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Qasr al Heir asch Scharqi arabisch قصر الحير الشرقي DMG Qaṣr al Ḥair as sarqi ist die alteste erhaltene befestigte Siedlung aus umayyadischer Zeit Sie liegt in der syrischen Wuste 128 km von Palmyra und 120 km von der Ruinenstadt Resafa entfernt und wurde von den Umayyadenkalifen von Damaskus als Sommerresidenz genutzt Ubersetzt bedeutet Qasr al Heir asch Scharqi ostliches Wildgehegeschloss Seinen Namen erhielt das Schloss von den uppigen Garten die den Palast einmal umgaben Hier wurden viele Tiere ausgesetzt die von den Umayyaden gejagt wurden Qasr al Hayr al SharqiInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anlage 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenErbaut wurde das Schloss vor dem Jahr 729 unter Kalif Hischam als Ruckzugsort vor der von Seuchen geplagten Hauptstadt Damaskus Ein Kanalsystem fuhrte Wasser von der 15 km entfernten Oase at Taibe heran Dadurch verwandelte sich die Wuste in einen bluhenden Garten in den sich die Kalifen gerne zuruckzogen Das Schloss war auch aus politischen Erwagungen errichtet worden Die syrische Wuste war durchzogen von bedeutenden Handelsstrassen Damit war sie wirtschaftlich und politisch eine der wichtigsten Regionen unter ihrer Herrschaft Der Kalif errichtete das Schloss also auch mit der Absicht ansassige Beduinenstamme zu kontrollieren und die Handelswege zu schutzen In der Regierungszeit der Abbasiden wurde das Schloss vollendet und auch weiter genutzt Mit der Verlegung des Herrschaftssitzes von Damaskus nach Bagdad im Jahr 762 unter dem Kalifen al Mansur geriet das Wustenschloss jedoch allmahlich in Vergessenheit immerhin deuten Indizien auf eine Weiternutzung einiger Bauten bis ins 14 Jahrhundert danach wurde die Ruinenstatte nur noch zeitweise von Karawanen und Nomaden als Rastplatz aufgesucht Anlage Bearbeiten nbsp Palastfassade und Minarett der MoscheeDie Gesamtanlage besteht aus zwei Teilen von denen einer als Palast bezeichnet wird wohingegen der andere als eine stadtische Siedlung arabisch madina aufzufassen ist letztere wurde in sieben Grabungskampagnen in den Jahren zwischen 1964 und 1972 unter der Leitung von Oleg Grabar freigelegt Der Palast mit dem gewaltigen Eingang ist der beeindruckendste Teil der Anlage Das Bauwerk ist quadratisch angelegt die grosstenteils aus exakt behauenen Natursteinen gemauerten Aussenmauern sind jeweils ca 70 m lang einige Teile sind auch aus Ziegelsteinen gemauert waren aber wohl ursprunglich verkleidet Im Innern befindet sich ein grosser Hof der an einen Khan erinnert Die Saulen und Kapitelle des Palastbereichs sind Spolien eines bislang nicht identifizierten romischen Bauwerks hier befanden sich auch Bader Zisternen und kleinere Garten Die in ihrer Grundflache deutlich grossere Stadt lag gegenuber dem Palast Die alte Moschee deren heute noch ca 10 m hohes Minarett ebenfalls gut erhalten ist befand sich zwischen der Stadt und der Palastmauer Um den Palast und die Stadt herum verlief zusatzlich eine 16 km lange Aussenmauer von dieser ist heute kaum noch etwas zu sehen Literatur BearbeitenFrank Rainer Scheck Johannes Odenthal Syrien Hochkulturen zwischen Mittelmeer und Arabischer Wuste 4 aktualisierte Auflage DuMont Ostfildern 2009 ISBN 978 3 7701 3978 1 S 389 391 Erwin M Ruprechtsberger Sebastian Scherzer Vom Libanongebirge in die syrische Wuste Hosn Sfiri Palmyra Qasr al Hayr al Sharqi Linzer archaologische Forschungen Sonderheft 49 Magistrat der Landeshauptstadt Linz Linz 2014 ISBN 978 3 85484 597 3 Renata Holod Tretiak Qasr al Hayr al Sharqi A Mediaeval Town in Syria In Archaeology Bd 23 Nr 3 Juni 1970 S 221 231 JSTOR 41674152 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Qasr al Heir asch Scharqi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Qasr al Heir asch Scharqi Grundrisse Luftaufnahme Fotos Infos englisch Qasr al Heir asch Scharqi Fotos Infos englisch 35 073844444444 39 072213888889 Koordinaten 35 4 N 39 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Qasr al Heir asch Scharqi amp oldid 234875252