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Regentropfeneinschlagkrater en raindrop impact crater sind winzige geomorphologische Strukturen die durch den Einschlag von Regentropfen in weiche feinkornige Lockersedimente entstehen Regentropfeneinschlagkrater auf einem Sedimentgestein nahe Truro in der kanadischen Provinz Nova Scotia Regentropfeneinschlagkrater auf einem Sandstein mit Wellenrippeln aus der Horton Bluff Formation des Tournaisiums 346 7 358 9 mya nahe Avonport in der kanadischen Provinz Nova Scotia Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Forschung 1 2 Wissenschaftliche Bedeutung 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenIn einem einzigen sturmischen Regenereignis konnen Regentropfen bis zu 225 Tonnen Erde pro Hektar Flache bewegen Auf geneigtem Gelande werden die gelockerten Partikel langsam abwarts transportiert Die Tropfen sind in vielen Regionen ein wichtiger Faktor der Bodenerosion Spritz Erosion 1 so beispielsweise auf Hugelkuppen die ublicherweise nicht von fluviatiler Abtragung beeinflusst werden Zudem werden Bodenporositaten durch das Spritzen der Einschlage verschlossen Dadurch verringert sich die Infiltration und erhoht sich der oberflachliche Abfluss 2 Regentropfeneinschlagkrater entstehen wenn die Tropfen auf weiche bestenfalls feinkornige eventuell schlammige Landoberflachen treffen deren Sediment 15 bis 35 Prozent Massenanteil Wasser enthalt 3 Studien ergaben dass das fur die Bildung kritische Korngrossenspektrum auf der logarithmischen Krumbein f Skala den Wert 0 585 hat das entspricht einer Korngrosse zwischen 0 5 und einem Millimeter also Mittel bis Grobsand Groberer Untergrund kann durch einzelne Tropfen nicht energetisch verformt werden 4 Sobald ein Tropfen in das Substrat einschlagt bildet sich ein Krater wahrend sowohl Sediment als auch der Tropfen selbst deformiert werden Nach einer kurzen Initialphase in der der Krater seine maximale Tiefe erreicht verbreitert er sich anschliessend durch kleine Kornlawinen die von seinen Randern ins Zentrum stromen bis eine finale stabile Form erreicht ist Das Seitenverhaltnis Breite zu Tiefe des Kraters hangt dabei ausschliesslich von den unterschiedlichen Sedimenteigenschaften ab 5 Seine generelle Form wird allerdings von verschiedenen Faktoren kontrolliert am wichtigsten sind die Geschwindigkeit des Tropfens die Art und der Deformationswiderstand des Sedimentes 3 dessen Fliessspannung oder Scherfestigkeit sowie die Anwesenheit und Machtigkeit einer Wasserschicht auf der Oberflache 6 Die Morphologie kann dabei von zirkumferenziellen Varianten bis hin zu perfekt ausgebildeten halbkugelformigen Kratern reichen Sowohl der Tropfen als auch die Oberflache werden beim Einschlag verformt und ein Teil der Flussigkeit kann in das Substrat eindringen 4 Zwischen funf und 22 Prozent der Einschlagsenergie fliessen in die Kraterbildung aber das Verhaltnis von Kratervolumen und kinetischer Energie des Tropfens ist kurvilinear was darauf hindeutet dass die Effizienz der Einschlagsenergie Material von der Oberflache zu entfernen bei steigender kinetischer Energie sinkt Dies hangt auch damit zusammen dass die Infiltrationsrate des Wassers durch die oberen Sedimentschichten um bis zu 70 Prozent abnimmt je grosser der einschlagende Regentropfen ist 7 Hingegen ist das Verhaltnis zwischen Einschlagimpuls und Kratervolumen eher linear und das Verhaltnis Impuls Volumen ist konstant fur samtliche Tropfengrossen Tropfengeschwindigkeiten und Sedimentoberflachen Das Kratervolumen scheint ein wesentlich besserer