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Das ehemalige Postamt Kotzschenbroda auch als Kaiserliches Postgebaude angesprochen 1 war ein als Postamt errichtetes Gebaude es liegt in der Meissner Strasse 285 im Stadtteil Kotzschenbroda der sachsischen Stadt Radebeul Ehemaliges Postamt KotzschenbrodaDas Gebaude im Stil des Neobarock und des Reformstils ist baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung 2 Ab Spatsommer 2024 sollen die Radebeuler Musikschuler dort ihr neues Quartier beziehen konnen das ab dem Jahr 2021 durch Sanierung des ehemaligen Postamtsgebaudes Kotzschenbroda geschaffen wird Zudem soll auch der Hauptsitz des Musikschulbezirks des Landkreises Meissen aus der bisherigen Villa Nirwana dorthin umziehen 3 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Ansicht 2022 von Osten nach der Beraumung des Nachbargrundstucks rechts die Meissner Strasse nbsp Ruckseitige Flugelanbauten von Westen nbsp Garagenbau im hinteren Grundstuck dahinter die Gleisanlagen des Bahnhofs nbsp Ruckseite vom Bahnsteig aus Links im Hintergrund auf der Hangkante der Jacobstein nbsp Ruckseite vom Bahnsteig aus Links im Hintergrund auf der Hangkante der WasserturmDas Grundstuck der mitsamt Remisengebaude im Hof und Gedenkstein denkmalgeschutzten Post 2 liegt auf der Sudseite der Meissner Strasse als drittes Grundstuck ab der Kreuzung mit der Bahnhofstrasse grenzt es auf der Ruckseite noch an die Gleisanlagen des 1840 eroffneten denkmalgeschutzten Bahnhofs Kotzschenbroda mit dem inzwischen modernisierten Haltepunkt der S Bahn Im hinteren Teil des Grundstucks steht quer ein dreiachsiges Garagengebaude mit einem Mansarddach und je einer Fledermausgaube mittig in den beiden Langsseiten Die Belichtung des Inneren erfolgt uber querovale Fenster drei auf der Gebauderuckseite und je eines in den Schmalansichten Vorn im Grundstuck steht das eigentliche Postgebaude das von einer Umfahrung umgeben ist Der monumentale Hauptbaukorper 1 steht quer am dort verbreiterten Fussweg der Meissner Strasse Er ist oberhalb eines flachen Sandstein Souterrains zweigeschossig und funfachsig obenauf sitzt ein ausgebautes ziegelgedecktes Mansarddach mit Giebelgauben Die mittleren drei Fensterachsen des Putzbaus sitzen in einem nur wenig hervortretenden Mittelrisalit der sich nach oben als Pult Dachhaus fortsetzt getrennt durch ein verkropftes Hauptgesims Der Risalit selbst wird vertikal gegliedert durch Kolossalpilaster die im Dachhaus als Lisenen fortgesetzt werden Auf der linken Seite neben dem Risalit befindet sich der Publikumseingang durch ein Sandstein Rundbogenportal oben mit einem querovalen umrahmten Oberlicht Die hohen Rechteckfenster des Obergeschosses der Strassenansicht weisen Brustungsspiegel auf in der Mitte mit einem stuckverzierten Medaillon beidseits daneben mit Festons Dazu weisen die in Sandsteinumrahmungen sitzenden Fenster dieser Ansicht Schlusssteine auf die im Risalit Obergeschoss durch weitere Festons geschmuckt werden Die beiden Seitenansichten sind zweiachsig Die jeweils hintere Achse wird durch einen leicht hervortretenden Treppenhausrisalit gebildet der im Erdgeschoss ein verziertes Sandstein Rundbogenportal fur den Nebeneingang aufweist und der auf Dachhohe durch einen noch weiter hervortretenden Segmentgiebel mit Querovalfenster abgeschlossen wird Auf der Ruckseite des Hauptbaukorpers schliesst