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Der Polygonausbau auch Kniebau genannt ist ein zusammengesetzter Vieleckausbau der zur Verstarkung des Streckenausbaus in Abbaustrecken und Gesteinsstrecken eingebaut wird 1 Aufgrund seiner hohen Tragfestigkeit verbunden mit einer grossen Elastizitat ist dieser Ausbautyp auch fur druckhafte Strecken gut geeignet 2 Polygonausbau wird aus Holz oder Stahl erstellt 3 1 1 Modell einens offenen Polygonausbaus Inhaltsverzeichnis 1 Holzausbau 2 Stahlausbau 3 Einzelnachweise 4 WeblinksHolzausbau BearbeitenBeim Polygonausbau aus Holz unterscheidet man den offenen und den geschlossenen Polygonausbau Der offene Polygonausbau besteht aus einer Kappe und vier Grubenstempeln die die Kappe unterstutzen Diese vier Stempel sind so eingebaut dass auf jeder Seite ein Fussstempel und ein Kopfstempel stehen Die Stempel sind uber ein Rundholz den sogenannten Laufer miteinander verbunden Bei einer anderen Bauweise des offenen Polygonausbaus wird auf einer Stossseite ein durchgehender Einzelstempel gestellt diese Bauweise wird als halber Polygonausbau bezeichnet Uber der Kappe wird ein Verzug entweder aus Halb oder bei grosseren Hohlraumen aus Rundholzern eingebracht Der geschlossene Polygonausbau ist eine Erweiterung des offenen Polygonausbaus Hierbei wird eine Sohlenspreize eingebracht oder es werden je nach Grosse der Strecke zusatzliche Kombinationen aus Stempeln und Laufern eingebaut Die Anfertigung des holzernen Polygonausbaus ist sehr arbeitsaufwendig 4 Stahlausbau BearbeitenBeim Polygonausbau aus Stahl werden in der Regel starkere Profile als beim gewohnlichen Streckenausbau verwendet Als Auflage fur den Ausbau werden Holzstempel oder Stahlprofilstutzen verwendet Holz oder Bergekasten oder Mauern sind aufgrund ihrer Abmessungen nicht als Auflage geeignet Die einzelnen Segmente sind entweder durch Stahlgelenke oder durch Gelenkschalen mit Laufern aus Holz verbunden Gelenkschalen aus Holz werden verwendet wenn als Auflage Holzstempel eingesetzt sind Nachteilig insbesondere bei Holzlaufern in der Firste ist dass sich die Gelenkschalen der Bogensegmente bei Zerstorung am Laufer vorbeischieben Dies kann auch bei zu grossem Stossdruck passieren In beiden Fallen mussen die betroffenen Bogensegmente abgespreizt werden Besteht der komplette Polygonausbau aus Stahl werden an allen Verbindungen Stahlgelenke benutzt Bei dieser Ausfuhrung wird zur Sicherung der Einzelbaue eine gute Verbolzung eingebracht Bei fehlender oder ungenugender Verbolzung verkanten sich die Ausbaubogen und der Polygonausbau verliert erheblich an Tragfahigkeit Die Gelenke mussen unmittelbar an das stehende Gebirge gelegt werden Ist dies nicht moglich so muss durch Hinterfullung ein sattes Anliegen erreicht werden Im Normalfall hat der stahlerne Polygonausbau funf Gelenke Drei Gelenke befinden sich oberhalb der Streckensohle die beiden anderen Gelenke bilden die Beruhrungsflachen der unteren Stempel mit dem Liegenden Fur breite Strecken gibt es auch einen Polygonausbau mit sechs Gelenken Der Ausbau ist ahnlich aufgebaut wie der Polygonausbau mit funf Gelenken jedoch werden beim Polygonausbau mit sechs Gelenken im Firstenbereich zwei Lauferreihen eingebaut Die beiden Lauferreihen haben einen Abstand von einem bis eineinhalb Metern und verlaufen parallel nebeneinander Auch beim Polygonausbau aus Stahl gibt es offenen und geschlossenen Polygonausbau Der geschlossene Polygonausbau entsteht durch das Einfugen eines flachen Sohlenbogens Eingesetzt wird der geschlossene Polygonausbau bei quellender Sohle Er hat gegenuber dem Ringausbau zwei Vorteile Zunachst einmal wird fur den Einbau des Polygonausbausein geringerer Ausbruch im Sohlenbereich benotigt als fur den Ringausbau Grund hierfur ist das nur schwach gebogene Sohlensegment des geschlossenen Polygonausbaus Ausserdem besitzt der geschlossene Polygonausbau eine gewisse Gelenkigkeit die der Ringausbau aufgrund seiner Konstruktionsweise nicht hat 5 Einzelnachweise Bearbeiten Walter Bischoff Heinz Bramann Westfalische Berggewerkschaftskasse Bochum Das kleine Bergbaulexikon 7 Auflage Verlag Gluckauf GmbH Essen 1988 ISBN 3 7739 0501 7 Niess Streckensicherung und Entspannungsverhieb in druckhaften Flozen In Gluckauf Berg und Huttenmannische Zeitschrift Verein fur die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund Hrsg Nr 27 45 Jahrgang 3 Juli 1909 S 953 959 Tilo Cramm Joachim Huske Bergmannssprache im Ruhrrevier 5 uberarbeitete und neu gestaltete Auflage Regio Verlag Werne 2002 ISBN 3 929158 14 0 Georg Leupol Maja Hocker Befahrerhandbuch 1 abgerufen am 9 Januar 2012 PDF 11 8 MB Carl Hellmut Fritzsche Lehrbuch der Bergbaukunde Zweiter Band 10 Auflage Springer Verlag Berlin Gottingen Heidelberg 1962Weblinks BearbeitenAusbauarten auf Fordergeruste de abgerufen am 9 Januar 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Polygonausbau amp oldid 202541456