www.wikidata.de-de.nina.az
Pusei auch Phusikos Fusicus Pusicius Pusai oder Pusai genannt 14 April 344 im Sassanidenreich war ein persischer Kuropalates also ein leitender Angestellter im koniglichen Palast Er war Weber und mit der Leitung der koniglichen Werkstatten betraut Pusei gilt als christlicher Martyrer und wird von verschiedenen christlichen Konfessionen als Heiliger verehrt beziehungsweise als denkwurdiger Glaubenszeuge angesehen Er gehort zur Gruppe der 31 seligen Martyrer von Persien Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Aufstieg 1 2 Christenverfolgung 1 3 Verhaftung 1 4 Verhandlung 1 5 Hinrichtung 2 Nachfolgende Ereignisse 3 Gedenktage 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenAufstieg Bearbeiten Puseis Vorfahren waren Griechen Sein Vater war aus Antiochia nach Persien verschleppt worden Pusei selbst war von Geburt an Christ und lebte auf Befehl des Konigs Schapur II in Beh Schapur Er hatte eine Perserin geheiratet sie zu seinem Glauben bekehrt und auch seine Kinder christlich erzogen Pusei galt als sehr tuchtiger Handwerker Weber und Goldsticker Als die Stadt Karka de Ledan erbaut wurde wurde Pusei mit seiner gesamten Familie ebenso wie andere Nachfahren von Kriegsgefangenen sowie 30 Familien aus allen Teilen des Sassanidenreiches hierhin umgesiedelt Die Nachfahren der Kriegsgefangenen sollten durch die daraus resultierende Vermischung der Bevolkerung an ihre neue Heimat gebunden werden Eine andere vom Konig ungewollte Folge war die Weitergabe des Christentums an zuvor nichtchristliche Bevolkerungsgruppen Puseis Werkstatt lag in der Nahe des koniglichen Palastes wo Schapur eine Genossenschaft von Handwerkern aus allen Teilen des Reiches einrichtete Pusei genoss nachdem er diesem empfohlen wurde auch Ansehen beim Konig selbst der ihn nach kurzer Zeit zum Oberaufseher aller Handwerker machte zunachst in der Hauptstadt spater im ganzen Reich Christenverfolgung Bearbeiten Nur wenige Tage nach dieser letzten Beforderung Puseis im Jahre 344 erliess der Konig eine Sondersteuer fur Christen Die Weigerung einiger Christen diese Steuer zu zahlen fuhrte zu einer Christenverfolgung Da sie angeblich mit den Griechen gegen das Perserreich paktierten wurden auch der Katholikos und Bischof von Seleukia Ktesiphon Simon bar Sabbae und die Priester Habdelai Abdechalas Abdchaikla und Ananias Hannanja angeklagt Ananias war Priester der Hauptkirche von Seleukia in BetAramaje Vom Bischof wurde verlangt zum Zoroastrismus zu konvertieren und die Sonne anzubeten Seine Weigerung fuhrte zu seiner Inhaftierung In einem Zug von 103 Verurteilten zu denen auch die Metropoliten gehorten mit denen er voranging wurde er in Gefangenschaft gefuhrt Dieser Zug begegnete Pusei der die Handwerker in der Stadt Schadbur aramaisch Rama besuchen sollte Pusei folgte dem Zug Der Palastvorsteher und Obereunuch Guhaschtazad Usphazanes Usthazanes Ratgeber des Konigs hatte sich nach einer Anzeige zuvor bereits vor dem Konig vom Christentum distanziert und zum Zoroastrismus bekehrt bereute angesichts der Haltung des Bischofs und nach dessen mehrfacher Ermahnung nun aber seine Entscheidung und bekannte sich wieder offentlich und auch vor dem Konig zu seiner fruheren Religion Dies fuhrte zu seiner Enthauptung am Grundonnerstag dem 12 April 344 Damit war er der erste einer langen Reihe von Martyrern Eine abweichende Uberlieferung verlegt Guhaschtazads Tod auf den Karfreitag und nach Adiabene Als Richter wird dort Ardaschir II angegeben der zum dort angegebenen Zeitpunkt ortlicher Kleinkonig war Die gefangenen Christen verbrachten die Nacht im Gefangnis im Gebet