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Robert Gordon Wasson 22 September 1898 in Great Falls Montana USA 23 Dezember 1986 in Danbury Connecticut USA war ein New Yorker Bankier der als Privatgelehrter zusammen mit seiner Frau Valentina Pavlovna Wasson Anfang der 1950er Jahre die Wirkung psychoaktiver Pilze bei verschiedenen Kulturen in Sibirien Indien Europa sowie Nord und Sudamerika zu erforschen begann und die Ethnomykologie begrundete Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschung und Veroffentlichungstatigkeit 3 Veroffentlichungen 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenR Gordon Wasson ging in Newark in New Jersey zur Schule und wurde von seinem Vater Pfarrer der Episkopalkirche im christlichen Glauben erzogen Das Kind wurde zusammen mit seinem Bruder Thomas Campbell Wasson schon fruh auf Bildungsreisen zu den Museen in New York City und anderen Stadten der Ostkuste geschickt Zu Beginn des Ersten Weltkriegs unternahm R Gordon ebenfalls zusammen mit seinem Bruder eine Europareise 1917 diente er im Rang eines Gefreiten als Funker bei den amerikanischen Truppen in Frankreich Nach dem Krieg lernte R Gordon Wasson spanisch und studierte an der Columbia School of Journalism Er erhielt das erste Pulitzer Reisestipendium mit dem er an der London School of Economics studierte Nach Amerika zuruckgekehrt studierte Wasson 1921 1922 Englisch an der Columbia Universitat Nach Abschluss seiner Studien war er bis 1928 bei verschiedenen Zeitungen und Magazinen als Journalist tatig 1926 heiratete Wasson in London die russischstammige Kinderarztin Valentina Pavlovna Guercken 1901 1958 1928 wurde Wasson Mitarbeiter bei der Guaranty Company in New York City fur die er in Argentinien 1929 1931 in Buenos Aires und London war In dieser Zeit wurde Wasson mit den Schriften von William Henry Hudson bekannt Von 1934 bis zu seinem Ausscheiden 1963 stand Wasson im Dienst des Bankhauses J P Morgan Hier hatte er seit 1943 die Position eines stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden inne Wasson hinterliess zwei Kinder Peter Wasson und Mary Masha Wasson Britten Forschung und Veroffentlichungstatigkeit BearbeitenWasson und seine Frau Valentina verbrachten ihre Flitterwochen im Jahr 1927 in den Catskill Bergen in New York Valentina Pavlovna fand in den Waldern die gleichen Pilze wie in ihrer Kindheit in Russland und eroffnete ihrem Mann die Welt der essbaren Pilze Bis zu diesem Zeitpunkt gruselte es ihren Ehemann bei der Vorstellung Pilze zu essen Hier begann ihre lebenslange Beschaftigung mit dem Thema Zeugnisse von Pilzen und Giftpilzen in den Kulturen der Erde Das Ehepaar sammelte von nun an Daten uber Pilze aus unterschiedlichen Wissenschaften und Wissensgebieten Geschichte Linguistik vergleichende Religionswissenschaft Mythologie Kunst und Archaologie Sie nannten das von ihnen begrundete Forschungsgebiet Ethnomykologie Sie gingen so weit die Menschen in Mykophile und Mykophobe einzuteilen Ihre Forschungen fuhrten sie ab 1953 nach Mexiko wo sie den magisch religiosen Gebrauch von Pilzen erforschten In der Nacht vom 29 auf den 30 Juni 1955 nahmen sie erstmals und als erste westliche Besucher aktiv an einer heiligen Pilzzeremonie eine Velada spanisch Nachtwache der Mazateken in den Mixeteco Bergen unter Leitung der Schamanin Maria Sabinas teil 1957 wurde in der Maiausgabe des US amerikanischen Life Magazins daruber ausfuhrlich berichtet Seeking the Magic Mushroom Indians of Mexico Rites and ceremonies sowie im Magazin This Week 1 2 Diese Berichte hatten enorme Folgen fur die Wissenschaft und die internationale Gesellschaft denn erstmals erreichte das Wissen um die Existenz von psychoaktiven Pilzen ein weites Publikum Ihr erstes Buch Mushrooms Russia and History erschien ebenfalls 1957 es war ein zweibandiges Pilzkochbuch In den USA wurden psychoaktive Pilze durch Timothy Leary 1920 1996 bekannt gemacht Das Ehepaar Wasson wurde auf