Indikator fur das insgesamt durch den Einschlag aus dem Boden herausgeloste Material zu sein als das Spritzvolumen 6 Innerhalb der Krater konnen sich ringformige Strukturen herausbilden Diese sind darauf zuruckzufuhren dass die Regentropfen bevor sie komplett in das Sediment eindringen durch ihre Oberflachenspannung Sandkorner anziehen Je geringer das Volumen des Tropfens infolge der Versickerung wird desto enger werden die Ringe in denen sich die Korner wieder ablagern 8 Forschung Bearbeiten In rezenten Dunensand wurden Regentropfeneinschlagkrater erstmals 1972 von Theodore R Walker University of Colorado Boulder und John C Harms Marathon Oil fotografiert 9 Thomas E Eastler von der University of Maine at Farmington erzeugte 1978 erstmals experimentell Ringstrukturen innerhalb der kleinen Einschlagkrater 10 Heutzutage kann die Bildung von Regentropfeneinschlagkratern im Labor mit Hochgeschwindigkeitsanalysen experimentell sehr gut nachvollzogen werden Typischerweise werden in den Versuchsaufbaus die Sedimentstruktur die Sedimentdichte sowie die Fallgeschwindigkeit der Tropfen variiert Wahrend die Struktur der Substratoberflache mit Doppellaser Profilometern gemessen wird verfolgt man den Prozess der Kraterbildung mit Hochgeschwindigkeitskameras mit einer Bildfrequenz von etwa 10 000 Hertz 4 Die Scherfestigkeit der jeweiligen Oberflachen kann mittels Penetrometers bestimmt werden indem man die Eindringtiefe der Fallzylinder misst 6 Wissenschaftliche Bedeutung Bearbeiten Sofern man Regentropfeneinschlagkrater auf Sedimentgesteinen findet konnen uber die Form und Anzahl Ruckschlusse auf die Regenart und die Niederschlagshaufigkeit zur Entstehungszeit gezogen werden 1 Daruber hinaus lasst sich aus der Form ableiten wie viel Massenanteil Wasser das Sediment enthielt und mit welcher Geschwindigkeit die Tropfen fielen 3 Aus diesen Grunden sind die Krater relevante Forschungsobjekte fur palaogeographische und palaoklimatologische Studien Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Raindrops sedimentary structures Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Israel Cook Russell Notes on the surface geology of Alaska In Bulletin of the Geological Society of America Band 1 1 1890 S 99 162 Arthur Newell Strahler Planet Earth Its physical systems through geologic time Harper amp Row New York City ISBN 978 0 06 046459 2 S 192 a b c Jindrich Hladil Oblique raindrop impacts In Vestnik Ceskeho geologickeho ustavu Band 68 3 1993 Seiten 23 32 a b c Song Chuan Zhao Rianne de Jong Devaraj van der Meer Raindrop impact on sand A dynamic explanation of crater morphologies In Soft Matter Band 11 33 2015 S 6562 6568 Rianne de Jong Song Chuan Zhao Devaraj van der Meer Crater formation during raindrop impact on sand In Physical Review E Band 95 4 2017 a b c Hossein Ghadiri Crater formation in soils by raindrop impact In Earth Surface Processes and Landforms Band 29 1 2004 S 77 89 J Otis Laws Recent studies in raindrops and erosion In Agricultural Engineering Band 21 1940 S 431 433 David M Rubin Ralph E Hunter Sedimentary structures formed in sand by surface tension on melting hailstones In Journal of Sedimentary Petrology Band 54 2 1984 S 581 582 Theodore R Walker John C Harms 1972 Eolian origin of flagstone beds Lyons Sandstone Permian type area Boulder County Colorado In Mountain Geologist Band 9 2 3 1972 S 279 288 Thomas E Eastler Raindrop imprint In Rhodes W Fairbridge Joanne Bourgeois Hrsg The encyclopedia of sedimentology Dowden Hutchinson and 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