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Makarios Melissenos mittelgriechisch Makarios Melisshnos geboren als Makarios Melissourgos mittelgriechisch Makarios Melissoyrgos unbekannt in Morea 1585 in Neapel war ein griechischer Gelehrter und Metropolitanbischof von Monemvasia In der Geschichtswissenschaft werden haufig beide Namen des Makarios als Doppelname verwendet also Makarios Melissenos Melissourgos um den von Makarios selbst betriebenen Namenswechsel kenntlich zu machen Er ist hochstwahrscheinlich identisch mit der als Pseudo Sphrantzes bezeichneten Person die das sogenannte Chronicon Maius erarbeitete und in Umlauf brachte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Chronicon Maius 3 Einzelnachweise 4 LiteraturLeben BearbeitenMakarios Melissourgos wurde in Morea als Kind einer reichen landbesitzenden Familie geboren das genaue Geburtsjahr ist allerdings unbekannt Als Erwachsener wurde er Metropolitanbischof von Monemvasia Die Stadt gehorte zu den letzten Orten auf dem griechischen Festland die unter turkische Kontrolle gerieten ab 1540 In Folge eines gescheiterten Aufstands gegen die osmanische Herrschaft nach der Schlacht von Lepanto war Melissourgos im Jahre 1571 gezwungen zu fliehen Er liess sich zunachst in Neapel nieder scheint sich zeitweise aber auch in Spanien aufgehalten zu haben In Neapel begann er als Gelehrter zu arbeiten und verfasste mehrere Schriften darunter eine Liste der Bischofe von Monemvasia sowie eine Geschichte und Beschreibung der griechischen Stadt Neben eigenen Werken brachte er jedoch auch Plagiate und Falschungen in Umlauf So scheint er eine ganze Reihe von Chrysobullen der byzantinischen Palaiologen Kaiser kopiert zu haben wobei neben authentischen Abschriften darunter auch von ihm selbst erfundene Bullen zu finden sind Weiterhin erarbeitete er eine Liste der Mitglieder der griechischen Familie der Melissenoi die seit dem 9 Jahrhundert immer wieder bedeutende Positionen im Byzantinischen Reich eingenommen hatten und auch mit dem byzantinischen Herrscherhaus der Komnenen verwandt waren Diese und andere Texte nutzte er zusammen mit seinem Bruder Theodoros um eine angebliche Verwandtschaft ihrer eigenen Familie mit den Melissenoi zu belegen und Melissourgos als eine griechische Abwandlung des Namens darzustellen Die Nachkommen von Makarios und Theodoros fuhrten diese Behauptung fort So entwickelte Makarios Neffe Nikephoros Melissourgos sogar ein Wappen um die Verwandtschaft der Melissourgoi mit den Melissenoi weiter zu plausibilisieren 1 Makarios Melissenos starb in Neapel im Jahre 1585 Chronicon Maius BearbeitenZu den am meisten rezipierten Werken des Makarios Melissourgos gehort das sogenannte Chronicon Maius Hierbei handelt es sich um eine uberarbeitete und erweiterte Fassung der ursprunglich von Georgios Sphrantzes im 15 Jahrhundert verfassten Chronik das sogenannte Chronicon Minus Weitere Hinzufugungen im Chronicon Maius sind vermutlich aus Texten der griechischen Historiker George Akropolites und Nikephoros Gregoras entnommen Vermutlich arbeitete er hierfur mit den ebenfalls im italienischen Exil lebenden Griechen Andreas Darmarios zusammen Das Werk brachten sie unter Sphrantzes Namen in Umlauf Melissourgos fugte ein umfangreiches Kapitel 3 hinzu in dem ausfuhrlich die Belagerung und Eroberung Konstantinopels 1453 beschrieben ist im Original ist der entsprechende Abschnitt sehr knapp gehalten Die hinzugefugten Teile entstammen mit grosser Wahrscheinlichkeit einer griechischen Ubersetzung des ursprunglich in Latein verfassten Augenzeugenberichts des Leonardo di Chios Weiterhin nutzte Melissourgos seine Komposition um die falschen Behauptungen bezuglich seines Nachnamens weiter zu plausibilisieren So ersetzte er an einer Stelle einen von Sphrantzes genannten Adeligen durch einen fiktiven Vorfahren seiner selbst 2 Einzelnachweise Bearbeiten vgl Philippides Hanak S 151 Bei Philippides Hanak lautet die Stelle ins Englische ubersetzt He sc Constantin XI told me the he wished to join in marriage my daughter to that young man Nikolaos Melissenos the son of Nikephoros Melissenos who was also called Melissourgos Im Originaltext des Sphrantzes ist jedoch von Nikolaos Goudeles die Rede Literatur BearbeitenM Dolger L histoire et la legende de deux chrysobulles d Andronic II en faveur de Monembasie Macaire ou Phrantzes In Institut Francais d Etudes Byzantines Hrsg Echos d Orient Band 37 Oxford University Press Oxford New York 1938 S 191 192 Elizabeth Jeffreys Melissenos Makarios In Alexander Kazhdan Hrsg The Oxford Dictionary of Byzantium Oxford University Press Oxford New York 1991 ISBN 978 0 19 504652 6 S 1335 1336 englisch Haris Kalligas Byzantine Monemvasia The Sources Akroneon Monemvasia 1990 ISBN 960 85110 0 3 englisch Marios Philippides Walter K Hanak The Siege and Fall of Constantinople in 1453 Historiography Topography and Military Studies Ashgate Farnham Burlington 2011 ISBN 978 1 4094 1064 5 englisch Normdaten Person LCCN no2007120432 VIAF 212127809 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 23 April 2020 PersonendatenNAME Melissenos MakariosALTERNATIVNAMEN Melissourgos Makarios Geburtsname Melissenos Melissourgos Makarios vollstandiger Name Pseudo Sphrantzes Makarios Variant mittel Makarios griechisch KURZBESCHREIBUNG griechischer Gelehrter und MetropolitanbischofGEBURTSDATUM 15 Jahrhundert oder 16 JahrhundertGEBURTSORT MoreaSTERBEDATUM 1585STERBEORT Neapel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Makarios Melissenos amp oldid 231627969