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Parischer Marmor ist ein feinkorniger weisser Marmor von der griechischen Insel Paros Wahrend er der Kykladeninsel in der Antike als Rohstoff fur Skulpturen und Architekturanwendungen grosse Beachtung brachte dienen die unterirdischen antiken Abbaustellen im nordlichen Gebirge der Insel heute vor allem als Touristenattraktion Buste eines Madchens Kore aus Parischem Marmor im Akropolis Museum AthenGewohnlicher Parischer Marmor als BaumaterialDie Venus von Milo Aphrodite im LouvreFrauenreigen Relief von der Insel Paros ca 570 560 v Chr Glyptothek in Munchen Inhaltsverzeichnis 1 Steinbruche und Gesteinseigenschaften 2 Geschichte des Marmorabbaus 3 Statuenmarmor 4 Museum 5 Siehe auch 6 Literatur 7 WeblinksSteinbruche und Gesteinseigenschaften BearbeitenAuf der Insel Paros sind mehrere alte Steinbruche existent die aber nicht alle Material fur Statuen liefern konnten Der Marmor mancher Gewinnungsstellen ist mit Quarzkornern durchsetzt was seine Anwendung fur Bildhauerarbeiten weitestgehend unmoglich macht Die Farbe variiert in hellgrauen Tonen manchmal dunkelgrau und beim Anschlagen des Gesteins ist ein bituminoser Geruch wahrnehmbar In den Ubergangsbereichen zu benachbarten Gneispartien sind im Parischen Marmor Glimmer und Eisenminerale eingelagert Die meisten Steinbruche auf Paros meiden aber die Ubergangszonen und erschliessen massig ausgepragte Marmorlagerstatten Das Gestein ist uberwiegend grobkornig ublicherweise zwei bis drei Millimeter in manchen Fallen bis funf Millimeter gross Es handelt sich uberwiegend um einen calcitischen Marmor Bedeutende antike Steinbruche liegen zwischen den Ortschaften Parikia und Agios Minas und im Tal das sich zum Hafen von Naoussa zieht Geschichte des Marmorabbaus BearbeitenSeit dem 6 Jahrhundert v Chr ist der Marmorabbau an der Flanke des Berges Marpesso dem zentralen Bergmassiv von Paros insbesondere an der Nordflanke unweit des Dorfes Marathi nachgewiesen Im ersten vorchristlichen Jahrhundert kam die Marmorgewinnung unter romischen Einfluss Plinius benennt ihn in seiner Naturalis historia und verwendet die Bezeichnung lychnites Zu den beruhmten antiken Bildhauern die mit dem Parischen Marmor arbeiteten zahlt Praxiteles Damit ist seine Verwendung im 4 Jahrhundert belegt Statuenmarmor BearbeitenDen in der Antike begehrten Statuenmarmor gewann man im unterirdischen Abbau in den so genannten Nymphen Grotten Einer bestimmten Bank folgend wurden hier die Rohstucke des Lychnites genannten Statuenmarmors gewonnen Diese Bezeichnung bezieht sich auf das griechische Wort lyxnos deutsch Lampe Leuchte denn das Kristallgefuge ermoglicht eine beachtliche Transluzenz im Gestein Diese Eigenschaft war fur die Statuen sehr geschatzt Die beruhmteste Statue aus Parischem Marmor ist wohl die Venus von Milo Die Lichtdurchlassigkeit fuhrte zu einigen Dachdeckungen bekannter Tempel mit diesem Marmor wodurch ein gewisses Mass an naturlichem Innenlicht gegeben war Zu den bedeutenden antiken Bauten mit Parischem Marmor zahlen der Apollontempel in Delphi sowie die Giebelskulpturen des Aphaiatempels auf Agina Museum BearbeitenAuf der Insel befindet sich im Hauptort Parikia ein kleines Archaologisches Museum gegrundet 1960 Hier werden Ausgrabungsfunde gezeigt darunter zahlreiche Relikte antiker Marmorarbeiten Siehe auch BearbeitenParische ChronikLiteratur BearbeitenG Richard Lepsius Griechische Marmorstudien 1890 Monica T Price Decorative stone the complete sourcebook Thames amp Hudson London 2007 ISBN 978 0 500 51341 5Weblinks BearbeitenParischer Marmor Bekannte Statuen aus Parischem Marmor engl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Parischer Marmor amp oldid 227191002