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Punta de n Amer ist eine Halbinsel an der Ostkuste der spanischen Mittelmeerinsel Mallorca Sie liegt zwischen den Orten Cala Millor und Sa Coma im Gemeindegebiet von Sant Llorenc des Cardassar in der Region Comarca Llevant Die Halbinsel ist ein Naturschutzgebiet das einzige der Gemeinde Sant Llorenc des Cardassar Punta de n Amer sudostlich des Ortes Cala Millor Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Beschreibung 3 Geschichte 4 Zugang 5 Belege 6 Siehe auch 7 WeblinksGeografische Lage BearbeitenPunta de n Amer erstreckt sich an der nordlichen Ostkuste Mallorcas etwa zwei Kilometer ostwarts ins Meer Der hochste Punkt liegt 43 Meter uber dem Meeresspiegel msnm im westlichen Bereich der Halbinsel Punta de n Amer trennt die Cala Nau an der Bucht von Son Servera Badia de Son Servera auch Badia d Arta im Norden vom Strand Platja de sa Coma an der Cala Moreia im Suden Die grosste Nord Sud Ausdehnung zwischen der Cala Nau und dem Kap Clot d en Rotger an der Sudseite betragt etwa 1250 Meter nbsp Nordkuste der HalbinselDer ostlichste Punkt der Halbinsel wird als Na Corbana Alta bezeichnet Er befindet sich etwa in der Mitte zwischen dem nordlicheren Na Jordana Baixa und dem sudlichen Sa Punta de ses Crestes an denen der Kustenverlauf jeweils in Richtung Westen zur Insel hin schwenkt Den nordlichsten Punkt von Punta de n Amer bildet die Bucht der Cala Nau den sudlichsten das Kap Sa Proa das sich ostlich vom Kap Clot d en Rotger Richtung Sa Punta de ses Crestes befindet Beschreibung BearbeitenDie 199 88 Hektar grosse Halbinsel die sich in Privatbesitz befindet wurde 1985 vom Inselparlament zum Naturschutzgebiet erklart und am 30 Januar 1991 gemass dem Naturraumgesetz 1 1991 der Regierung der Balearen Govern de les Illes Balars zum Naturschutzgebiet von besonderem Wert Area natural d especial interes vom Typ ANEI bestimmt Seitdem ist das Bauen dort nicht erlaubt Heute ist Punta de n Amer der einzige unbebaute Kustenabschnitt der Gemeinde Sant Llorenc des Cardassar Die Bebauung der Gemeindeorte Cala Millor und Sa Coma reicht bis an die Grenze des geschutzten Gebietes heran Die Westgrenze des Naturschutzgebietes bildet die Strasse Carrer de Baladres die Cala Millor und Sa Coma verbindet Im Nordwesten reicht es bis zur Carrer de Castell im Sudwesten bis zur Avinguda de les Palmeres die Rancho de Sa Coma einschliessend nbsp Es Castell auf Punta de n AmerAuf Punta de n Amer wechseln Dunen Strauch und Felsheide sowie Kiefernwald einander ab Hier sind unter anderem noch Reste der ursprunglichen Dunenlandschaft zu sehen die einst einen Grossteil des Bereiches um die nordliche Badia de Son Servera bei Cala Millor umfasste Die Dunen pragen weite Flachen der felsigen Kustenzone der Halbinsel Zwischen ihnen wachsen Mastixstraucher Pistacia lentiscus Ginster Genista Seidelbastgewachse Thymelaea velutina und Phonizischer Wacholder Juniperus phoenicea Die Wacholderpflanzen halten mit ihrem Wurzelwerk den Sand der Dunen zusammen Kleinere Gewachse wie die weissen Trichternarzissen Pancratium maritimum und der Rosmarin Rosmarinus officinalis profitieren davon nbsp Steinmarkierungen an der Kuste nbsp Sa Caseta des Moix nbsp Mares SteinbruchIm direkten Kustenbereich auf den Felsen bis 50 Meter Entfernung vom Meer wachsen nur wenige niedere Pflanzen die ohne Erde und mit der salzigen Gischt der Meeresbrandung zurechtkommen Darunter befinden sich Meerfenchel Crithmum maritimum Strandflieder Limonium Goldtaler Asteriscus maritimus und eine Moosflechte Verrucaria adriatica die den Felsen ein schwarzes Aussehen verleiht Ins Innere der Halbinsel vor allem