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Der Reichsdisziplinarhof war ein Berufungsgericht bei Disziplinarvergehen von Reichsbeamten Er wurde 1873 in Leipzig gegrundet und war im dortigen Reichsgerichtsgebaude untergebracht 1 1937 wurde er durch den Reichsdienststrafhof in Berlin ersetzt Nachfolger in der Bundesrepublik wurde der Bundesdisziplinarhof Inhaltsverzeichnis 1 Rechtsgrundlage 2 Geschichte 3 Richter 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseRechtsgrundlage BearbeitenDer Disziplinarhof wurde aufgrund 86 Reichsbeamtengesetz vom 31 Marz 1873 2 geschaffen Er bildete die zweite Instanz fur Revisionsverfahren gegen Entscheidungen der Disziplinarkammern in Disziplinarrechtsfragen bezuglich der Reichsbeamten Er hatte gemass 87 seinen Sitz dort wo auch das Reichsoberhandelsgericht spater Reichsgericht seinen Sitz hatte Disziplinarkammern bestanden in Potsdam Frankfurt a O Konigsberg Danzig Stettin Koslin Bromberg Posen Magdeburg Erfurt Breslau Liegnitz Oppeln Munster Arnsberg Dusseldorf Koln Trier Darmstadt Frankfurt a M Kassel Hannover Schleswig Leipzig Karlsruhe Schwerin Lubeck und Bremen Der Disziplinarhof war nicht fur militarische Dienstvergehen zustandig Als Disziplinargerichte fur die Schutzgebiete wirkte in erster Instanz die Disziplinarkammer fur die Schutzgebiete mit Sitz in Potsdam und in zweiter Instanz der Disziplinarhof fur die Schutzgebiete mit Sitz in Berlin 3 Geschichte BearbeitenVon 1879 bis 1945 war Leipzig Mittelpunkt der Rechtsprechung in Deutschland 4 Bis auf den Reichsfinanzhof hatten alle obersten Gerichtshofe ihren Sitz in Leipzig Prasidenten des Reichsdisziplinarhofs waren neben anderen Adolf Lobe 5 und Walter Simons 6 In der Zeit des Nationalsozialismus erkannte der Reichsdisziplinarhof in verschiedenen Verfahren auf Dienstentlassung wenn Beamte den Deutschen Gruss nicht ordnungsgemass entboten der Judenfrage verstandnislos gegenuberstanden sich an den Wahlen insbesondere an der Wahl vom 29 Marz 1936 nicht beteiligt hatten oder keiner nationalsozialistischen Organisation beigetreten waren 7 Richter BearbeitenDer Disziplinarhof bestand aus elf Mitgliedern von denen mindestens vier zu den Bevollmachtigten zum Bundesrat der Prasident und wenigstens funf zu den Mitgliedern des Reichsoberhandelsgerichts gehoren mussten Der erste Prasident des Disziplinarhofs war der Prasident des Reichsoberhandelsgerichts Heinrich Eduard von Pape Ihm folgte 1879 bis 1891 Eduard von Simson Literatur BearbeitenRudolf Morsey Die Aufgaben des Norddeutschen Bundes und des Reiches in Kurt G A Jeserich Hrsg Deutsche Verwaltungsgeschichte Band 3 1984 ISBN 3 421 06133 5 S 179 Reichsamt des Innern Handbuch fur das Deutsche Reich 1874 S 38 ff online Adolf Lobe unter Mitarbeit von Mitgliedern und Beamten des Reichsgerichts der Reichsanwaltschaft und der Rechtsanwaltschaft am Reichsgericht Funfzig Jahre Reichsgericht am 1 Oktober 1929 Berlin 1929 DNB Kapitel Der Disziplinarhof S 62 69 Entscheidungssammlungen Die Rechtsprechung des Kaiserlichen Disziplinarhofs 1914 ZDB ID 984509 4 Die Rechtsprechung des Reichsdisziplinarhofs 1925 1937 ZDB ID 510533 x Entscheidungen des Reichsdienststrafhofs 1 1939 3 1941 ZDB ID 216339 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Reichsbeamtengesetz Quellen und VolltexteEinzelnachweise Bearbeiten Bundesverwaltungsgericht fruhere Nutzung des Dienstgebaudes abgerufen am 24 April 2013 RGBl S 177 AusfBest zum KolBG vom 8 Juni 1910 RGBl S 1091 Deutscher Bundestag PDF 313 kB Entschliessungsantrag fur eine ausgeglichene Verteilung von Bundesbehorden unter besonderer Berucksichtigung der neuen Lander vom 24 Juni 1992 abgerufen am 24 April 2013 Registereintrag Adolf Lobe in der Deutschen Biographie abgerufen am 11 Februar 2014 Filipo Ranieri Gedruckte Quellen der Rechtsprechung in Europa 1800 1945 Verlag Klostermann Frankfurt a M 1992 ISBN 3 465 02296 3 S 219 Bundesverfassungsgericht Beamtenverhaltnisse abgerufen am 24 April 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichsdisziplinarhof amp oldid 199383805