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Ranzenbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Klausen Leopoldsdorf im Biospharenpark Wienerwald in Niederosterreich Ausgehend von einem Gehoft wurde der Grossteil des Ortes Ende der 1920er Jahre planmassig errichtet Acht der heute 13 Hauser stehen unter Denkmalschutz Listeneintrage Ranzenbach Rotte Ranzenbach Gemeinde Klausen Leopoldsdorf Osterreich BasisdatenPol Bezirk Bundesland Baden BN NiederosterreichPol Gemeinde Klausen Leopoldsdorf KG Klausenleopoldsdorf Ortschaft Klausen LeopoldsdorfKoordinaten 48 7 50 N 16 1 13 O 48 130661 16 0204075 480 Koordinaten 48 7 50 N 16 1 13 O f1Hohe 480 m u A Gebaudestand 13 Stand 2008 f2Gebaude in RanzenbachQuelle STAT Ortsverzeichnis BEV GEONAM NOGISf0f0f0 Inhaltsverzeichnis 1 Lage Geologie und Klima 2 Ortsname 3 Ortsentwicklung 3 1 Altere Ortsbestandteile 3 2 Plansiedlung 3 2 1 Theoretischer Hintergrund 3 2 2 Bau und weitere Entwicklung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage Geologie und Klima BearbeitenRanzenbach liegt sehr abgeschieden ungefahr 5 km nordlich des Hauptortes Klausen Leopoldsdorf auf einer Hohe von 480 m u A Der Ort liegt unweit der A 21 1 Geologisch gehort die Gegend zum Flysch oder Sandstein Wienerwald Der dichte Lehmboden lasst Niederschlage nicht durchsickern Es herrschen kuhle Sommer und niederschlagsreiche Winter vor 1 Ortsname BearbeitenDie Silbe ram vom Verb rama bedeuten so viel wie raumen oder roden In alten Grundbuchern des Purkersdorfer Waldamts werden gerodete Flachen als Rambwiesen bezeichnet 2 Ortsentwicklung BearbeitenAltere Ortsbestandteile Bearbeiten Die altesten auffindbaren Hinweise auf eine Nutzung des Gebiets um Ranzenbach sind Akten des Waldamts aus dem Jahr 1563 die von dortigen 100 Tagewerk Wiesen schreiben 2 Der Wald war Kameralgut damit landesherrlicher Besitz der dem Kaiser gehorte Seit dem 18 Jahrhundert besteht der aus Stein erbaute Hakenhof mit 2 5 ha Grundbesitz Dessen Besitzer lebten bis in 1951 davon mit Fuhrwerken Brennholz nach Wien zu bringen 3 2008 wohnten die Besitzer in einem neuerbauten Haus wahrend das alte Haus verfiel und die ehemaligen Wirtschaftsgebaude als Lagerraum genutzt wurden 4 In einem weiteren 1852 erbauten Bauernhaus lebte eine Familie die bis 1986 im Haupterwerb und danach bis 1992 im Nebenerwerb ihren landwirtschaftlichen Betrieb fuhrte Daneben wurde dort fruher mit einem Ochsenfuhrwerk Holz gefahren Heute befindet sich dort das Gut Ranzenbach ein Gestutsbetrieb mit Reitschule 3 Der Betrieb wirtschaftet biologisch zuchtet Trakehner bietet Boxen fur Pensionspferdehaltung an und beschaftigt mehrere Arbeitskrafte 5 Westlich des Gestuts befindet sich das Klausenhausl 5 das bereits 1788 erwahnt wurde Dort stand eine sogenannte Duckhutte im Besitz des Waldamtes deren Bewohner Waldarbeiter waren Bis in die 1930er Jahre war die Klause noch im Betrieb 3 Nachdem es lange Zeit leer stand und die zugehorigen Flachen verbrachten wurde das Gebaude mit der zugehorigen Flache im ersten Jahrzehnt des 21 Jahrhunderts vom Gestut gepachtet und wird seitdem wieder genutzt 5 Plansiedlung Bearbeiten Theoretischer Hintergrund Bearbeiten Als Gegenpol zur Landflucht und der innerstadtischen Verarmung infolge der Deindustrialisierung nach dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie versuchte man in den 1920ern neue Agrarsiedlungen zu errichten