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Reinhard Duchting 13 Marz 1936 in Witten 12 April 2018 in Heidelberg war ein deutscher Mittellateinischer und Neulateinischer Philologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben und Werk BearbeitenDuchting wurde am 13 Marz 1936 als zweites von drei Kindern der Eheleute Emil Duchting 26 April 1901 26 Mai 1979 und Bertha Duchting geb Hoper 3 September 1898 24 Marz 1980 in Witten an der Ruhr geboren Das Abitur erlangte er nach einer zweimal krankheitsbedingt Lungentuberkulose unterbrochenen Schullaufbahn 1957 an der Oberschule fur Jungen dem spateren Stadtischen Ruhr Gymnasium Witten Er begann 1957 in Heidelberg ein Studium zunachst der Evangelischen Theologie Germanistik und anfangs noch der Anglistik Er setzte das Studium an der Georg August Universitat Gottingen fort kehrte aber bereits nach einem Semester wieder nach Heidelberg zuruck wo die mittellateinische Philologie der er sich angeregt von Peter Wapnewski seit 1959 verstarkt zuwandte seit 1957 uber ein von Walther Bulst gegrundetes Seminar verfugte Ausser Bulst und Wapnewski waren die Theologen Hans Freiherr von Campenhausen und Gerhard von Rad sowie der Germanist Arthur Henkel die pragenden akademischen Lehrer Nach dem 1 Staatsexamen 1962 erhielt er 1964 ebenda eine Assistentenstelle am Lehrstuhl 1965 wurde er von Bulst promoviert mit einer Dissertation uber Sedulius Scottus 1 Die 1968 bei Fink in Munchen erschienene Arbeit unterzog erstmals das Corpus der 80 von Ludwig Traube Monumenta Germaniae Historica Poetae III 1 1896 herausgegebenen Gedichte aus dem Codex Bruxellensis 10615 10729 einer umfassenden textkritischen metrischen inhaltlichen und quellenkritischen Kommentierung und gilt bis heute als ein wichtiger Beitrag zum Verstandnis dieser carmina Deshalb wird sie neben der kritischen Neuausgabe durch Jean Meyers Corpus Christianorum 117 1991 als ein Standardwerk zu deren Verfasser angesehen 1976 habilitierte sich Duchting mit einer Schrift die funf Studien zu lateinischen Dichtungen des Fruh und Hochmittelalters vereinte 1980 erhielt er in Heidelberg eine Professur C 2 auf der er bis zu seiner Entpflichtung im Jahr 2000 verblieb 2 Seit 1984 nahm er daruber hinaus einen Lehrauftrag an der Julius Maximilians Universitat Wurzburg wahr 1985 und 1986 eine Lehrstuhlvertretung an der Georg August Universitat Gottingen 3 Zusatzlich zur mittellateinischen Literatur in der Dichtung und Metrik seine Schwerpunkte blieben erweiterte Duchting sein Arbeitsgebiet auch um die neulateinische Literatur die fur seine Forschung immer grossere Bedeutung gewann und aus der er zahlreiche Schriften u a von Jakob Wimpfeling Helius Eobanus Hessus Justus Lipsius Olympia Fulvia Morata Georg Fabricius und David Chytraus kommentierte und in Zusammenarbeit mit seinen Schulern auch herausgab Zu seinen Arbeitsgebieten gehorten ausserdem die Heidelberger Regional und Universitatsgeschichte wozu er durch eine Vielzahl von Veroffentlichungen und Vortragen Beitrage geleistet hat Er ist auch Verfasser des Abschnitts Die mittellateinische Literatur im Neuen Handbuch der Literaturwissenschaft 4 sowie zahlreicher Artikel in wissenschaftlichen Nachschlagewerken wie dem Harenbergs Lexikon der Weltliteratur dem Killy Literaturlexikon dem Lexikon des Mittelalters der Religion in Geschichte und Gegenwart der Theologischen Realenzyklopadie und dem Verfasserlexikon 5 Reinhart Duchting war es ausserordentlich wichtig geisteswissenschaftliche Studien nicht allein im sogenannten Elfenbeinturm zu betreiben sondern sie einer breiten kulturgeschichtlich interessierten Offentlichkeit nahe zu bringen und so zur Erhaltung des