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Der Reichshammerbund war eine volkische Vereinigung die 1912 in Leipzig von dem Verleger und Autor Theodor Fritsch gegrundet wurde Fritsch war Herausgeber der antisemitischen Zeitschrift Der Hammer die in regionalen Lesezirkeln von Anhangern gelesen wurde Diese Anhangerschaft wurde auch als Hammerbewegung bezeichnet Mit dem Reichshammerbund wollte Fritsch die verschiedenen deutschen volkisch antisemitischen Gruppierungen des politischen Antisemitismus der Kaiserzeit zu einem Verband vereinen Er sollte eine offentliche und allen Volksschichten und Parteien offene antisemitische Sammelbewegung sein jedoch erzielte der Verband keine starke Anziehungskraft und blieb mit knapp 3000 im Jahr 1919 1 Mitgliedern eine kleinere Vereinigung die in rund 20 Ortsgruppen organisiert war Die Exekutive bildeten der Bundeswart Karl August Hellwig der Ehrenbundeswart Fritsch und ein zwolfkopfiger Armanenrat Dieser Name verweist auf den Stand der Armanen germanischer Wotanspriester und Konige in der politischen Mythologie Guido von Lists 2 Dessen ariosophische Ideen wurden unter anderem von Hellwig in den Reichshammerbund eingebracht der seit 1908 Mitglied der List Gesellschaft war 3 Seit 1918 unter der Fuhrung des Antisemiten Alfred Roth widmete sich der Hammerbund vor allem rassistischer Propaganda und forderte die Starkung des deutschen Volkstums Der Erste Weltkrieg wurde als rassische Bewahrungsprobe fur judische Soldaten bezeichnet Nach Kriegsende verbreitete der Bund antisemitische und antisozialdemokratische Flugblatter Parallel zum Reichshammerbund wurde der Geheimverband Germanenorden gegrundet der ebenfalls volkisch antisemitisches Gedankengut verbreitete Der Reichshammerbund loste sich nach 1919 allmahlich auf fuhrende Mitglieder bildeten spater den Kern des Deutschvolkischen Schutz und Trutzbundes Bestehen blieb ein Hammer Verlag in Leipzig der weiter antisemitische Schriften produzierte z B 1924 eine deutsche Fassung der Protokolle der Weisen von Zion mit Vor und Nachwort von Fritsch Literatur BearbeitenUwe Lohalm Reichshammerbund in Handbuch des Antisemitismus Hrsg von Wolfgang Benz Band 5 Organisationen Institutionen Bewegungen De Gruyter Saur Berlin Boston 2012 S 517 520 ISBN 978 3 598 24078 2 Weblinks BearbeitenJohannes Leicht Der Reichshammerbund auf LeMOEinzelnachweise Bearbeiten Uwe Puschner Die volkische Bewegung im wilhelminischen Kaiserreich Sprache Rasse Religion Darmstadt 2001 S 386 Nicholas Goodrick Clarke Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus Marix Verlag Wiesbaden 2004 S 55 Nicholas Goodrick Clarke Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus Marix Verlag Wiesbaden 2004 S 114 Normdaten Korperschaft GND 16156793 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichshammerbund amp oldid 229674576