sich mittig ein gebaudehoher also zweigeschossiger Flugelbau an was einen T formigen Grundriss ergibt Der schlicht verputzte Gebaudeflugel ist fast so lang wie der Gebaudeteil vorn breit ist jedoch schmaler Auf den sechsachsigen Langsseiten dieses Flugels befinden sich vor den Dachflachen grosse verblechte Dreiecksgiebel Die vier Fenster je Giebel werden durch funf Lisenen eingefasst die sich nach unten durch das Hauptgesims verlangern und dort wie stutzende Konsolen aufhoren Auf der ruckwartigen Schmalseite steht am westlichen Gebauderand ein Treppenhausrisalit Auf der Ostseite des Postgebaudes steht in der Ecke der Rucklage ein quadratischer zwei mal zweiachsiger Baukorper von einem Geschoss Hohe Auf diesem befindet sich ein Austritt aus dem Obergeschoss von einem Gelander geschutzt Die drei nachsten Achsen bilden eine Ladeplattform die von einem weit vorkragenden Pultdach geschutzt wird Auf der Westseite des Postgebaudes steht in der Rucklage ein eingeschossiger Gebaudetrakt mit Flachdach der aufgrund des ruckwartigen Treppenrisalits 7 Fensterachsen Lange aufweist Alle Erdgeschossfenster einschliesslich der Strassenfront sind vergittert Geschichte BearbeitenDer ab 1652 in Sachsen durchgefuhrte regelmassige Reitpostdienst zwischen Dresden und Leipzig wurde 1683 zur fahrplanmassigen Leipzig Dresdener Postkalesche mit zwei festen Poststationen auf dem Gebiet der Lossnitzortschaften dem Gasthof Serkowitz bis 1786 und dem Gasthof Zitzschewig der an der Leipziger Landstrasse genannten sachsischen Fernverbindungsstrasse nahe dem Chausseehaus Zitzschewig lag vergleiche Postgeschichte und Briefmarken Sachsens Am 1 Juli 1854 wurde im Grundstuck Hauptstrasse 18 heute Altkotzschenbroda 18 die Kotzschenbrodaer Postexpedition 3 Klasse eingerichtet die Leitung bekam der fruhere Apotheker Johann Gottlieb Strasser Der Bereich des Landzustellbezirks bestand neben Kotzschenbroda alle Lossnitzortschaften ausser Wahnsdorf das zum Bezirk Eisenberg Moritzburg gehorte sowie die Ortschaften Coswig Kotitz und Kaditz Ab 1862 war August Forbriger der Postverwalter bis 1886 er zog mit seiner Expedition erst in das Grundstuck Bahnhofstrasse 7 den Vorgangerbau des Culmbacher Hofs sowie 1874 in das Grundstuck Gartenstrasse 7 in dem Forbriger auf eigene Kosten ein Haus errichtete in dem spater das Gemeindeamt war Heute befindet sich an gleicher Stelle das Sparkassengebaude Kotzschenbroda Weitere Ereignisse waren 1872 die Einrichtung der ersten Telegrafenstation 1876 die Aufwertung zur Postexpedition 2 Klasse sowie 1897 diejenige zur Postexpedition 1 Klasse 1889 bezog das Postamt die Raume in dem Neubau Bahnhofstrasse 12b wo 1891 auch das Fernsprechamt eingerichtet wurde Posthilfsstellen des Postamts Kotzschenbroda entstanden 1894 in Lindenau und Zitzschewig sowie 1896 im Anwesen des Gasthof Goldene Weintraube an der Meissner Strasse in Niederlossnitz an der Grenze zum Bestellbezirk Oberlossnitz Radebeul Der Gemeinderat beschloss 1914 die Errichtung eines reprasentativen Neubaus dessen Planung fur ein neobarockes Amtsgebaude mit Datum vom 11 Mai jenes Jahres vom Reichspostamt in Berlin allgemein vorgegeben wurde Die beauftragte Oberpostdirektion Dresden kummerte sich um die Detaillierung des Entwurfs der Geheime Postbaurat Winckler vereinfachte die ursprunglich vorgesehenen Rundbogenfenster im Erdgeschoss und auf dem Mittelrisalit