kulturellen Erbes im lebendigen Bewusstsein beizutragen Er spielte daher durch seine zahlreichen offentlichen Vortrage Beitrage zu Ausstellungskatalogen Nachrufe und Wurdigungen von Gelehrten und sonstige Artikel in der lokalen Presse und in wissenschaftlichen Zeitschriften sowie als Mitglied oder Kooperationspartner entsprechender Vereine und Arbeitsgemeinschaften etwa des Freundeskreises fur Archiv und Museum der Universitat Heidelberg e V dessen Vorsitzender er seit 2003 war der Societa Dante Alighieri Comitato di Heidelberg e V des Heidelberger Geschichtsvereins e V des Heidelberger Donnerstagsclubs oder der Jung Stilling Gesellschaft e V eine herausragende Rolle im kulturellen Leben der Stadt Heidelberg und ihrer Umgebung nicht zuletzt auch seines Wohnortes Sandhausen Duchting war seit 1964 verheiratet mit Doris Duchting geb Hartenstein 17 September 1936 Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor Ehrungen BearbeitenAm 28 Februar 2001 wurde Duchting mit der Goldmedaille Nummus aureus der Masaryk Universitat zu Brunn ausgezeichnet deren Seminar fur Klassische Philologie er seine mittellateinische Fachbibliothek gestiftet hatte Schriften BearbeitenSedulius Scottus Seine Dichtungen Fink Munchen 1968 Zugleich Heidelberg Universitat Dissertation 1965 Studien zur lateinischen Dichtung des fruhen und hohen Mittelalters Heidelberg 1976 ungedruckte Habilitationsschrift daraus veroffentlicht Versus de ordinibus In Mittellateinisches Jahrbuch Bd 16 1981 S 217 222 Wiedergefundene Versus Salomos III In Walter Berschin Reinhard Duchtung Hrsg Lateinische Dichtungen des X und XI Jahrhunderts Festgabe fur Walther Bulst zum 80 Geburtstag Schneider Heidelberg 1981 ISBN 3 7953 0642 6 S 118 128 Amalar Versus marini In Albert Lehner Walter Berschin Hrsg Lateinische Kultur im VIII Jahrhundert Traube Gedenkschrift EOS Verlag St Ottilien 1989 ISBN 3 88096 695 8 S 47 58 Lothar in Xanten Sedulius Scottus XXV ein Fall irregeleiteter divinatio textus In Gunter Bernt Fidel Radle Gabriel Silagi Hrsg Tradition und Wertung Festschrift fur Franz Brunholzl zum 65 Geburtstag Thorbecke Sigmaringen 1989 ISBN 3 7995 7065 9 S 85 96 Die mittellateinische Literatur In Henning Krauss Hrsg Neues Handbuch der Literaturwissenschaft Bd 7 Das Hochmittelalter Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion Wiesbaden 1981 S 487 512 ISBN 3 7997 0768 9 als Herausgeber und Verfasser des Nachwortes Georg Sohn Rede vom Ursprung der Universitat Heidelberg 1587 Carl Winter Universitatsverlag Heidelberg Jahresgabe 1988 1989 Faksimile der Erstveroffentlichung von 1615 Winter Heidelberg 1988 ISBN 3 533 04076 3 als Herausgeber und Verfasser des Nachwortes Jakob Wimpfeling Immunitatis amp libertatis ecclesiastice statusq ue Sacerdotalis Defensio Auisamentu m de concubinarijs no n absolue n dis quibuscu m q ue Landeskirchenrat der Evangelischen Kirche der Pfalz Speyer 1990 S 41 54 Nachwort als Herausgeber und Verfasser des Nachwortes Johann Heinrich Jung Stilling Uber den Geist der Staatswirtschaft Manutius Heidelberg 1990 ISBN 3 925678 18 2 S 39 45 Nachwort als Herausgeber und Verfasser des Nachwortes Heinrich Luden Vom freien Geistesverkehr Pressfreiheit Censur Buchhandel und Nachdruck Carl Winter Universitatsverlag Heidelberg Jahresgabe 1990 1991 Nachdruck des Beitrags aus Nemesis Zeitschrift fur Politik und Geschichte 2 Band Weimar 1814 Winter Heidelberg 1990 ISBN 3 533 04362 2 als Herausgeber mit Hans Thurn Vita Benedicti Wurzburg Universitatsbibliothek M p th q 8 Codices illuminati medii aevi 21 Farbmikrofiche Edition Edition Lengenfelder Munchen 1991 ISBN 3 89219 021 6 Beschreibung der Bilderhandschrift Edition der Bis bini Verse als