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Der Germanenorden war eine deutsche Geheimgesellschaft die 1912 in Leipzig zusammen mit dem Reichshammerbund gegrundet wurde und antisemitische Ziele verfolgte Inhaltsverzeichnis 1 Ziele 2 Entwicklung 3 Rituale und Symbole 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseZiele BearbeitenZur Zeit der Grundung des Ordens kursierte in volkischen Kreisen das Gerucht es gebe in Deutschland eine ausgedehnte geheime judische Verschworung der die Juden ihren Einfluss in der Gesellschaft verdankten Daher kam der Gedanke auf eine anti judische Geheimorganisation aufzubauen wobei die Freimaurerei als Vorbild dienen sollte 1 Als Hauptziel wurde formuliert Juden und ihre Aktivitaten zu uberwachen entsprechende Informationen zu sammeln und diese zu verbreiten Als scharfste Waffe im Kampf gegen das Judentum und andere Volksfeinde wurde die von Theodor Fritsch herausgegebene antisemitische Zeitschrift Der Hammer betrachtet 2 Wer dem Orden beitreten wollte musste eine tadellose germanische Abstammung nachweisen durfte nicht korperlich behindert sein und sollte idealerweise blondes Haar blaue bis hellbraune Augen und eine helle Haut aufweisen Auch bezuglich des Ehepartners wurden entsprechende Angaben verlangt 2 Als Sippenwahrer wurde 1919 Bernhard Koerner gewahlt 3 Entwicklung BearbeitenDer Germanenorden entstand als geheime Organisation parallel zu dem offentlichen Reichshammerbund innerhalb der Leserschaft der Zeitschrift Der Hammer und war nach dem Vorbild der Freimaurer logenartig aufgebaut Die erste Loge des spateren Germanenordens wurde bereits im April 1911 unter der Leitung von Hermann Pohl als Wotanloge in Magdeburg gegrundet Sie gab die Regeln und Rituale fur die Organisation vor die am 12 Marz 1912 den Namen Germanenorden erhielt und ab Mai von Pohl gefuhrt wurde In einem Manifest von Januar 1912 propagierte dieser eine arisch germanische religiose Wiedergeburt Mit dem Ziel einer rassisch reinen deutschen Nation forderte er bereits die Deportation von Juden anarchistischen Mischlinge n und Zigeuner n 4 In diesem Jahr erreichte der Orden durch Grundung etlicher Logen in Nord und Ostdeutschland die Zahl von 316 Mitgliedern 1913 zahlte er 451 Mitglieder 5 Im Suden des Reiches entstanden dagegen nur wenige unbedeutende Logen Nachdem der Orden rasch auf uber 1 000 Mitglieder angewachsen war stagnierte wahrend des Ersten Weltkriegs die Mitgliederzahl 6 1916 kam es zur Spaltung des Ordens da Hermann Pohl wegen aufkommender Kritik den Orden verliess und einen eigenen Germanenorden Walvater grundete Mit der Grundung der Thule Gesellschaft 1918 verlor der Germanenorden rasch an Bedeutung seine Mitglieder wanderten dorthin ab In der jungen Weimarer Republik war der Germanenorden an der Rekrutierung politischer Attentater beteiligt so bei der Ermordung des ehemaligen Ministers Matthias Erzberger 1921 und bei einem Anschlag auf den Publizisten Maximilian Harden 7 1934 wurde der Verein verboten Rituale und Symbole BearbeitenNach einer erhaltenen Darstellung der Initiation eines Novizen des Ordens verband das Ritual Elemente der Freimaurerei mit solchen der volkischen Ariosophie Guido von List und mit Musik von Richard Wagner Zu den verwendeten Symbolen gehorte die Swastika Hakenkreuz Diese war damals in volkischen Kreisen allgemein gebrauchlich aber es war der Germanenorden uber dessen Nachfolgeorganisation Thule Gesellschaft dieses Symbol in das Repertoire des Nationalsozialismus Eingang fand 8 Literatur BearbeitenNicholas Goodrick Clarke Der Germanenorden In Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus Marix Wiesbaden 2004 ISBN 3 937715 48 7 S 112 120 Weblinks BearbeitenHermann Gilbhard Germanenorden In Historisches Lexikon BayernsEinzelnachweise Bearbeiten Nicholas Goodrick Clarke Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus 2 Aufl Wiesbaden 2004 S 115 a b Goodrick Clarke S 116 Gregor Hufenreuter Germanenorden In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart Band 5 Organisationen Institutionen Bewegungen Berlin De Gruyter Saur 2012 S 280 282 Goodrick Clarke S 114 116 Uwe Puschner Die volkische Bewegung im wilhelminischen Kaiserreich Sprache Rasse Religion Darmstadt 2001 S 386 Johannes Leicht Der Reichshammerbund auf LeMO Goodrick Clarke S 120 Goodrick Clarke S 116 118 Normdaten Korperschaft GND 10011932 3 lobid OGND AKS VIAF 141637155 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Germanenorden amp oldid 215503835