seinen Reisen haufig von Professor Roger Heim 1900 1979 einem Mykologen und Direktor des Museum National d Histoire Naturelle in Paris begleitet Mit ihm zusammen begann bei Sandoz in der Schweiz eine intensive Erforschung von Pilzen aus pharmazeutischem Interesse In Europa sorgten diese Publikationen und Vortrage von Albert Hofmann 1906 2008 fur die Verbreitung besonders nachdem er in den Sandoz Laboratories in Basel in einer einheimischen Pilzart dieselben Wirkstoffe Psilocybin und Psilocin hatte nachweisen konnen In den Jahren 1963 bis 1966 versuchte R Gordon Wasson seine These zu belegen bei dem in den indischen Veden erwahnten Soma handele es sich um den Fliegenpilz Zu diesem Zweck hielt er sich in diesem Zeitraum nahezu durchgehend im pazifischen Raum auf Seine Reisen umfassten Neuseeland Neuguinea Japan China Indien Korea Iran Afghanistan Thailand und Nepal In der Indologie sind seine Deutungen nicht anerkannt Dessen ungeachtet wurde und wird die Soma Hypothese auch in der einschlagigen Fachliteratur noch immer unkritisch ubernommen und ungepruft weiterverbreitet 3 In dem 1986 erschienenen Buchtitel Persephone s Quest Entheogens and the Origins of Religion uber die Mysterien von Eleusis und dem Getreidepilz Mutterkorn wird zum Ausdruck gebracht dass sich R Gordon Wasson von der in den 1960er Jahren stattgefundenen Pilzdrogen Euphorie absetzen wollte Mit dem von ihm und seinen Kollegen kreierten Begriff entheogen sollten die Begriffe halluzinogen psychedelisch und Droge aus dem Zusammenhang mit Pilzen herausgehalten werden Aus dem Abstand einiger Jahrzehnte betrachtet ist dieser Versuch jedoch gescheitert R Gordon Wasson war Sammler schoner und wertvoller Bucher und legte bei seinen eigenen Buchern besonderen Wert auf eine entsprechende Ausstattung Seine Bucher erschienen in einer limitierten Auflage bei Stamperia Valdonega Press in Verona in Italien auf handgefertigtem Papier Die Gestaltung erfolgte durch Giovanni Mardersteig Seine Mitgliedschaften in Vereinigungen und Gesellschaften sowie damit verbundene Vortragstatigkeiten waren zahlreich Veroffentlichungen BearbeitenMushrooms Russia and History 1957 Co Autoren Valentina Pavlovna Wasson und Florence James dem russischen Koch Maria Sabina and Her Mazatec Mushroom Velada 1974 The Wondrous Mushroom Mycolatry in Mesoamerica 1980 Les Champignons Hallucinogenes du Mexique 1958 Koautor mit Roger Heim Nouvelles Investigations sur les Champignons Hallucinogenes 1967 Soma Divine Mushroom of Immortality 1969 Koautor mit Wendy Doniger O Flaherty The Road to Eleusis Unveiling the Secret of the Mysteries 1978 als Koautor Der Weg nach Eleusis ISBN 3 458 14138 3 Persephone s Quest Entheogens and the Origins of Religion 1986 That Gettysburg Address 1965 The Hall Carbine Affair An Essay in Historiography 1946 American Journal of Philology The Etymology of Botargo October 1947 Saturday Review of Literature W H Hudson s Lost Years April 1947 Einzelnachweise Bearbeiten Seeking the Magic Mushroom In Life Magazin 13 Mai 1957 Auf Google Books englisch abgerufen am 13 Dezember 2019 Amy Bartlett The Cost of Omission Dr Valentina Wasson and Getting Our Stories Right In Chacruna 11 November 2020 abgerufen am 17 November 2020 amerikanisches Englisch Wolfgang Schmidbauer Jurgen vom Scheidt Handbuch der Rauschdrogen Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1999 ISBN 3 596 13980 5 S 145 146 Weblinks BearbeitenTina and R Gordon Wasson Ethnomycological Collection ArchivesNormdaten Person GND 140862307 lobid OGND AKS LCCN n79145385 NDL 00476863 VIAF 110495712 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wasson R GordonALTERNATIVNAMEN Wasso Robert GordonKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Bankier Ethnomykologe und AutorGEBURTSDATUM 22 September 1898GEBURTSORT Great FallsSTERBEDATUM 23 Dezember 1986STERBEORT Danbury Abgerufen von https de wikipedia org w index php title R Gordon Wasson amp oldid 235668136