im ostlichen Bereich und an der Cala Nau schliesst eine Zone von Buschland la Garriga an Hier stehen neben den Mastixstrauchern noch drei Arten von Zistrosen Cistus Olbaumgewachse Phillyrea angustifolia Erika Erica multiflora Sussgraser Ampelodesma mauritanica und Zwergpalmen Chamaerops humilis Der Bereich sudlich der Cala Nau stellt eine Besonderheit dar Hier stand vor nicht allzu langer Zeit wie auf dem ubrigen westlichen Teil von Punta de n Amer ein geschlossenes Waldgebiet Nach einem Brand blieb nur der ausserst westliche und der sudliche Teil des Waldes Richtung Sa Coma erhalten Zurzeit beginnt er sich an der Cala Nau wieder zu regenerieren so dass neben den einst waldbewohnenden Buschen auch wieder erste Aleppo Kiefern wachsen Der vom Brand verschonte Kiefernwald erstreckt sich teilweise bis an die Sudkuste der Halbinsel wird dabei aber auch von offenem Gelande unterbrochen Er beherbergt verschiedene Orchideenarten die streng unter Naturschutz stehen Tiere sind auf Punta de n Amer selten anzutreffen Am haufigsten sind noch Vogel zu beobachten wie die Mittelmeermowe Larus michahellis die Krahenscharbe Phalacrocorax aristotelis die Blaumerle Monticola solitarius oder auch das Rebhuhn Unter den wenigen Saugetieren ist der Wanderigel Atelerix algirus vagans hervorzuheben eine Unterart des vor allem in Nordafrika heimischen Algerischen Igels Atelerix algirus Bei Sa Coma haben die Pferde und Huhner der Rancho de Sa Coma zum Teil freien Auslauf An Bauwerken befinden sich im Naturschutzgebiet nur die Gebaude des ehemaligen Anwesens Sa Coma Cases de Sa Coma an der Strasse Carrer de Baladres die Ruine des Hauses sa Caseta des Moix auch sa Caseta d en Sagrera am sudwestlichen Meeresrand einige Bunker aus der Zeit des Spanischen Burgerkriegs 1936 1939 ostlich des Clot d en Rotger und am Ubergang zum Platja de Sa Coma und der im Jahre 1696 fertiggestellte Wehrturm Castell de sa Punta de n Amer in der Mitte der Halbinsel Durch das geschutzte Gebiet fuhren einige Wanderwege bis zum Castell und an die felsige Kuste Die Hauptwege bis ostlich zum Castell sind befahrbar Die Kustenwege sind teilweise in ihrem Verlauf durch Steinmannchen markiert An manchen Stellen gibt es alte Mauern aus der Zeit der Bewirtschaftung der Halbinsel sie stellen jedoch keine Hindernisse die Wanderwege betreffend dar An der Sudostspitze von Punta de n Amer befindet sich die Hohle sa Cova de ses Crestes die in fruhgeschichtlicher Zeit als Wohnhohle genutzt wurde Die Hohle war so angelegt dass man sowohl von Land als auch vom Meer Zugang hatte Weiter westlich zwischen dem sudlichsten Punkt der Halbinsel Sa Proa und dem Kap Clot d en Rotger liegt ein alter Steinbruch direkt am Meer In ihm wurden Natursteine Mares als Baumaterial abgebaut die unter anderem bei der Errichtung des 450 Meter entfernten Castell Verwendung fanden Geschichte BearbeitenPunta de n Amer war schon immer ein wichtiger strategischer Ort an der Ostkuste Seit etwa 1500 v Chr wurden die Hohlen ses Crestes und ses Pedreres an der Sudkuste der Halbinsel als Wohnhohlen genutzt Dort gefundene Keramik weist auf eine vortalayotische Besiedlung hin Es gibt aber auch Talaiot Fundstellen aus spaterer Zeit im Zentrum der Halbinsel wie die Reste eines Talaiot Turmes bezeichnet als Tancat de sa Torre etwa 350 Meter sudwestlich des Castell nbsp Castell de sa Punta de n AmerNicht ganz 700 Meter vom ostlichsten Punkt der Halbinsel entfernt wurde im 17 Jahrhundert der burgartige Wehrturm Castell de sa Punta de n Amer errichtet Bereits im Jahre 1585 wurde vor dem Hintergrund der standigen Angriffe und Uberfalle von Seeraubern und nordafrikanischen Piraten an