Am Karfreitag vor 7 Uhr morgens wurden sie vor der Pforte des Konigspalastes vor Gericht gestellt Die Verhandlung leitete der Grossmoped der Oberste Richter der die Angeklagten noch einmal dazu aufforderte zum Zoroastrismus zu konvertieren Um 9 Uhr morgens wurde Simon gesondert dem Konig personlich vorgefuhrt Schapur versprach Simon die Freilassung aller Gefangenen falls nur dieser konvertieren wurde Da sich Simon weiter weigerte sprach der Konig mittags das Todesurteil gegen alle Gefangenen aus Simon ging voran zur Richtstatte betete und sprach seinen Mitgefangenen Mut zu Die Hinrichtungen erfolgten nacheinander mit dem Schwert durch zehn Henker Hunderte von Personen die meisten weitere gefangene Christen waren anwesend daneben auch Pusei und andere hohe Beamte Von den Hinzurichtenden waren um 15 Uhr nur noch Habdelai Ananias und Simon ubrig Verhaftung Bearbeiten Als Ananias an die Reihe kam man ihn auszog und fesselte zitterte er Der Grund dafur war sein Alter Pusei hielt es aber fur ein Zeichen von Angst und ermutigte ihn mit den Worten Sei stark Hannanja furchte dich nicht schliesse deine Augen ein wenig und du siehst das Licht Christi Damit war klar dass auch er der verfolgten Religion angehorte Der Richter und die Kommissare waren erstaunt daruber dass dies bei einer so verdienten Person der Fall sein konnte Nun wurde auch Pusei sofort verhaftet Der Grossmoped fragte Pusei ob er Christ sei woraufhin dieser sagte dass seine Ausserung gegenuber Ananias diese Frage bereits beantwortet habe Dann wollte der Richter wissen ob er missioniert worden oder im christlichen Glauben aufgewachsen sei Pusei bejahte Letzteres Pusei wurde inhaftiert wahrend seine Aussage dem Konig uberbracht wurde Simon starb als Letzter Die Gesamtzahl der an diesem Karfreitag im Perserreich hingerichteten Christen wird mit 1000 angegeben Die Leichen der Verurteilten wurden in der Nacht von christlichen Romern die als Gefangene die Stadt nicht verlassen durften entwendet und begraben Da der Konig zuvor Pusei gegenuber sehr positiv eingestellt war besprach er sich uber seinen Fall mit dem Grossmoped als ihm Puseis Aussagen am Morgen des Karsamstags uberbracht wurden Auch der Konig zeigte sich erstaunt daruber dass Pusei Christ war und bereute die Verantwortung und die Ehrungen mit denen er ihn uberhauft hatte Schapur vertrat die Ansicht Pusei habe sich vom Christentum abwenden mussen als seine Abneigung dagegen durch die Verfolgung deutlich wurde und betrachtete das Festhalten Puseis am Christentum als personlichen Angriff Schapur beabsichtigte Pusei dazu zu bringen seinen Glauben zu widerrufen und ein Sonnenopfer darzubringen andernfalls musse Pusei noch am selben Tag sterben Verhandlung Bearbeiten Er liess sich Pusei vorfuhren der vor ihm niederfiel Der Konig druckte seine Verargerung daruber aus dass Pusei seine Befehle nicht achten wurde Pusei der sich in seiner Formulierung dabei als Diener Gottes bezeichnete beteuerte seine Hochachtung dem Konig gegenuber Schapur argumentierte wenn Pusei ihn achtete hatte er seine Achtung bei den Gottern nicht bei Gott beteuert Pusei verwies auf seinen christlichen Glauben Der Konig bezweifelte erneut Puseis Hochachtung ihm gegenuber da er ihm seinen verbotenen Glauben offen ins Gesicht bekannt hatte Pusei verwies nun auf seine christliche Erziehung und bezeichnete seinen Glauben als seinen Lebensinhalt Schapur verbot Pusei nun direkt das christliche Bekenntnis was dieser ablehnte Der Konig bezichtigte Pusei nun der Respektlosigkeit Pusei beteuerte seine Unterwurfigkeit dem Konig gegenuber Schapur fragte nun wie er dann die verhasste