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Die Regenbirgische Urkunde ist ein wahrscheinlich um 1200 entstandenes Falsifikat eines fruhmittelalterlichen Dokuments Die angeblich aus dem Jahr 873 oder 874 stammende Urkunde befand sich bis 1965 im Bestand Gerresheim des Landesarchivs Nordrhein Westfalen Abteilung Rheinland Seither ist es verschollen Es existiert aber ein Foto im Lichtbildarchiv Marburg 1 Hinweis auf die Regenbirgische Urkunde an der Kirche St Laurentius in Mintard Mulheim an der Ruhr noch mit der Altersangabe 873 Inhalt Bearbeiten Regenbirg die erste Abtissin von Gerresheim schenkt dem Nonnen Konvent ihres Klosters ihr gehorende Guter sowie Abgaben die funf angefuhrte Orte und Kirchen leisten mussen Diese liegen in 1 Linz 2 Duisburg Meiderich 3 Sonnborn 4 Mintard und 5 Pier Lichtbildarchiv der Philipps Universitat Marburg Das Dokument ist nicht datiert Es hat auch kein Siegel Rezeption BearbeitenDie Urkunde wurde lange fur fruhmittelalterlich gehalten etwa von Theodor Joseph Lacomblet dem Herausgeber der niederrheinischen Urkunden der 1840 die im Staatsarchiv Dusseldorf aufbewahrte Urkunde auf das Jahr 874 datierte 2 Seit 1909 mehrten sich die Zweifel an der Echtheit der Urkunde Der fur seine strenge Quellenkritik bekannte Historiker und Archivar Erich Wisplinghoff schatzte die Regenbirgische Urkunde dann aus formalen und inhaltlichen Grunden als Falschung ohne echten Kern aus der angeblichen Entstehungszeit ein Diese Einschatzung ist seither nicht widerlegt worden Die Urkunde ist seit 1994 neu ediert 3 Nach Einschatzung der Historikerin Brigide Schwarz war der Zweck der Falschung in dem langjahrigen Streit der im 12 Jahrhundert zwischen dem Konvent und der Abtissin von Gerresheim um Rechte und Anteile am Stiftsbesitz gefuhrt wurde die Anspruche des Konvents zu starken 4 5 Einzelnachweise Bearbeiten Philipps Universitat Marburg Institut fur Mittelalterliche Geschichte und Lichtbildarchiv alterer Originalurkunden Neg E 4576 Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstifts Coln der Furstenthumer Julich und Berg Geldern Meurs Cleve und Mark und der Reichsstifte Elten Essen und Werden Hrsg von Theodor Joseph Lacomblet Bde 1 4 Dusseldorf 1840 1858 Nachdruck Aalen 1966 Bd 1 779 1200 Nr 68 Vgl Einleitung zur Neuedition in Rheinisches Urkundenbuch Altere Urkunden bis 1100 Bde 1 2 bearb von Erich Wisplinghoff Redaktion Wolf Rudiger Schleidgen u a Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde 57 Dusseldorf 1972 1994 hier Bd 2 Nr 178 S 69 71 dazu Brigide Schwarz Die Pfarrkirche von Mintard im Mittelalter Kirche Pfarrsprengel Geistliche In Zeitschrift des Geschichtsvereins Mulheim a d Ruhr Heft 92 2017 S 11 69 Kommentar S 14 19 diplomatische Analyse und Ubersetzung S 39 45 Den Nachweis fuhrte Hugo Weidenhaupt Das Kanonissenstift Gerresheim 870 1400 In Dusseldorfer Jahrbuch 46 1954 S 1 120 hier S 26 35 Sebastian Sasse Beim Alter der Dorfkirche in Mintard wurde wohl geschummelt in WAZ vom 26 Dezember 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Regenbirgische Urkunde amp oldid 240652562