Herausgeber David Friedrich Strauss Der Romantiker auf dem Throne der Casaren oder Julian der Abtrunnige Faksimile der Ausgabe Mannheim 1847 Manitius Heidelberg 1992 ISBN 3 925678 23 9 S 81 97 Nachwort als Herausgeber und Verfasser des Nachwortes Carmina Burana Lieder der Vaganten Lateinisch und Deutsch Eine Auswahl Nach Ludwig Laistner neu herausgegeben 6 Auflage Neuausgabe Schneider Gerlingen 1993 ISBN 3 7953 0909 3 S 191 244 Nachwort als Herausgeber und Verfasser des Nachwortes Albert Mays Heidelberg gefeiert von Dichtern und Denkern Faksimile der Ausgabe Heidelberg 1886 Manutius Heidelberg 1994 ISBN 3 925678 11 5 S 147 150 Nachwort als Herausgeber mit Boris Korkel David Chytraeus Kraichgau De Creichgoia Heimatverein Kraichgau e V Sonderveroffentlichung 21 Faksimile der Ausgabe Wittenberg 1561 Mit Ubersetzung und Nachwort Verlag regionalkultur Ubstadt Weiher 1999 ISBN 3 89735 100 5 S 99 145 Nachwort als Herausgeber mit Antje Kohnle Jakob Wimpfeling Lob des Speyerer Doms Laudes ecclesiae Spirensis Faksimile der Inkunabel von 1486 Pfalzische Landesbibliothek Speyer Inc 141 Edition Ubersetzung und Kommentar Reichert Wiesbaden 1999 ISBN 3 89500 101 5 als Herausgeber mit Boris Korkel Markus Friedrich Wendelinus Wunder des Nil Admiranda Nili 1623 Faksimileausgabe mit Dokumenten und Nachwort Winter Heidelberg 2000 ISBN 3 8253 0879 0 als Herausgeber mit Manfred Mindt Johann Heinrich Jung Stilling Uber die Ursprunge von Gebirgen und Erzgangen De originibus montium et venarum metallicarum Jung Stilling Studien Bd 5 Rede zur Ubergabe des Prorektorates an der Marburger Universitat am 1 Januar 1793 Jung Stilling Gesellschaft e V Siegen 2004 ISBN 3 928984 27 6 mit Carsten Juwig Heidelberger Kopfe Die Professorenportrats von Denes v Szebeny Universitatsmuseum Heidelberg Kataloge 1 ZDB ID 2205092 9 Ausstellung im Universitatsmuseum Heidelberg 28 Oktober 2004 23 Januar 2005 Universitats Museum Heidelberg 2004 Sibi et amicis Erinnerungen kleine Studien Schriftenverzeichnis Mit einem Brief von Georg Ellinger an Fritz Homeier hrsg von Jolanta Wiendlocha Mattes Heidelberg 2006 ISBN 3 930978 77 6Literatur BearbeitenDagmar Dull Reinhard Duchting In Heidelberger Gelehrtenlexikon 1933 1986 Springer Heidelberg Berlin 2009 S 168f ISBN 3540888357 Hermann Wiegand Zum Geleit In Boris Korkel Tino Licht Jolanta Wiendlocha Hrsg Mentis amore ligati Lateinische Freundschaftsdichtung und Dichterfreundschaft in Mittelalter und Neuzeit Festgabe fur Reinhard Duchting zum 65 Geburtstag Mattes Heidelberg 2001 ISBN 3 930978 13 X S 1 f Weblinks BearbeitenBibliographie von Reinhard Duchting Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Veroffentlichungen von Reinhard Duchting im Opac der Regesta ImperiiAnmerkungen Bearbeiten Vgl Reinhard Duchting Erinnerungen in Ders Sibi et amicis s unten S 15 51 hier S 15 S 25 S 28 36 39 Reinhard Duchting Erinnerungen in Ders Sibi et amicis s unten Schriften S 15 51 hier S 39 45 Walter Berschin 50 Jahre Mittellatein in Heidelberg In Mittellateinisches Jahrbuch Bd 43 2008 S 161 f Vgl Boris Korkel Tino Licht Jolanta Wiendlocha Hrsg Mentis amore ligati s unten Literatur S V Reinhard Duchting Sibi et amicis s unten Schriften S 12 14 S unten Werke Vgl Schriftenverzeichnis Reinhard Duchting In Sibi et amicis s unten Werke S 241 273 Normdaten Person GND 12121950X lobid OGND AKS LCCN n81103381 VIAF 46882875 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Duchting ReinhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Mittellateinischer PhilologeGEBURTSDATUM 13 Marz 1936GEBURTSORT WittenSTERBEDATUM 12 April 2018STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinhard Duchting amp oldid 190404591