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Die Punktschnecke 1 Punctum pygmaeum ist eine Schneckenart in der Familie der Punktschnecken Punctidae aus der Unterordnung der Landlungenschnecken Stylommatophora Die Punktschnecke ist die kleinste in Deutschland vorkommende Landschnecke PunktschneckePunctum pygmaeumSystematikUnterordnung Landlungenschnecken Stylommatophora Uberfamilie PunctoideaFamilie Punktschnecken Punctidae Unterfamilie PunctinaeGattung PunctumArt PunktschneckeWissenschaftlicher NamePunctum pygmaeum Draparnaud 1801 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Geographische Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Taxonomie 5 Gefahrdung 6 Literatur 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDas rechtsgewundene sehr kleine Gehause ist scheibenformig und misst nur etwa 1 2 bis 1 6 mm in der Breite und 0 6 bis 0 8 mm in der Hohe Es besitzt 3 bis 3 Windungen die an der Peripherie massig gewolbt sind und regelmassig zunehmen Die Windungen sind durch eine tiefe Naht voneinander abgesetzt Die Mundung ist rundlich und steht ein wenig schief zur Windungsachse Der Mundsaum ist dunn und zerbrechlich und nicht umgebogen oder verdickt Der Nabel ist gross und offen die Nabellucke nimmt etwa ein Viertel der Gehausebreite einDas Gehause ist gelblich braun bis rotlich braun gefarbt Die Oberflache weist sehr dicht stehende sehr feine Anwachsstreifen in regelmassigen Abstanden auf Das Gehause erhalt dadurch eine seidig glanzende Oberflache Der Weichkorper ist dunkelgrau bis schwarzlich Der Kiefer besteht aus einzelnen nicht verschmolzenes Plattchen nbsp Verbreitung der Art in Europa und der Westturkei nach Welter Schultes 2012 2 Geographische Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDas Verbreitungsgebiet erstreckt sich uber ganz Europa von Sudspanien Sizilien und Kreta bis nach Nordskandinavien von den Britischen Inseln bis weit nach Russland hinein Wahrscheinlich erstreckt sich das Verbreitungsgebiet sogar weit nach Nordasien hinein Im Fernen Osten wird sie jedoch durch Punctum ussuriense vertreten In den Alpen steigen die Tiere bis auf 2500 m uber Meereshohe an In Bulgarien sind sie noch in einer Hohe von 1500 m uber Meereshohe nachgewiesen Die Tiere leben bevorzugt in der Bodenstreu von Laubwaldern in moderndem Holz unter der Rinde abgestorbener und umgesturzter Baume unter Steinen und anderen trockenen bis feuchten Standorten mit dichtem Bewuchs Eher selten sind sie in offenen Habitaten anzutreffen Die Art ist gesteinsindifferent und kommt auch in und auf sauren Boden von Birkenwaldern vor Gewohnlich ist sie jedoch auf kalkigen Boden deutlich haufiger Lebensweise BearbeitenDie Tiere sind Zwitter die sich gewohnlich gegenseitig befruchten Selbstbefruchtung ist aber moglich Nach Laboruntersuchungen legen die Tiere zwischen Mai und September nur wenige bis 16 Mittel 6 dafur vergleichsweise sehr grosse Eier einzeln in der Erde ab Die melonenformigen Eier haben einen Durchmesser von 0 4 bis 0 5 mm also etwa ein Drittel der Gehausebreite Die Eihulle ist transparent und hat Langsrippen Die Jungtiere schlupfen im Durchschnitt nach 15 bis 20 Tagen mit einem Gehausedurchmesser von 0 49 mm Allerdings ist die Entwicklung bzw der Schlupfzeit nach der Eiablage sehr unterschiedlich da die Eier unterschiedlich lang in der Mantelhohle zuruckgehalten werden Gelegentlich konnen so Jungtiere schon einen Tag nach der Eiablage aus den Eiern schlupfen Die Tiere wachsen innerhalb von 50 bis 60 Tagen bis zu einem Durchmesser von 1 3 bis 1 4 mm heran bis die Geschlechtsreife erreicht ist Nach Erreichen der Geschlechtsreife wachsen die Tiere zwar weiter die Wachstumsgeschwindigkeit nimmt jedoch sehr stark ab Die durchschnittliche Lebensdauer unter Laborbedingungen betragt 170 Tage In der freien Natur kommen sicher noch Monate der Winterruhe und oder Ubersommerung hinzu 3 Das schnelle Wachstum und das Erreichen der Geschlechtsreife nach etwa 2 Monaten erlaubt theoretisch mehrere Generationen pro Jahr Bisher liegen aber keine Beobachtungen aus der freien Natur vor 3 Taxonomie BearbeitenDas Taxon wurde 1801 von Jacques Philippe Raymond Draparnaud als Helix pygmaeum zum ersten Mal beschrieben 4 Es ist heute allgemein anerkannt 5 6 7 8 9 2 Das ausgestorbene Taxon Punctum propygmaeum Andreae 1904 aus dem Pannonium und Pontium Obermiozan wurde von Lueger als Unterart zu Punctum pygmaeum gestellt 10 Die MolluscaBase fuhrt dieses Taxon als eigenstandige Art 11 Gefahrdung BearbeitenDie Art gilt in Deutschland und auch in Europa insgesamt als nicht gefahrdet 9 2 Literatur BearbeitenMichael P Kerney R A D Cameron amp Jurgen H Jungbluth Die Landschnecken Nord und Mitteleuropas 384 S Paul Parey Hamburg amp Berlin 1983 ISBN 3 490 17918 8 S 137 38 Einzelnachweise Bearbeiten Jurgen H Jungbluth und Dietrich von Knorre Trivialnamen der Land und Susswassermollusken Deutschlands Gastropoda et Bivalvia Mollusca 26 1 105 156 Dresden 2008 ISSN 1864 5127 S 121 a b c Francisco W Welter Schultes European non marine molluscs a guide for species identification Bestimmungsbuch fur europaische Land und Susswassermollusken A1 A3 S 679 S Q1 Q78 S Gottingen Planet Poster Ed 2012 ISBN 3 933922 75 5 ISBN 978 3 933922 75 5 S 202 a b Bruno Baur Growth and reproduction in the minute land snail Punctum pygmaeum Draparnaud Journal of Molluscan Studies 55 3 383 387 1989 PDF ResearchGate abgerufen 16 Juni 2018 Jacques Philippe Raymond Draparnaud Tableau des mollusques terrestres et fluviatiles de la France 116 S Renaud Bossange Masson amp Besson Montpellier amp Paris 1801 Online bei Biodiversity Heritage Library S 93 AnimalBase Punctum pygmaeum Draparnaud 1801 abgerufen 16 Juni 2018 MolluscaBase Punctum pygmaeum Draparnaud 1801 Fauna Europaea Punctum Punctum pygmaeum Draparnaud 1801 Klaus Bogon Landschnecken Biologie Okologie Biotopschutz 404 S Natur Verlag Augsburg 1990 ISBN 3 89440 002 1 S 156 a b Vollrath Wiese Die Landschnecken Deutschlands 352 S Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2014 ISBN 978 3 494 01551 4 S 156 Josef Paul Lueger Die Landschnecken im Pannon und Pont des Wiener Becken I Systematik II Fundorte Stratigraphie Faunenprovinzen Denkschriften der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Mathematisch Naturwissenschaftliche Klasse 120 1 156 Wien 1981 Vorschau bei Google Books MolluscaBase Punctum propygmaeum Andreae 1904 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Punktschnecke amp oldid 241667801