Religion vor ihm bekennen konne Pusei zitierte nun die Worte Jesu Wer sich meiner und meiner Worte schamt dessen wird sich auch der Menschensohn schamen und erganzte dass der Konig das Christentum zwar hassen moge Gott es aber liebe Der Konig ausserte seinen Unmut daruber dass Pusei es nun auch noch wagte Bibelzitate zu verwenden Pusei antwortete dass er standig uber die heiligen Schriften nachsinne Der Konig zeigte sich sehr verargert und befragte die Unterkonige und Beamten nach ihrem Urteil die Pusei tausendfachen Tod wunschten Schapur wiederholte noch einmal wie verargert er uber eine solche Reaktion eines von ihm Geehrten sei der sogar aus den verbotenen Bucher vor ihm zitierte und eine grossere Unverschamtheit als die christlichen Bischofe zeigte als er einem von diesen Mut zusprach Die Anwesenden wiederholten ihr Urteil Pusei fragte nach dem Grund fur das Todesurteil Schapur begrundete es mit den Worten die Pusei zu dem Todeskandidaten gesagt hatte der anscheinend bereit war zu bereuen Pusei bat um Wiederholung der genauen Worte Der Grossmoped wiederholte seinen Bericht und betonte dass Pusei die Verurteilten davon abgehalten habe zu bereuen Der Konig fragte Pusei ob der Bericht der Wahrheit entsprache Pusei bejahte das bis auf die Aussage der Priester sei bereit gewesen vom Christentum abzufallen Er fuhrte dessen Zittern nun auch auf korperliche Grunde zuruck Der Konig fragte noch einmal nach ob sich Pusei zu seinen Worten bekenne Dieser bestatigte es und sagte aus er wurde dieselben Worte zu jedem verfolgten Christen sagen wenn er lange genug leben wurde Schapur antwortete Pusei werde noch vieles sagen konnen wenn er am Leben bliebe Dieser sagte wenn er sturbe wurden seine Worte noch schwerer wiegen Der Konig wies Pusei auf die Ehre hin die er ihm mit seiner Beforderung und der damit verbundenen Entsendung zu den Handwerkern zuteilwerden liess Pusei antwortete ein herrliches Schauspiel habe ihn von diesem Dienst abgehalten Gefragt was er meine berichtete er von dem Zug der spateren Martyrer deren Todesbereitschaft er bewunderte Schapur bezeichnete die Martyrer als Toren Pusei entgegnete wer Gott diene sei nicht als Tor zu bezeichnen Der Konig zeigte sich verargert dass Pusei nun auch noch fur die anderen Christen sprach und drohte ihm mit dem Tod Pusei antwortete er sei bereit zu sterben um die Wahrheit uber seine Glaubensgenossen zu sagen Schapur fragte warum Pusei seine Ehre verschmaht habe Dieser antwortete das sei nicht der Fall dass er aber auch Ehre von Gott erwarte Der Konig entgegnete jeder Christ lehne seine Ehre ab Pusei antwortete auch dies sei nicht der Fall die Christen wurden nur Gott als Gott und den Konig als Konig ehren wollen eine Differenzierung die Schapur aber nicht zuliesse Deshalb wurden die Christen ihn nicht in der gewunschten Form ehren und die Ehre Gottes in den Mittelpunkt stellen Der Konig verscharfte seine Aussage und meinte alle Christen wurden ihn hassen Pusei vertrat die Ansicht das Gegenteil sei der Fall Schapur sah es aber als feindlichen Akt an dass sein Befehl des Ubertritts zum Zoroastrismus von den Christen missachtet wurde Pusei meinte dazu die Christen seien dem Konig in Allem gehorsam das nicht dem Willen Gottes widersprach Hinrichtung Bearbeiten Da Pusei in der Glaubensfrage nicht nachgab wurde er noch am selben Tag zu der Uhrzeit zu der er am Vortag Ananias Trost gespendet hatte hingerichtet Er wurde dazu bauchlings auf den Boden gelegt und der Henker kniete sich auf ihn Dann wurde Pusei der Hals vollstandig aufgeschnitten und die Zunge an der Wurzel herausgerissen wobei der Tod eintrat ferner wurde