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Reiner Steinweg 29 Juni 1939 in Pahl ist ein deutscher Friedens und Konfliktforscher sowie Theater und Erzahlpadagoge der zunachst als Brecht Forscher bekannt wurde 1 Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Leben und Werk 3 Schriften Auswahl 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenSteinweg verbrachte seine fruhe Kindheit in Schlesien Kurz vor Kriegsende floh die Mutter mit ihm und seinen drei jungeren Geschwistern uber Bohmen nach Ostwestfalen Lippe Sein Vater promovierter Jurist bei der Reichsbahn starb als Soldat Anfang Mai 1945 auf dem Balkan Nach dem Abitur 1959 in Lemgo studierte er an verschiedenen Universitaten u a in Paris Literaturwissenschaft und Geschichte machte 1965 in Kiel das Staatsexamen und promovierte dort 4 Jahre spater uber Brechts Theorie der Lehrstucke Ein Theorie Praxis Modell Ab 1969 war er als Deutschlehrer in der Heimvolkshochschule Hesbjerg bei Odense Danemark tatig und zugleich Mitglied im Kollegium des Peace Research College Hesbjerg 1971 begann er ein Zweitstudium der Politikwissenschaft und Soziologie mit Schwerpunkt Friedens und Konflikt forschung in Frankfurt am Main mit einem Stipendium der gerade gegrundeten Berghof Stiftung fur Konfliktforschung Bereits wahrend der Studienzeit wurde er Mitglied im Hamburger Aktionskreis fur Gewaltlosigkeit und nahm 1961 von Osnabruck bis Moskau am San Francisco Moscow March for Peace Unilateral Disarmament teil organisiert vom Committee for Nonviolent Action Abraham Muste Bradford Lyttle 2 organisierte er im Auftrag des Komitees gegen Atomrustung den Ostermarsch in Munchen und der Region Sud gemeinsam mit Carl Amery 1962 war er tatig als Kantor der Christengemeinschaft in Kiel und fuhrte Das neue Jerusalem von Klaus Harlan auf 1967 und verfasste gemeinsam mit Jens Ihwe ein Memorandum zur Grundung eines deutschen Instituts fur Friedensforschung 1968 1971 Ehe mit Erica von Wrangell Tochter Gisela geb 1975 zweite Ehe mit Ulrike Breitwieser Sohn Felix geb 1986 Leben und Werk BearbeitenSteinweg verband Forschungs und Lehrtatigkeiten Gremienarbeit und politische Praxis 3 Aufbauend auf seine Dissertation 1969 uber die Lehrstucke Bertolt Brechts entwickelte er in den 1980er Jahren einen Ansatz fur selbstreflexive friedenspolitische Bildungsarbeit der auch Ausgangspunkt der Forschungsprojekte Jugend und Gewalt 1980 1986 Gewalt in der Stadt 1989 bis 1994 im Auftrag des Grazer Buros fur Frieden und Entwicklung Vorbereitung auf existentielle Konflikte in Ausbildung Gruppe und Beruf 1994 1997 gemeinsam mit Eva Maringer 4 und Arbeitsklima und Konfliktpotential der Arbeiterkammer Linz 1997 1999 war die er mit einer Reihe von Publikationen abschloss Seit 1996 engagierte er sich fur die Umsetzung des Konzepts der gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg durch Trainings und Veroffentlichungen 2011 veroffentlichte er einen Sammelband Gewaltfreie Aktion Erfahrungen und Analysen gemeinsam mit Ulrike Laubenthal 1972 bis 1974 organisierte Steinweg Tagungen und Kongresse der Arbeitsgemeinschaft fur Friedens und Konfliktforschung AFK einer Wissenschaftsvereinigung aus allen akademischen Disziplinen 1972 bis 1980 organisierte er mehrere Veranstaltungen in Frankfurt am Main als Mitglied des Sozialistischen Buros 1974 bis 1988 war er Redakteur der Friedensanalysen in der edition suhrkamp als Mitarbeiter der Hessischen Stiftung Friedens und Konfliktforschung 1976 bis 1984 erhielt er einen Lehrauftrag an der Universitat Frankfurt am Main zu Fragen der Gewaltfreiheit der Burgerinitiativen Bewegung sozialpsychologischen Aspekten von Krieg und Frieden u a zum Zusammenhang von Mannlichkeitswahn und Krieg sowie zur Theaterpadagogik ferner ubte er eine Lehrtatigkeit an der Fachhochschule Frankfurt am Main zur Theater und Erzahlpadagogik aus 1979 bis 1986 war er Mitbegrunder und Beiratsmitglied spater fur drei Jahre Mitvorsitzender der Bildungs und Begegnungsstatte fur gewaltfreie Aktion Kurve Wustrow bei Gorleben 1984 85 Organisator der Kampagne Produzieren fur das Leben Rustungsexporte stoppen Pax Christi Ohne Rustung Leben Versohnungsbund 1985 bis 1994 war er Redakteur des jahrlichen Friedensberichts des Osterreichischen Studienzentrums fur Frieden und Konfliktlosung OSFK 1987 bis 2004 war er Leiter der Aussenstelle Linz des OSFK 1989 bis 1992 war Steinweg Lehrbeauftragter an Universitaten in Sao Paulo Innsbruck Salzburg und Wien seit 2009 auch an der Fachhochschule Osnabruck Theaterpadagogisches Institut Lingen und seit 2012 an der European Peace University EPU in Stadtschlaining im Burgenland 5 6 1998 bis 2000 leitete er den Aufbau der Abteilung Wege aus der Alltagsgewalt des