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Als Pythion und Asklepieion von Paros griechisch Iera toy Asklhpeioy kai toy Py8ioy Apollwna Iera tou Asklepeiou kai tou Pythiou Apollona Heiligtum des Asklepios und des Pythischen Apollon 1 wird eine archaologische Ausgrabungsstatte auf der griechischen Kykladeninsel Paros bezeichnet Sie befindet sich an der Westkuste der Insel am sudwestlichen Ortsrand von Parikia Paroikia dem Hauptort von Paros Die Ausgrabung der Heiligtumer erfolgte 1897 bis 1899 durch Otto Rubensohn fur das Deutsche Archaologische Institut Reste des Asklepieions Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLage Bearbeiten nbsp Lageskizze des Asklepieions und Pythions sudwestlich Parikias 1901 Die Lage des Asklepieions geriet seit der Antike nicht in Vergessenheit obwohl zu Beginn der Ausgrabungen nur noch sparliche Reste des Bauwerks erhalten waren Die Ausgrabungsstatte befindet sich auf zwei Terrassen am Nordabhang des 43 3 Meter hohen Arakas Arakas Erbsenberg Der Altar des Heiligtums des Pythischen Apollon des Pythions stand dabei auf der 35 4 Meter hohen oberen Terrasse das Heiligtum des Asklepios oder Asklepieion auf der 25 2 Meter hohen unmittelbar im Norden anschliessenden Terrasse darunter 2 Etwa 60 Meter nordlich der Tempelreste des Asklepieions verlauft die Kustenlinie die hier den Meereseinschnitt Ormos Parikias Ormos Paroikias Bucht von Parikia bildet Zwischen dem Zentrum von Parikia im Nordosten und dem Standort des Asklepieions liegt die Erhebung Agia Anna Agia Anna um 1900 noch unbebaut heute ein Teil des Ortes mit einer Kirche Wohnhausern und Hotels Unterhalb der Ausgrabungsstatte zieht sich die Hauptstrasse von Parikia uber Parasporos nach Sudwesten Am Nordostrand des ehemaligen Asklepieions wurde ein Eingangsgebaude fur Besucher errichtet das zurzeit nicht betrieben wird und verfallt Eine mit Natursteinmauern eingefasste Treppe fuhrt von der Strasse an dem Gebaude vorbei auf die etwa 70 Meter lange und 30 Meter breite untere Terrasse mit den Fundamenten des Asklepieions 3 An der Westseite gelangt man uber einen unbefestigten Weg zur oberen Terrasse dem einstigen Standort des Altars des Pythions Geschichte BearbeitenAus Manuskripten des Cyriacus von Ancona der Paros 1444 besuchte sind Zeichnungen von Skulpturen und Inschriften bekannt die Paros und dem Asklepieion zugeordnet werden konnten 4 Die Anlage wurde von den Bewohnern Parikias uber Jahrhunderte als Steinbruch genutzt um deren Teile darunter viele Steine mit Inschriften in den Hausern des Ortes zu verbauen 5 Bei seinen Ausgrabungen in und bei Parikia um die Wende vom 19 zum 20 Jahrhundert suchte der Archaologe Otto Rubensohn deshalb auch nach den Resten des Heiligtums des Asklepios sudwestlich des Ortes nbsp Ostseite des AsklepieionsRubensohn fand an der Nordseite des Berges Arakas drei Ebenen vor Auf der kustennahen untersten verlief der Weg von Parikia zur Westkuste Die Terrasse daruber war zum Teil kunstlich angeschuttet 3 Auf ihr befand sich das von Ost nach West ausgerichtete Bauwerk des Asklepieions Nach Auffassung Rubensohns verdrangte Ende des 5 Jahrhunderts v Chr der Kult des Asklepios und mit ihm der der Hygieia am selben Ort den alteren Kult des Apollon Pythios beziehungsweise ubernahm dessen ursprungliche Verehrung 6 Die alteste Inschrift des Asklepieions in der der Name des Asklepios genannt wird stammt aus der ersten Halfte des 4 Jahrhunderts v Chr 7 nbsp Teile des Asklepieions und Reste der Stutzmauer zur oberen TerrasseGrundlage fur die Standortwahl war eine Quelle an der Felswand zur oberen Terrasse auf der Rubensohn Fundamentreste des heiligen Bezirks des Apollon entdeckte 6 Die Ausmasse dieses Bauwerks sind nicht mehr zu klaren Rubensohn fand lediglich im sudlichen Bereich vor dem Gipfel des Arakas einen Mauerzug in Ost West Richtung von mit geringen Unterbrechungen 37 5 Metern Lange und an dessen Westende im rechten Winkel ansetzend eine nord sudliche Mauer von 17 Metern Lange vor Letztere konnte bis zum nordlichen Rand der oberen Terrasse gereicht haben jedoch ohne