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Die Ordnung der Polycladida Gr Vielastige im deutschen manchmal als Meeresstrudelwurmer bezeichnet umfasst eine Gruppe von freilebenden Plattwurmern Sie sind hauptsachlich in den Korallenriffen der tropischen Meere beheimatet Ihren griechischen Namen haben sie von ihrem reich verzweigten und verastelten Darmtrakt der bei vielen Arten mit durchscheinender Haut sichtbar ist Obwohl sie in der Zoologie seit rund 150 Jahren bekannt sind sind erst relativ wenige Arten beschrieben PolycladidaPseudoceros bifurcusSystematikohne Rang Bilateriaohne Rang Urmunder Protostomia Stamm Plattwurmer Platyhelminthes Klasse Strudelwurmer Turbellaria Ordnung PolycladidaWissenschaftlicher NamePolycladidaLang 1884UnterordnungenCotylea Acotylea Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Sinnesorgane 3 Ernahrung 4 Lebensweise 5 Arten Auswahl 6 Literatur 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Polycladida sind wie alle Plattwurmer sehr flach gebaut und nur wenige Millimeter dick Da sie keinerlei Atmungsorgane und Bluttransportsysteme besitzen mussen alle Zellen zum Stoffaustausch nahe der Oberflache liegen Die Lange der Individuen variiert zwischen 1 mm und 30 cm Sie konnen relativ breit werden von ovaler Gestalt und ahneln dann ausserlich den marinen Nacktschnecken aus der Gruppe der Nacktkiemer Meist ist ihre Oberflache glatt einige Gattungen wie Acanthozoon und Thysanozoon weisen jedoch dorsale Papillen auf Tentakelartige Bildungen einiger Arten im Kopfbereich bestehen aus Hautfalten und sind nicht mit den Tentakelbildungen bzw Fuhlerbildungen der Nacktkiemer zu verwechseln Die Epidermis der Polycladida ist oft von dunkler Farbe meistens erscheint sie jedoch transparent Die durch die Haut scheinenden Ovarien sind von roter bis violetter Farbe und geben ihnen dennoch ein farbenprachtiges Aussehen Alle Plattwurmer besitzen ein mesodermales Parenchym das von einer interstitiellen Flussigkeit gefullt ist Der Druck dieser Flussigkeit wirkt als hydrostatisches Skelett dem umgebenden Wasserdruck entgegen Dies gibt dem Korper der Plattwurmer die Moglichkeit der Verformbarkeit und Anpassung an die Oberflache der Riffe auf denen sie leben Durch Wimpern an der Oberflache der Epidermis konnen sie sich schnell fortbewegen Grossere Arten schwimmen mit Hilfe der Kontraktionen ihrer Langs und Ringmuskulatur Dabei bilden die Rander undulierende Wellen wie bei den Schwimmbewegungen der marinen Nacktschnecken Sinnesorgane Bearbeiten nbsp Pseudobiceros hancockanus nbsp Thysanozoon nigropapillosumDie an der Kopfseite liegenden beiden tentakelartigen Falten werden als Pseudotentakel bezeichnet Auf diesen Pseudotentakeln liegen Pigmentbecherocellen als lichtempfindliche Sinnesorgane Das wichtigste photosensorische Sinnesorgan ist jedoch der zerebrale Augenfleck der oberhalb des Zerebralganglions des Gehirns der Plattwurmer liegt Er besteht aus mehreren Pigmentbecherocellen die eine Helligkeitswahrnehmung und die Ermittlung der Richtung des einfallenden Lichts ermoglichen Daruber hinaus gibt es Mechanorezeptoren entlang des gesamten Korpers und Statocysten zur Wahrnehmung der Schwerkraft Zahlreiche Chemorezeptoren liegen hauptsachlich in zwei an der Basis der Pseudotentakel liegenden Gruben Sie ermoglichen das Auffinden von Nahrungsquellen und Partnern zur geschlechtlichen Vermehrung Die Plattwurmer sind Zwitter Ernahrung BearbeitenDie Polycladida sind grosstenteils fleischfressende Rauber sie ernahren sich von sessilen Tieren wie Schwammen Moostierchen Korallen und Kolonien bildenden wie solitaren Manteltieren Ihr Pharynx kann dabei ausgestulpt werden und durch eiweissspaltende Enzyme kann die Beute vorverdaut werden Manche Arten uberfallen auch Muscheln und gefahrden wenn sie in grosser Zahl auftreten die Aquakultur von Austern wie Stylochus matatasi von den Salomonen Einige Arten sind jedoch herbivor und ernahren sich von Grunalgen und Kieselalgen Lebensweise BearbeitenPolycladida kommen im Litoral und Sublitoral hauptsachlich in tropischen Gewassern vor in denen meist die Korallenriffe ihren Lebensraum bilden Sie jagen meist nachts um vor den Raubfischen sicher zu sein Tagsuber verstecken sie sich unter Steinen in Hohlen oder zwischen den Kolonien von Schwammen oder Manteltieren die ihre Nahrung bilden Viele Arten hauptsachlich aus der Unterordnung Cotylea sind auch tagsuber aufzufinden Sie besitzen eine Signalfarbung die sie fur ihre Feinde als ungeniessbar ausweist Andere Arten betreiben durch ihre auffallige Farbung Mimikry und ahmen ungeniessbare Nacktschnecken nach Bei vielen Arten ist noch nicht untersucht ob sie wirklich fur Fische und Krebstiere ungeniessbar sind Muller sche Mimikry oder nur ungeniessbare Tiere nachahmen Bates sche Mimikry Ihre hohe Regenerationsfahigkeit bietet ausserdem die Moglichkeit Angriffe von Raubfischen zu uberleben Werden sie angegriffen zerfallen sie oft in mehrere Teile die sich wieder zu einem vollstandigen Individuum regenerieren konnen Aus diesem Grund sind sie jedoch schwierig zu fangen und zu praparieren was eine systematische Untersuchung sehr schwierig macht Arten Auswahl BearbeitenPseudobiceros gloriosusLiteratur BearbeitenL J Newman L R G Cannon und H Govan Stylochus Imogene matatasi n sp Platyhelminthes Polycladida pest of cultured giant clams and pearl oysters from Solomon Islands Hydrobiologia Volume 257 Number 3 S 185 189 Springer Netherlands April 1993 ISSN 0018 8158Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Polycladida Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Marine Flatworms of the World engl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Polycladida amp oldid 229996073