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Die Kolbenturnierrustung ist eine spatmittelalterliche Turnierrustung fur das Kolbenturnier Rustung fur das KolbenturnierAngabenWaffenart SchutzwaffeBezeichnungen KolbenturnierrustungVerwendung Rustung fur das KolbenturnierEinsatzzeit 15 16 JahrhundertUrsprungsregion Urheber Heiliges Romisches Reich PlattnerVerbreitung EuropaListen zum Thema Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Waffen 3 Helme 4 Brustpanzer 5 Armzeug 6 Literatur 7 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten Hauptartikel Kolbenturnier Die Kolbenturnierrustung ist eine Rustung die aus speziellen Teilen besteht und fur das sogenannte Kolbenturnier entwickelt wurde Die Kolbenturniere wurden etwa ab dem 15 Jahrhundert im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation entwickelt und ausgetragen Im Gegensatz zu den anderen Turnieren bei denen eine Lanze zum Einsatz kam Hastiludia wurden bei dieser Turnierart spezielle stumpfe Streitkolben und auch Schwerter eingesetzt Das letzte bedeutende Kolbenturnier wurde am Ende der Vier Lande Turniere 1487 in Worms ausgetragen 1 Waffen BearbeitenDie Waffen waren speziell fur das Turnier entwickelt und unterschiedlich zu den normalen Waffen gebaut Das Schwert bestand aus Stahl war aber ohne Schneide und ohne einen scharfen Ort gearbeitet Am Knaufende war ein Ring angebracht der zur Sicherung des Schwertes an der Rustung diente Diese Schwerter waren jedoch sehr schwer wodurch allein deswegen bessere Rustmoglichkeiten gefunden werden mussten Der Streitkolben bestand aus Holz und hatte etwa eine Lange von 80 cm Der Kolben wurde vom Heft zum Ort breiter Der Querschnitt war Polygon das Parier bestand aus einer kreisformigen Eisenblechscheibe oder einer Nodus Verdickung am Heft und der Knauf war kugelformig Der Einsatz dieser Waffen fur das Turnier zwang die Plattner dazu besondere Teile der Rustungen neu zu entwerfen Helme Bearbeiten Hauptartikel Kolbenturnierhelm nbsp Verschiedene Visiere an Helmen fur das Kolbenturnier links mit Lederuberzug und Temperamalerei rechts geschmiedetDie bis dahin benutzten Helme waren zwar stark genug den Schlagen zu widerstehen waren jedoch beim Tragen so eng am Kopf angepasst dass trotzdem schwere Verletzungen die Folge waren Die neuen Helme oder Kugelhelme wurden grosser und kugelformig gestaltet und lagen nur auf den Schultern und der Brust des Tragers auf Der Kopf wurde von der Kalotte nicht beruhrt Das Visier oder der Sehschlitz wurden durch ein Gitter aus Stahlstreben ersetzt Bei manchen Versionen wurden zusatzlich zu den Streben ein Drahtgeflecht mit eingearbeitet siehe Bild rechts Unter den Helmen wurde eine Bundhaube auch Hersenier oder Turnierhaube getragen die durch ihre starke Futterung zusatzlich schlagdampfend wirkte Oben am Scheitelpunkt des Helmes befand sich ein Metallstift oder eine kleine Rohre die zur Befestigung des Zimiers diente Die Helme wurden in zwei unterschiedlichen Versionen hergestellt 2 Eine Version bestand im ganzen aus einem Gerust aus Stahlstreben die mit einer Abdeckung aus gekochtem gesottenen starken Rindsleder uberzogen wurden Dieses Leder wurde mit Kalk uberzogen und mit Temperafarben in den Farben des Tragers bemalt Die zweite Version bestand aus einer stahlernen geschmiedeten Kalotte an der das Gittervisier angesetzt wurde Uber die geschmiedete Version wurde zumeist eine Helmdecke