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Die RT 23 Molodez russ molodec Prachtkerl auch unter dem NATO Codenamen SS 24 Scalpel bekannt war eine Interkontinentalrakete silogestutzt oder Eisenbahnraketenkomplex der Strategischen Raketentruppen der Sowjetunion Sie war bis 2005 bei den Russischen Streitkraften in Dienst RT 23Allgemeine AngabenTyp InterkontinentalraketeHeimische Bezeichnung RT 23 Molodez RS 22B RS 22V 15Zh60 15Zh61 15P961 15P060 1 NATO Bezeichnung SS 24 ScalpelHerkunftsland Sowjetunion SowjetunionHersteller KB JuschnojeEntwicklung 1979Indienststellung 1987Einsatzzeit 2005Technische DatenLange 23 40 mDurchmesser 2 410 mmGefechtsgewicht 104 500 kgAntrieb Erste StufeZweite StufeDritte Stufe FeststoffFeststoffFeststoff plus WiedereintrittskorpertragerReichweite 10 000 11 000 km 1 AusstattungLenkung Inertiales NavigationssystemGefechtskopf 10 MIRV Nukleargefechtskopfe mit je 400 kt 2 Zunder Programmierter ZunderWaffenplattformen Eisenbahnraketenkomplex oder RaketensiloCEP 185 500 m 3 Listen zum Thema Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technik 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie RT 23 wurde in der Sowjetunion in der Zeit des Kalten Krieges mit dem Ziel entwickelt uber eine Feststoffinterkontinentalrakete mit unterschiedlichen Startmoglichkeiten zu verfugen Es waren drei Varianten geplant von denen jedoch nur die Startvariante von einem Raketensilo aus sowie die mobile Variante auf einem Eisenbahnwaggon verwirklicht wurden Eine weitere mobile Version mit einem Strassenfahrzeug als Startbasis TEL wurde nicht umgesetzt aber als MAZ 7906 und MAZ 7907 geplant Die mobile Variante machte es moglichen Feinden schwerer die Raketenstartbasen zu lokalisieren und zu verfolgen Die RT 23 war das sowjetische Gegenstuck zur US amerikanischen LGM 118A Peacekeeper Die RT 23 wurde ab 1982 getestet und ab 1989 in beiden Versionen stationiert 1985 wurde in der US amerikanischen Soviet Military Power eine Farbzeichnung des Eisenbahnraketenkomplexes RT 23 nach den Vorstellungen des Pentagons erstmals veroffentlicht 4 Insgesamt wurden 96 Raketen in Dienst gestellt davon 36 mobile und 56 silogestutzte Einheiten Die Stationierungsorte fur das mobile System waren Kostroma 12 Berschet 9 und Krasnojarsk 12 allesamt in der RSFSR Silogestutzte Raketen wurden in Perwomajsk in der Ukraine 46 und im russischen Tatischchewo 10 in ehemaligen UR 100N Silos SS 19 Stiletto stationiert Der Grossteil der beteiligten Produktionsbetriebe befand sich auf dem Gebiet der heutigen Ukraine Dies fuhrte nach dem Zerfall der Sowjetunion zur Einstellung der Produktion dieses Raketentyps Ende 1991 waren 92 Raketen im aktiven Dienst davon 56 in Raketensilos und die restlichen eisenbahngestutzt Die Ukraine hat bis 1996 alle Kernwaffen einschliesslich der RT 23 ausser Dienst gestellt Es war geplant die RT 23 im Rahmen des START II Strategic Arms Reduction Treaty aus dem aktiven Dienst zu entfernen START II wurde allerdings nicht ratifiziert so dass die RT 23 noch langere Zeit im Dienst der russischen Streitkrafte blieben 2005 wurden die letzten aktiven Raketen ausser Dienst gestellt Das Vernichten der Raketen stellte sich als schwieriger heraus als die blosse Ausserdienststellung da es durch das Abbrennen der Raketenstufen am Boden geschah Im April 2008 wurde die letzte Stufe einer RT 23 in einer Anlage bei Perm vernichtet Technik BearbeitenDie RT 23 war eine dreistufige Feststoffrakete mit einem aus zehn nuklearen Sprengkopfen zu je 400 KT Sprengkraft 2 bestehenden Mehrfachsprengkopf MIRV Die Rakete existierte in zwei Versionen die sich durch die Art der Startbasis unterschieden Die Rakete konnte je nach Version von einem Silo oder von einem mobilen Schienenfahrzeug aus gestartet werden Bei der mobilen Version befand sich die Rakete in einem Transport Start Kanister der zum Start der Rakete auf einem dafur vorgesehenen Eisenbahnwaggon in die vertikale Position gebracht wurde Die mobile Version der Rakete wurde mittels eines Gasgenerators mit Festtreibstoff gestartet Die erste Stufe der silogestutzten Version benutzte eine rotierende Duse wahrend die mobile Version eine feste Duse hatte die teilweise in der Brennkammer des Motors angesiedelt war Die Triebwerke der zweiten und dritten Stufe benutzten eine wahrend des Fluges ausziehbare Duse um den Schub des Motors zu erhohen ohne die allgemeinen Abmessungen der Rakete vergrossern zu mussen Die Rakete wurde in der ersten Stufe durch die Schwenkung der Duse wahrend des Fluges gesteuert Die zweite und dritte Stufe benutzten aerodynamische Schaufeln zur Steuerung Bei beiden Versionen diente ein computergekoppeltes Tragheitsnavigationssystem zur Navigation Die zehn Sprengkopfe hatten jeweils ein eigenes Antriebs sowie Lenkungs Kontrollsystem Die Steuerung der SS 24 erfolgte mittels einer Tragheitsnavigationsplattform Mit diesem System sollte eine Treffergenauigkeit CEP von 185 bis 500 Metern erreicht werden je nach Distanz 3 Siehe auch BearbeitenListe von nuklearen Boden Boden RaketenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons RT 23 Molodez Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http www globalsecurity org wmd world russia rt 23 htm englisch http www russianforces org Einige Fotos vom Zug im Sankt Petersburger EisenbahnmuseumEinzelnachweise Bearbeiten a b P Podvig Hrsg Russian Strategic Nuclear Forces MIT Press 2004 ISBN 978 0 262 16202 9 a b Robert S Norris amp Hans M Kristensen Nuclear Notebook U S and Soviet Russian intercontinental ballistic missiles 1959 2008 Bulletin of the Atomic Scientists January February 2009 a b S J Zaloga The Kremlin s Nuclear Sword The Rise and Fall of Russia s Strategic Nuclear Forces 1945 2000 Smithsonian Institution Press 2001 ISBN 1 58834 007 4 Sascha Gunold Eisenbahnraketenkomplex RT 23 Atomkrieg auf der Schiene In Zentrum fur Militargeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr Hrsg Militargeschichte Zeitschrift fur politische Bildung Heft 4 2018 Potsdam 2018 S 31 archive org PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title RT 23 amp oldid 238529941