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Heinrich Wilhelm Reinhard Strecker 22 Januar 1876 in Berlin 26 Juli 1951 in Giessen war ein deutscher Philosoph Padagoge und Politiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politische Karriere 3 Ehrungen 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStrecker war Sohn eines Majors und dessen Frau Caroline geborene Hattendorf Strecker studierte Geographie Germanistik und Geschichte an den Universitaten in Greifswald Heidelberg und Leipzig Sein Studium konnte er 1901 in seiner Heimatstadt erfolgreich mit der Dissertation Der asthetische Genuss auf Grund der asthetischen Apperzeption abschliessen Anschliessend bekam Strecker eine Anstellung als Padagoge an verschiedenen Gymnasien in Hessen und avancierte schliesslich zum Leiter der Hoheren Madchenschule in Friedberg Mitten im Ersten Weltkrieg konnte sich Strecker 1917 mit einer Arbeit uber Fichtes Staatsphilosophie in Giessen habilitieren Ihn fuhrte seine Karriere 1923 uber die Ernennung zum Oberschulrat und 1924 als Honorarprofessor an die Universitat Jena 1930 erhielt er einen Lehrauftrag fur Naturphilosophie an der Forsthochschule in Eberswalde und wurde 1933 aus politischen Grunden entlassen 1945 wurde er Stadtschulrat und Honorarprofessor fur Padagogik in Leipzig und kam kurz darauf mit Hilfe der Amerikaner nach Westdeutschland 1946 wurde Strecker zum Honorarprofessor fur Staatsphilosophie an der Justus Liebig Hochschule Giessen berufen Er erhielt einen verguteten Lehrauftrag fur Philosophie und Padagogik der aus finanziellen Grunden und vor dem Hintergrund seines Alters nach dem Sommersemester 1948 beendet wurde Seit 1947 war Strecker zudem Leiter der neugegrundeten Giessener Volkshochschule Strecker war Mitglied der Deutschen Friedensgesellschaft und des Guttempler Ordens Politische Karriere BearbeitenVon Jugend an politisch interessiert und links liberal engagiert war Strecker seit 1910 Mitglied und Funktionar der Fortschrittlichen Volkspartei FVP Nach dem Ersten Weltkrieg gehorte er zu den Grundungsmitgliedern der Deutschen Demokratischen Partei DDP in Hessen und liess sich 1919 fur diese Partei in den Landtag des Volksstaates Hessen wahlen 1 Bereits im darauffolgenden Jahr berief man ihn zum Kultusminister im Kabinett Ulrich II Vorganger wie Nachfolger in diesem Amt war Otto Urstadt Dieses Amt hatte er vom 22 Februar 1919 bis zum 1 Oktober 1921 inne Strecker verlor sein Amt weil er Ende 1921 aus Protest gegen die Politik des Reichswehrministers Otto Gessler ebenfalls DDP seine Partei verliess und zur SPD wechselte Sein Landtagsmandat legte er nieder Ab 1924 gehorte Strecker fur die SPD erneut dem Landtag an aus dem er am 22 Februar 1925 endgultig ausschied Adam Lang ruckte fur ihn in den Landtag nach Als Mitglied des Reichsrates hatte er 1919 an der Ausarbeitung der Weimarer Verfassung teilgenommen Er bekampfte den Antisemitismus war Angehoriger der Deutschen Friedensgesellschaft und Leiter des Guttemplerordens in Deutschland 1925 liess sich Strecker in Berlin nieder um seinen vermehrten politischen Engagements Rechnung zu tragen Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde er 1933 seiner Amter und Ehrenamter enthoben Dennoch unterzeichnete er im November 1933 das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitaten und Hochschulen zu Adolf Hitler Mit seinem fruheren hessischen Ministerkollegen Wilhelm Leuschner und anderen nahm er in vorsichtiger Distanz 1944 an Vorbereitungen zum Sturz Hitlers teil Als Mitglied des Nauheimer Kreises der fur ein neutrales Deutschland eintrat wurde er aus der SPD ausgeschlossen Ehrungen BearbeitenNach Reinhard Strecker sind eine Strasse in Russelsheim am Main und ein Weg in Giessen Wieseck benannt Werke BearbeitenDer asthetische Genuss auf Grund der asthetischen Apperzeption Kindt Giessen 1901 Beitrage zur Geschichte der Stadt Oppenheim Traumuller Oppenheim 1905 Die moralische Phrase im Liberalismus Eine Entgegnung Roether Darmstadt 1907 Religion und Politik bei Goethe Roth Giessen 1908 Sonntagsbetrachtungen uber Schillers Gedichte Roth Giessen 1908 Gott und die Kirche Bremer Flugschriften aus dem Geisteskampf der Gegenwart Band 2 Concordia Berlin 1908 Demokratie und Sozialismus Eine Auseinandersetzung mit Magnus Biermer Roether Darmstadt 1908 Kants Ethik Roth Giessen 1909 Die Pflicht zu wissen Neuland Berlin 1928 Padagogik und Politik Zahnwetzer Kassel 1947 Literatur BearbeitenJochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 375 Ulrich Peter Reinhard Strecker 1876 1954 Ein religioser Sozialist im gottlosen Leipzig In Michael Rudloff Mike Schmeitzner Hrsg Solche Schadlinge gibt es auch in Leipzig Sozialdemokraten und die SED Peter Lang Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 631 47385 0 S 160 173 Klaus Dieter Rack Bernd Vielsmeier Hessische Abgeordnete 1820 1933 Biografische Nachweise fur die Erste und Zweite Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen 1820 1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919 1933 Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 19 Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Bd 29 Hessische Historische Kommission Darmstadt 2008 ISBN 978 3 88443 052 1 Nr 891 Hans Georg Ruppel Birgit Gross Hessische Abgeordnete 1820 1933 Biographische Nachweise fur die Landstande des Grossherzogtums Hessen 2 Kammer und den Landtag des Volksstaates Hessen Darmstadter Archivschriften Bd 5 Verlag des Historischen Vereins fur Hessen Darmstadt 1980 ISBN 3 922316 14 X S 251 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Reinhard Strecker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Reinhard Strecker in der Deutschen Digitalen Bibliothek Strecker Heinrich Wilhelm Reinhard Hessische Biografie Stand 26 Juli 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Nachlass Bundesarchiv N 1782 Dr phil Heinrich Wilhelm Reinhard Strecker Abgeordnete In Hessische Parlamentarismusgeschichte Online HLGL amp Uni Marburg abgerufen am 12 Juni 2023 Stand 28 April 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Ulrich Peter Reinhard Strecker 1876 1954 Ein religioser Sozialist im gottlosen Leipzig In Michael Rudloff Mike Schmeitzner Hrsg Solche Schadlinge gibt es auch in Leipzig Sozialdemokraten und die SED Peter Lang Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 631 47385 0 S 162 Normdaten Person GND 117313122 lobid OGND AKS LCCN no2002025144 VIAF 112333833 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Strecker ReinhardALTERNATIVNAMEN Strecker Heinrich Wilhelm Reinhard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge und PolitikerGEBURTSDATUM 22 Januar 1876GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 26 Juli 1951STERBEORT Giessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinhard Strecker Politiker amp oldid 234550465