Wisdom 2009 ISBN 978 1 933316 57 4 Milena Rampoldi Rene Guenon e la critica della modernita Gruppo Edicom 2013 ISBN 978 8882363451Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rene Guenon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Rene Guenon im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Mark Sedgwick Traditionalist Sufism ARIES 22 1999 S 3 24 PDF 193 kB Projet Rene Guenon blogspot com Das Unendliche und die Moglichkeit Rene Guenon Shaykh Abd Al Wahid Yahya An introduction to Shaykh Abd Al Wahid Yahya Rene Guenon auf englisch Einzelnachweise Bearbeiten Marco Pasi Aleister Crowley und die Versuchung der Politik Ares Verlag Graz 2006 S 42 Joshua Green Inside the Secret Strange Origins of Steve Bannon s Nationalist Fantasia 17 Juli 2017 vanityfair com abgerufen am 19 Juli 2017 Normdaten Person GND 118936433 lobid OGND AKS LCCN n80053245 NDL 00441916 VIAF 96988275 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Guenon ReneALTERNATIVNAMEN Abdel Wahid Yahia Guenon Rene Jean Marie JosephKURZBESCHREIBUNG franzosischer Metaphysiker und esoterischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 15 November 1886GEBURTSORT BloisSTERBEDATUM 7 Januar 1951STERBEORT Kairo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rene Guenon amp oldid 234260857