Modellsiedlung wurde das im Wiener Umland auf dem Reissbrett geplante Ranzendorf Als Anstoss dienten auch bodenreformerische Gedanken wie sie im Wiederbesiedlungsgesetz und ahnlichen Gesetzen niedergeschrieben waren Der Agrarokonom Anton Pantz kritisierte damals dass hierbei die naturraumlichen Gegebenheiten fur eine dauerhafte Ansiedlung von Menschen nicht ausreichend gepruft wurden Nicht jedes Klima und jeder Boden wurde Landwirtschaft zulassen und auch die Erreichbarkeit spiele eine bedeutende Rolle 6 Stattdessen wurde bei stadtischen Aussiedlern sogar die Hoffnung auf Vermogensbildung geweckt werden Bau und weitere Entwicklung Bearbeiten nbsp Eines der Hauser die heute unter Denkmalschutz stehenDas erste dieser Projekte war das offentlich kontroversiell diskutierte Ranzenbach Hierfur wurden zehn arbeitslose Industriearbeiter samt ihren Familien ausgewahlt Sie sollten ursprunglich aus dem bauerlichen Milieu stammen und gemeinsam die Siedlung aufbauen 7 um dort Gemuse und andere Feldfruchte zu ziehen sowie Rinder Schweine und Huhner zu halten Das Ministerium fur Landwirtschaft stellte 1926 dafur 60 Hektar Weideland zur Verfugung und zur Rodung und Urbarmachung wurden Maschinen bereitgestellt Die Siedler wohnten mit ihren Familien in Zelten und erbauten als erstes im Winter 1927 28 aus den gefallten Baumen ein Sagewerk Danach wurde fur jede Familie ein Wohnhaus ein Stall sowie eine Doppelscheune fur jeweils zwei nebeneinander liegende Grundstucke errichtet Das gemeinsame Stallgebaude mit Holzschuppen stand hinter den dicht an der Erschliessungsstrasse gebauten Hausern und an dieses schloss sich eine Obstwiese auf den 3000 bis 5000 Quadratmetern grossen Grundstucken an Zu jedem Siedlergrundstuck gehorten funf Hektar landwirtschaftliche Flachen zuzuglich gemeinsamer Weiden Die Hauser waren teilweise unterkellert und hatten eine Grundflache von 60 Quadratmetern 8 1931 war die Siedlung als Gemeinschaftswerk fertig aufgebaut und die Hauser waren bezugsfertig Auf Wunsch der Siedler wurde aber die gemeinsame Wirtschaftsweise aufgegeben Im Lauf der Zeit zogen sich viele Siedler aus dem Projekt zuruck weil sie sich der Aufgabe den Betrieb selbststandig zu bewirtschaften nicht gewachsen fuhlten Sie wurden fur die geleistete Aufbauarbeit mit dem fur damalige Zeit relativ hohen Betrag von 500 Schilling entschadigt Das Vorhaben Industriearbeiter durch staatliche Unterstutzung zu selbststandigen Landwirten zu machen war damit gescheitert In die nun leerstehenden Hauser zogen Handwerker aus der naheren Umgebung die grosstenteils als Waldarbeiter beschaftigt waren Vom Landwirtschaftsministerium erhielt jeder Siedler eine Kuh sowie Obstbaume und Saatgut Fur alle zusammen wurden zwei Pferde beschafft 9 Ein ursprunglich als Gemeinschaftsgebaude geplantes Haus mit Waschkuche Baderaum und Lagerflachen wurde da die Siedler jeder fur sich wirtschaften wollten 1931 an den Alpenverein verpachtet der dort ein Touristenheim und gleichzeitig eine Jugendherberge betrieb Es war lange Zeit ein beliebtes Ausflugsziel Ab Anfang der 1950er Jahre wurde es als ein evangelisches Kinderheim genutzt bevor dort ab 1956 ungarische Fluchtlinge untergebracht wurden Spater wurde es von den Osterreichischen Bundesforsten an verschiedene Jagdpachter vermietet 10 1960 wurde Ranzenbach an die Elektrizitatsversorgung angeschlossen Erst danach erhielten die einzelnen Hauser