Europaischen Museums fur Frieden in der Friedensburg Schlaining 7 2001 bis 2002 war er kommissarischer Leiter des Berghof Forschungsinstituts fur konstruktive Konfliktbearbeitung in Berlin Als Berater der Friedensstadt Linz 8 entwarf er seit 1988 die jahrlichen Friedenserklarungen der Stadt Linz und initiierte 1993 eine Linzer Delegation in den Kosovo sowie daran anschliessend 1999 den Linzer Appell fur Friedenspolitik aus dem 2003 der Vorschlag einer United Nations Commission for Peace and Conflict Prevention UNCOPAC und das Forum Crisis Prevention hervorgingen 9 2006 war er nach dem Libanonkrieg einer der Autoren des Manifests der 25 fur eine veranderte deutsche Nahost Politik 10 und vertrat dieses Konzept 2008 auf Einladung der Friedrich Ebert Stiftung in Israel Seit 2017 ist er Ehrenmitglied der Friedensakademie Linz Schriften Auswahl BearbeitenNeben der hier angefuhrten Auswahl seiner Monografien und Sammelbande veroffentlichte Steinweg viele Aufsatze in zahlreichen Periodika und Sammelbanden als HerausgeberErzahlen was ich nicht weiss Die Lust zu fabulieren und wie sie die politische soziale und therapeutische Arbeit bereichert Schibri Verlag Berlin 2006 ISBN 3 937895 14 0 Erziehung zum Kritischen Denken Texte und Wirkungen des Lehrers Heinz Schultz Brandes amp Apsel Frankfurt M 1993 ISBN 3 86099 109 4 zusammen mit Volkhard Brandes Friedensanalysen Fur Theorie und Praxis Suhrkamp Frankfurt M 1976 1999 24 Bde Friedensbericht Friedensforscher zur Lage Osterreichisches Studienzentrum fur Frieden und Konfliktlosung Stadtschlaining 1984 1993 10 Bde Bertolt Brecht Die Massnahme Suhrkamp Frankfurt M 1972 mit Spielanleitung von R S als AutorArbeitsklima und Konfliktpotential Erfahrungen aus oberosterreichischen Betrieben WISO Dokumente 45 ISW Verlag Linz 1999 Gewalt in der Stadt Wahrnehmungen und Eingriffe das Grazer Modell Agenda Verlag Munster 1994 ISBN 3 929440 22 9 zusammen mit der Arbeitsgruppe Gewalt in der Stadt GewaltAuswegeSehen Anregungen fur den Abbau von Gewalt edition lex liszt 12 Oberwart 2000 ISBN 3 932444 08 6 zusammen mit Eva Maringer Textband Ausstellung Wege aus der Alltagsgewalt 1 CD ROM Konstruktive Haltungen und Verhaltensweisen in institutionellen Konflikten Erfahrungen Begriffe Fahigkeiten Berghof Report 3 Berghof Forschungszentrum fur Konstruktive Konfliktbearbeitung Berlin 1997 zusammen mit Eva Maringer Das Lehrstuck Brechts Theorie einer politisch asthetischen Erziehung Brandes amp Apsel Frankfurt M 1995 ISBN 3 86099 250 3 Stadt ohne Gewalt Verminderung Vermeidung Vorbeugung Die Grazer Vorschlage Agenda Verlag Munster 1994 ISBN 3 929440 20 2 Weil wir ohne Waffen sind Ein theaterpadagogisches Forschungsprojekt zur Politischen Bildung Nach einem Vorschlag von Bertolt Brecht Brandes amp Apsel Frankfurt M 1986 ISBN 3 925798 22 6 zusammen mit Wolfgang Heidefuss und Peter Petsch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reiner Steinweg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Reiner Steinweg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Private Webprasenz von Reiner SteinwegEinzelnachweise Bearbeiten Gunter Hartung Der Dichter Bertolt Brecht Zwolf Studien Leipzig 2004 S 184 193 Wikipedia Lehrstuck Theater eingesehen 12 9 Wikipedia Spielart berlin de Theaterpadagogische Zeitschrift 10 2009 Reiner Steinweg der durch seine grundlegende Untersuchung Das Lehrstuck Brechts Theorie einer politisch asthetischen Erziehung 1972 1976 die Theaterpadagogik nachhaltig professionalisiert hat Achim Schroder u a Hrsg Handbuch Konflikt und Gewaltpadagogik Verfahren fur Schule und Jugendhilfe Bad Schwalbach 2013 S 241 258 Marcel M Baumann u a Hrsg Friedensforschung und Friedenspraxis Ermutigung zur Arbeit an der Utopie Reiner Steinweg zum 70 Geburtstag Frankfurt 2009 S 143ff Ulrike Suhr Zwischen Spiel und Diskurs Themen und Methoden des Friedensforschers R S S 288 312 Beleg 3 Friedens news at 6 2008 Urgestein der Friedensbewegung und Friedensforschung in Osterreich und Deutschland Eva Maringer S 206 224 Beleg 3 http www wissenschaft und frieden de seite php artikelID 1767 Hochschule Osnabruck Reiner Steinweg eingesehen am 5 September 2013 http www inst at studies l 03 d htm Linz Kultur Friedensstadt Linz eingesehen am 10 September 2013 Crisis Prevention info Marcel M Baumann Georg Meggle Jenseits von Denkverboten und Kritiklosigkeit Das Manifest der 25 und seine Folgen S 275 287 Beleg 3 Normdaten Person GND 107072777 lobid OGND AKS LCCN n50023497 VIAF 22180923 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steinweg ReinerKURZBESCHREIBUNG deutscher TheaterpadagogeGEBURTSDATUM 29 Juni 1939GEBURTSORT Pahl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reiner Steinweg amp oldid 236470608