getragen die an den Randern ausgefranst gezaddelt war Die Befestigung der Helme an der ubrigen Rustung geschah durch Eisenbander die an auf dem Brustharnisch befindlichen Naben befestigt wurden Eine ahnliche Form haben die sogenannten heraldischen Helme die aber mit den Kolbenturnierhelmen nicht verwechselt werden durfen Brustpanzer Bearbeiten nbsp Gelochter Brustpanzer fur das KolbenturnierDer Brustpanzer bestand zum Beginn der Kolbenturniere aus gesottenem Leder das als Lentner mit schweren Metallnageln beschlagen war An jeder Korperseite waren je ein schwerer Eisenring angebracht der dazu diente die Waffen mit Hanfschnuren am Lentner zu befestigen und vor dem Verlust wahrend des Kampfes zu schutzen Als um 1440 die Plattenrustung in Gebrauch kam wurde ein Brustpanzer entwickelt der mit Lochern uberzogen war Die Lochung diente der besseren Beluftung des Brustpanzers um die Uberhitzung des Tragers und ubermassige Schweissbildung zu verhindern An der Brust und am Rucken liefen die geschobenen Bauchreifen zusammen und auf der Ruckseite am Gesass war ein Lederschurz angebracht Eine entsprechende Brust fur das Kolbenturnier fand sich bei Ausgrabungen im Keller des Hauses Herbede an der Ruhr Der Fund wird in die erste Halfte des 15 Jhd verwiesen und ist heute im LWL Museum fur Archaologie in Herne zu sehen 3 Armzeug BearbeitenDas Armzeug der Kolbenturnierrustung bestand entweder aus Leder oder Stahl Je nach Material das zum Bau verwendet wurde hatte es unterschiedliches Aussehen War das Armzeug aus Leder waren die Achseln kugelformig gearbeitet und das Armzeug wie auch die Achseln mit starken Hanfstricken benaht um das Armzeug zu verstarken Die Handschuhe waren fingerlose Hentzen aus Leder und an der Oberseite der Hand sowie am Stulpen mit Metallscheiben verstarkt Wurde vor dem Kolbenturnier ein Stechrennen abgehalten wurde auf die linke Seite des Brustpanzers eine Renntartsche angebunden deren Riemen um die Schulter und den Brustkorb lagen Die Formen und das Material dieser Tartschen waren unterschiedlich dreieckig viereckig konkav mit schneckenformig aufgerollten Enden Holz mit Leder bezogen oder auch Eisenblech 4 Literatur BearbeitenMatthias Pfaffenbichler Christa Angermann Maximilian I der Aufstieg eines Kaisers von seiner Geburt bis zur Alleinherrschaft 1459 1493 Verlag MWN Stadtmuseum Statutarstadt Wiener Neustadt 2000 ISBN 3 85098 248 3 S 82 212 Peter Jezler Peter Niederhauser Elke Jezler Hrsg Ritterturnier Geschichte einer Festkultur Begleitbuch zur Ausstellung im Museum zu Allerheiligen Schaffhausen Quaternio Verlag Luzern 2014 ISBN 978 3 905924 23 7 Einzelnachweise Bearbeiten Osterreichisches Institut fur Bibliotheksforschung Dokumentations und Informationswesen Franz Grasberger Franz Hadamowsky Franz Unterkircher Graphische Sammlung Albertina Biblos Schriften Bande 21 S25 Verlag Osterreichisches Institut fur Bibliothekforschung Dokumentations und Informationswesen 1958 S 188 Auguste Demmin CC Black An Illustrated History of Arms and Armour Verlag Echo Library 2008 ISBN 978 1 84830 049 1 S 512 Auf dem Weg ins Museum Die regen Ritter von der Ruhr Die Rustkammer im Haus Herbede in Witten Abgerufen am 25 Januar 2021 Wendelin Boeheim Handbuch der Waffenkunde Nachdr d Ausg Leipzig 1890 Fourier Verlag Wiesbaden 1985 ISBN 3 201 00257 7 S 523 526 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rustung fur das Kolbenturnier amp oldid 238033063