Mallorcas Kusten 15 bis 18 Jahrhundert erstmals durch den Vizekonig Lluis Vich im Rahmen einer Generalinspektion die Notwendigkeit der Errichtung eines Verteidigungsturmes auf Punta de n Amer begrundet Nach einem erneuten grossen Angriff im Jahre 1611 beschloss der Rat der Stadt Manacor zu dessen Bereich die Halbinsel damals gehorte 1617 den Bau des Turmes der jedoch aus Kostengrunden zunachst nicht realisiert werden konnte nbsp Gaststatte nbsp Zugbrucke des CastellsErst 1693 wurde mit der Errichtung des Castell begonnen nachdem am 4 September 1688 bei einem dieser Uberfalle auf die Insel neben einigen Fischern auch der Kapitan von Muro Capita de Muro gefangen genommen wurde und der General Rat von Mallorca danach der Unterstutzung des Baus zustimmte Der 1696 fertiggestellte Turm diente neben der direkten Verteidigung der Bewohner der Ostkuste auch als Beobachtungs und Meldeturm Er war Teil des Kusten Festungsnetzes Mallorcas bestehend aus einer Vielzahl von Turmen auf denen das Korps der Turmwachter eingesetzt war Zum Castell gehorte noch ein Nebengebaude in dem sich heute eine Gaststatte befindet Mit der Abnahme der Gefahr von Angriffen Mitte des 19 Jahrhunderts wurde der Turm versteigert und ging in Privatbesitz uber Im spanischen Burgerkrieg von 1936 bis 1939 war die Halbinsel Punta de n Amer ein wichtiger Stutzpunkt der Armee Das Castell diente als Nachrichten Standort des nationalen Abhornetzes und Vorratslager der Nationalisten Am 16 August 1936 gelang es den republikanischen Streitkraften bei der Schlacht um Mallorca auf Punta de n Amer und bei Porto Cristo zu landen und Teile der Ostkuste zu besetzen Nach dem Verlust der Luftuberlegenheit durch die Unterstutzung der Nationalisten seitens der italienischen Luftwaffe mussten die republikanischen Truppen am 12 September 1936 die kurz zuvor eingenommenen Gebiete Mallorcas wieder raumen An der Sudkuste von Punta de n Amer wurden noch wahrend des Krieges Bunkeranlagen zur Abwehr von Angriffen von der Meerseite errichtet Zugang BearbeitenDas Naturschutzgebiet von Punta de n Amer ist frei zuganglich Es wird gebeten auf den Wegen zu bleiben Das Fahren von Quads ist auf der Halbinsel verboten ebenso das Entzunden von Feuer Ausgeschilderte Parkmoglichkeiten befinden sich am Sudende von Cala Millor oder am Nordende von Sa Coma Die Entfernungen von dort durch die Dunen und dem Wald bis zum Castell betragen etwa 1100 Meter Cala Millor beziehungsweise 1500 Meter Sa Coma Belege Bearbeiten Sa Punta de n Amer Autor Jaume Bassa Burgdorf Ajuntament de Sant Llorenc des Cardassar Delegacio de Turisme La Punta de n Amer Informationsblatt des Ajuntament de Sant Llorenc des Cardassar Consell de Mallorca Web Seite zur Beschreibung des Castells siehe Weblinks Rutes a peu Son Servera i Sant Llorenc Institut Balear del Turisme Consell de Mallorca Ajuntament de Sant Llorenc des Cardassar Ajuntament de Son Servera Ausstellungsstucke Bucherseiten und Karten die sich in Schauvitrinen des Castell de sa Punta de n Amer befinden Karte Mallorca herausgegeben vom Consell de Mallorca Karte Sant Llorenc des Ministerio de Medio Ambiente Karte Son Servera des Ministerio de Medio AmbienteSiehe auch BearbeitenCastell de sa Punta de n AmerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Punta de n Amer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lageplan Webseite Consell de Mallorca Beschreibung der Halbinsel Memento vom 3 August 2008 im Internet Archive kastilisch deutsch La Punta de n Amer katalanisch PDF Datei 883 kB 39 58 3 3961111111111 Koordinaten 39 35 N 3 24 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Punta de n Amer amp oldid 223549450