Fundamentbettung im Boden An dieser Stelle hatte man Stutzmauern von der unteren Terrasse aus errichtet um die obere zu stabilisieren 8 nbsp Marmorbecken der jungeren QuelleAus den gefundenen Inschriften schloss Rubensohn dass das Heiligtum des Apollon Pythios schon im 7 Jahrhundert v Chr bestanden haben muss 9 Dabei besass das Pythion neben dem heiligen Bezirk auf der oberen Terrasse dessen Mittelpunkt der Altar bildete dem Zwecke einer Heilanstalt dienende Bauten an der heiligen Quelle der unteren Terrasse 6 Nach der Umwidmung von einer apollinischen Heilkultstatte in ein Asklepieion gegen Ende des 5 Jahrhunderts v Chr wurden die alteren Bauten zunachst weitergenutzt Erst im 4 Jahrhundert v Chr wahrscheinlich in dessen zweiter Halfte 10 wurde ein Umbau oder Neubau vorgenommen der moglicherweise mit der Erschliessung einer neuen Quelle elf Meter westlich der bisherigen Heilquelle zusammenhing 11 12 nbsp Planzeichnung der archaologischen Aufnahme des Asklepieions von 1902Der Neubau des Asklepieions war ein mit einer Lange von 45 5 Metern rechteckiges Bauwerk 13 Das Mass von der Innenkante der Sudmauer bis zur Innenkante der zerstorten Nordmauer betrug 17 5 Meter 14 Die Ausmasse des alteren Baus sind durch die Zerstorung von dessen Strukturen bei der Errichtung des Neubaus heute unbekannt Das Asklepieion des 4 Jahrhunderts v Chr besass an beiden Seiten im Osten wie im Westen je eine durch Pfeiler geoffnete Halle 15 Der Eingang zum Heiligtum befand sich im Osten 16 Den Mittelpunkt des Asklepieions bildete ein 23 5 17 Meter grosser rechteckiger Innenhof 15 Hier stand in einer Achse mit dem neu angelegten Quellbassin der Hauptaltar des Heiligtums unter freiem Himmel 16 Unmittelbar westlich des Marmorbeckens der jungeren Quelle gab es an der Ruckwand des Heiligtums zwei aneinandergrenzende Exedren oder Adikula wobei sich Rubensohn bei seiner Interpretation ob es Sitznischen oder Basen von Bildwerken seien nicht festlegte 14 Es sei daran erinnert dass im Heiligtum neben Asklepios auch dessen Tochter Hygieia verehrt wurde Bei den Baugliedern sind Funde dorischer Kapitelle verschiedener Grosse hervorzuheben 17 nbsp Apollon aus ParosUnter den Einzelfunden sind Skulpturen und Inschriften zu nennen Die bedeutendste Skulptur ist dabei ein archaischer Kouros aus grobkornigem parischen Marmor der an der Nordwestecke des Heiligtums gefunden wurde Seine Lage und die vorhandenen Beschadigungen lassen vermuten dass er bereits im Altertum beim Neubau des Asklepieions im 4 Jahrhundert v Chr verschuttet wurde Neben der Nase fehlen der Skulptur der rechte Arm sowie beide Beine unterhalb der Knie Die Vorderseite die bei der Auffindung nach oben lag ist stark verwittert und der linke Arm war in drei Stucke zerbrochen Die erhaltene Hohe betragt 1 035 Meter 18 Wegen seines Alters wurde der Kouros von Rubensohn als Apollon bezeichnet 19 beziehungsweise dem Heiligtum des Apollon Pythios zugeordnet 20 Die Junglingsfigur die sich heute im Louvre in Paris befindet wurde um 540 v Chr hergestellt 21 Aus den aufgefundenen Inschriften gehen zwei Arten von Weihungen im Asklepieion hervor Dazu gehoren Weihungen dankbar Genesener oder um Gesundheit Flehender als auch von Eltern fur ihre Sohne gestiftete Weihinschriften darunter sogenannte Haarweihungen aus Anlass des Eintritts in das Junglingsalter Alle Weihinschriften richteten sich in ihren Widmungen gemeinsam an Asklepios und Hygieia 22 In der romischen Kaiserzeit nahm der Kult des Asklepios wie auch anderswo einen grossen Aufschwung Der Gott trat auf Paros in nahe Beziehungen zum Geschlechterkult 23 Als Beinamen des Asklepios sind aus den Inschriften von Paros zwei bekannt Sōter Swthϱ Retter und Hypataios Ὑpataῖos 24 die jeweils zweimal bezeugt sind Wahrend der erste ein gelaufiger Beiname des Gottes ist ist der zweite in seiner Bedeutung Gott von Hypata fur Asklepios ansonsten nur fur Thera belegt und als Beiname des Apollon noch aus Epidauros bekannt 6 Literatur BearbeitenOtto Rubensohn Paros III Pythion und Asklepieion In Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen Archaeologischen Instituts Athenische Abteilung Band 27 1902 S 189 238 Textarchiv Internet Archive Friedrich Hiller von Gaertringen Inscriptiones Graecae Bd XII 5 Berlin 1903 Nr 147 153 Pythion Br 154 183 Asklepieion Milena Melfi Il complesso del Pythion Asklepieion a Paro In Annuario della Scuola archeologica di Atene e delle missioni italiane in Oriente 80 2002 S 327 359 Milena Melfi I santuari di Asclepio in Grecia Band 1 L Erma di Bretschneider Rom 2007 ISBN 88 8265 347 1 S 433 455 nbsp Der Apollon aus Paros auf Tafel XI der Athenischen Mitteilungen Band 27 zu Paros III von Otto RubensohnEinzelnachweise Bearbeiten Ta A3io8eata ths Paroy Nicht mehr online verfugbar abettergreece com 11 Januar 2014 archiviert vom Original am 12 Mai 2014 abgerufen am 6 Mai 2014 griechisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www abettergreece com Otto Rubensohn Paros II In Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen Archaeologischen Instituts Athenische Abteilung Band 26 1901 S 182 183 Tafel X archive org a b Otto Rubensohn Paros III Pythion und Asklepieion In Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen Archaeologischen Instituts Athenische Abteilung Band 27 1902 S 189 Textarchiv Internet Archive Otto Rubensohn Paros I Geschichte der wissenschaftlichen Erforschung von Paros In Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen Archaeologischen Instituts Athenische Abteilung Band 25 1900 S 356 ff Textarchiv Internet Archive Otto Rubensohn Paros III Pythion und Asklepieion In Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen Archaeologischen Instituts Athenische Abteilung Band 27 1902 S 220 Textarchiv Internet Archive a b c d Otto Rubensohn Paros III Pythion und Asklepieion In Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen Archaeologischen Instituts Athenische Abteilung Band 27 1902 S 236 237 Textarchiv Internet Archive Otto Rubensohn Paros III Pythion und Asklepieion In Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen Archaeologischen Instituts Athenische Abteilung Band 27 1902 S 222 Textarchiv Internet Archive Otto Rubensohn Paros III Pythion und Asklepieion In Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen Archaeologischen Instituts Athenische Abteilung Band 27 1902 S 192 193 Textarchiv Internet Archive Otto Rubensohn Paros III Pythion und Asklepieion In Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen Archaeologischen Instituts Athenische Abteilung Band 27 1902 S 197 Textarchiv Internet Archive Otto Rubensohn Paros III Pythion und Asklepieion In Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen Archaeologischen Instituts Athenische Abteilung Band 27 1902 S 219 Textarchiv Internet Archive Otto Rubensohn Paros III Pythion und Asklepieion In Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen Archaeologischen Instituts Athenische Abteilung Band 27 1902 S 201 Textarchiv Internet Archive Otto Rubensohn Paros III Pythion und Asklepieion In Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen Archaeologischen Instituts Athenische Abteilung Band 27 1902 S 205 206 Textarchiv Internet Archive Otto Rubensohn Paros III Pythion und Asklepieion In Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen Archaeologischen Instituts Athenische Abteilung Band 27 1902 S 208 Textarchiv Internet Archive a b Otto Rubensohn Paros III Pythion und Asklepieion In Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen Archaeologischen Instituts Athenische Abteilung Band 27 1902 S 210 212 Textarchiv Internet Archive a b Otto Rubensohn Paros III Pythion und Asklepieion In Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen Archaeologischen Instituts Athenische Abteilung Band 27 1902 S 213 214 Textarchiv Internet Archive a b Otto Rubensohn Paros III Pythion und Asklepieion In Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen Archaeologischen Instituts Athenische Abteilung Band 27 1902 S 215 Textarchiv Internet Archive Otto Rubensohn Paros III Pythion und Asklepieion In Mitteilungen des 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