in einem Anbau Bad und WC Einen Anschluss an den offentlichen Personennahverkehr gab es an der zwei Kilometer entfernten Landstrasse aber nicht Die Kinder des Ortes mussten eine Stunde gehen um in die Schule zu gelangen Der Weg war im Winter oft so beschwerlich dass ein Erwachsener zum Spuren mitging 3 Mit Erreichen des Pensionsalters zogen ab Mitte der 1960er Jahre die ersten Bewohner aus da sie keinen weiteren Anspruch auf die Dienstwohnung als Waldarbeiter hatten In den 1980er Jahren verliessen auch die letzten der ursprunglichen Bewohner Ranzenbach Acht der zehn Hauser wurden in den 1990er Jahren an Privateigentumer versteigert und nur noch zwei welche vermietet wurden sind im Besitz der Bundesforste 3 Vier Hauser dienten 2008 als Hauptwohnsitz und die restlichen sechs als Wochenendhauser 11 Vor Ort gab es ab diesem Jahr eine Postzustellung und er wurde von der Mullabfuhr angefahren Ein Anschluss an die offentliche Wasserver und Abwasserentsorgung bestand nicht Die nachsten Einrichtungen zur Nahversorgung und auch Haltestellen des OPNV liegen 5 5 Kilometer entfernt Die Zufahrtsstrasse ist ein Privatweg fur dessen Unterhaltung die Anlieger selbst sorgen mussen und auf dem von der Gemeinde kein Schnee geraumt wird 12 Literatur BearbeitenJosef Stolitzka Ranzenbach eine neuentstandene Ortschaft im Wienerwalde Aus Unsere Heimat Verein fur Landeskunde von Niederosterreich St Polten 1930 S 145ff Elfriede Riedel Hastik BIOSPHARENPARK WIENERWALD PDF 15 5 MB Bedeutungs und Nutzungswandel einer Kulturlandschaft Diplomarbeit 2008 abgerufen am 13 November 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ranzenbach Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Elfriede Riedel Hastik BIOSPHARENPARK WIENERWALD PDF 15 5 MB Bedeutungs und Nutzungswandel einer Kulturlandschaft Diplomarbeit 2008 abgerufen am 13 November 2011 S 13 14 a b Riedel Hastik S 76 a b c d e Riedel Hastik S 81 Riedel Hastek S 92 a b c Riedel Hastik S 93 Anton Pantz Irrwege der Innenkolonisation In Wiener Landwirthschaftliche Zeitung Illustrirte Zeitschrift fur die gesammte Landwirthschaft Wiener Landwirthschaftliche Zeitung Allgemeine illustrirte Zeitschrift fur die gesammte Landwirthschaft Wiener Landwirthschaftliche Zeitung Illustrirte Zeitung fur die gesammte Landwirthschaft Wiener Landwirtschaftliche Zeitung Allgemeine illustrierte Zeitschrift fur die gesamte Landwirtschaft Wiener Landwirtschaftliche Zeitung Illustrierte Zeitung fur die gesamte Landwirtschaft 5 Marz 1927 S 1 mittlere Spalte online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wlz Kolonien in der Heimat In Wiener Landwirthschaftliche Zeitung Illustrirte Zeitschrift fur die gesammte Landwirthschaft Wiener Landwirthschaftliche Zeitung Allgemeine illustrirte Zeitschrift fur die gesammte Landwirthschaft Wiener Landwirthschaftliche Zeitung Illustrirte Zeitung fur die gesammte Landwirthschaft Wiener Landwirtschaftliche Zeitung Allgemeine illustrierte Zeitschrift fur die gesamte Landwirtschaft Wiener Landwirtschaftliche Zeitung Illustrierte Zeitung fur die gesamte Landwirtschaft 20 August 1927 S 1 linke Spalte online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wlz Riedel Hastek S 78 79 Riedel Hastek S 79 Riedel Hastek S 80 Riedel Hastek S 90 Riedel Hastek S 93 und 95 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ranzenbach Gemeinde Klausen Leopoldsdorf amp oldid 212170718