wurden keine Vasen platziert Die auf dem Grundstuck Meissner Strasse 285 stehende zweigeschossige Villa die der ortsansassige Maurermeister Moritz Grosse im 19 Jahrhundert errichtet hatte wurde beraumt und der Bau auf einem Nachbargrundstuck des Kotzschenbrodaer Bahnhofs begonnen der seit 1840 zur sachsischen Ferneisenbahnverbindung Leipzig Dresden gehorte Im Herbst 1916 konnte das Postgebaude in Teilen in Gebrauch genommen 1 bzw 1917 eroffnet 4 werden Bedingt wohl durch den Ersten Weltkrieg wurde das Amtsgebaude erst 1921 fertiggestellt Mit der Vereinigung der beiden Stadte Radebeul und Kotzschenbroda 1935 zum bezirksfreien Stadtkreis Radebeul wurde das Postamt in Postamt Radebeul 2 umbenannt wahrend das Radebeuler Postamt in der Pestalozzistrasse 4 zum Postamt Radebeul 1 wurde Nach der Wende wurde das Postamt im Jahr 2000 fur den Publikumsverkehr geschlossen und nur noch als Funktionsgebaude der Telekom genutzt Da auch die sogenannte Alte Post in Radebeul Ost bereits 1997 als Postamt geschlossen wurde erfolgt die Postannahme in Radebeul nur noch uber Postagenturen Der nach der Wende bei der Schnellinventarisierung mit aufgenommene Gedenkstein fur die im Ersten Weltkrieg gefallenen Kotzschenbrodaer Postmitarbeiter wohl an der westlichen Grundstucksgrenze aufgestellt war im Jahr 2006 verschwunden Die schriftlichen Nachforschungen der damals noch Radebeuler Denkmalpflege bei den inzwischen privaten Eigentumern ergaben dass diese uber den Verbleib keine Auskunft geben konnten Der Gedenkstein musste daher wohl zwischen 1990 und 2006 beraumt worden sein 5 Siehe auch BearbeitenPostamt RadebeulLiteratur BearbeitenPostamter In Frank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 S 152 154 Volker Helas Bearb Stadt Radebeul Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Grosse Kreisstadt Radebeul Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Sachsen Sax Verlag Beucha 2007 ISBN 978 3 86729 004 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kotzschenbrodaer Postamt Sammlung von Bildern Historisches Luftbild vom Bahnhof Kotzschenbroda Memento vom 5 Dezember 2013 im Internet Archive In Manfred Richter Radebeul auf historischen Postkarten von anno dazumal Das zweite Grundstuck von links in der oberen Reihe zeigt das Vorgangerhaus das fur das Postamt abgerissen wurde dazu der kleine Bau auf dem dritten Grundstuck von links Das Haus oberhalb der Gleise und rechts der abgesenkten Strasse ist der Postamtsvorganger Bahnhofstrasse 12b Virtueller Rundgang durch die Alte Post in Kotzschenbroda Aus radebeul de gt Tag der Stadtebauforderung am 8 Mai 2021 abgerufen am 15 Juni 2021 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Volker Helas Bearb Stadt Radebeul Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Grosse Kreisstadt Radebeul Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Sachsen Sax Verlag Beucha 2007 ISBN 978 3 86729 004 3 S 213 214 a b Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal ID 08950791 PDF inklusive Kartenausschnitt Abgerufen am 10 April 2021 Radebeuler Amtsblatt 6 2021 S 1 Postamter In Frank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 S 152 154 Auskunft der Landkreis Denkmalpflege vom 29 Juni 2021 51 108333333333 13 628888888889 Koordinaten 51 6 30 N 13 37 44 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Postamt Kotzschenbroda amp oldid 225482059