ihm die Haut abgezogen Nachfolgende Ereignisse BearbeitenPuseis Leiche wurde bewacht damit nicht auch diese entwendet wurde Den Martyrerakten zufolge kam ein Unwetter auf das den Himmel verfinsterte und grosse Hagelkorner niedergehen liess woraufhin die Wachter flohen Einer derer die in der vorhergehenden Nacht die Leichen der Martyrer geborgen hatte steckte Puseis Leiche in einen Sack und lud diesen auf einen Esel Er brachte Puseis Korper zu einer Reklusin deren Klause sich im Hause ihrer Familie befand wo Pusei beerdigt wurde In den Tagen ab Karsamstag starben noch einmal 100 bis 150 Christen unter ihnen Azates ein Eunuch und hoher Hofbeamter und Simons Schwester Pherbutha Tarbula Auch Puseis Tochter Askitrea Marta eine gottgeweihte Jungfrau wurde verraten und festgenommen Ihre Anklage erfolgte am Ostersonntag auch sie wurde vom Grossmoped verhort Sie wurde vom Konig vor die Wahl gestellt die Sonne anzubeten oder zu heiraten um ihre Freiheit zuruckzuerhalten Der Hintergrund dabei war dass der Konig ein Gegner zolibatarer Lebensformen war wie sie bei Manichaern und christlichen Orden zu finden waren Auch hier sind die Gesprache zwischen der Angeklagten und dem Grossmoped in den Martyrerakten uberliefert Der Konig sprach auch ihr das Todesurteil aus Ihre Hinrichtung sollte am selben Ort wie die ihres Vaters erfolgen Es sollen Tausende meist christliche Zuschauer zugegen gewesen sein Askitrea musste sich in eine Grube legen was sie den Martyrerakten zufolge bereitwillig tat Dann wurde sie enthauptet Auch ihre Leiche wurde bewacht Erst am Osterdienstag konnte ein Christ die Wachter bestechen und die Leiche mitnehmen Askitrea wurde neben ihrem Vater beerdigt Die nachsten Bischofe von Seleukia Ktesiphon Schalidoste Schahdost ca 341 ca 345 und Bar Baschmin ca 345 ca 350 erlitten das gleiche Schicksal in den darauffolgenden 14 Jahren ca 350 ca 363 sollte der Posten unbesetzt bleiben Die Gesamtzahl der Hinrichtungen liegt bei 16000 verbunden mit einer Massenflucht von Christen aus Persien Bischof Marutha von Martyropolis ubertrug an einem 16 Februar vor dem Jahr 420 die Reliquien der am Karfreitag Hingerichteten in seine Stadt Das Grab Puseis und Askitreas wurde fur viele Jahre in Ehren gehalten Im Jahre 428 kam es allerdings zu einem Streit in der Familie welcher das Grundstuck gehorte Der zustandige Bischof Saumai von Karka horte davon und liess die Reliquien in eine Kirche uberfuhren in der sich bereits viele Reliquien befanden Gedenktage Bearbeitenevangelisch 9 Marz im Evangelischen Namenkalender romisch katholisch 18 April Melkiten 30 April orthodox 17 April syrisch orthodox Freitag nach Ostern Assyrische Kirche des Ostens Puseis Kirche Freitag nach Ostern armenisch 13 AprilLiteratur BearbeitenStadler J E Heim F J Ginal J N Vollstandiges Heiligen Lexikon Augsburg Schmid sche Verlagsbuchhandlung 1858 1882 Ausgewahlte Akten Persischer Martyrer mit einem Anhang Ostsyrisches Monchsleben aus dem Syrischen ubers von Oskar Braun Bibliothek der Kirchenvater 1 Reihe Band 22 Kempten Munchen J Kosel 1915 Digitalisat 1 Holweck F G A Biographical Dictionary of the Saints St Louis MO B Herder Book Co 1924 Klaus Martin Reichenbach Florilegium Martyrologii RomaniWeblinks BearbeitenPusei im Okumenischen Heiligenlexikon Pusei im Okumenischen NamenkalenderPersonendatenNAME PuseiALTERNATIVNAMEN Phusikos Fusicus Pusicius Pusai PusaiKURZBESCHREIBUNG persischer christlicher MartyrerGEBURTSDATUM 3 Jahrhundert oder 4 JahrhundertGEBURTSORT SassanidenreichSTERBEDATUM 14 April 344STERBEORT Sassanidenreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pusei amp oldid 237906500