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Podagi deutsch Podangen ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland Masuren Er gehort zur Landgemeinde Godkowo Gottchendorf im Powiat Elblaski Elbinger Kreis Rittergut Podangen um 1860 Sammlung Alexander Duncker Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Personlichkeiten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPodangen war ein Allodial Rittergut das 1339 als Padangmen spater auch Podangin erstmals urkundlich erwahnt wurde und im ehemaligen Kreis Preussisch Holland am Flusschen Passarge im sogenannten Oberland Ostpreussens gelegen war Spatere Zugehorigkeiten lauteten Kreis Preussisch Holland Regierungsbezirk Konigsberg Provinz Preussen 1 Dieses Gut befand sich ab 1551 zunachst im Pfandbesitz der Familie von Saucken der es 1577 vom Herzog von Preussen verschrieben wurde Diese Familie erwarb 1635 die Vorwerke Rottehnen auch Ruttenen und Corneinen hinzu Von der verwitweten Anna Catharina von Saucken erwarb 1663 der kurfurstlich brandenburgische Obrist und Hauptmann zu Balga Elias von Kanitz Podangen der den Besitz 1670 durch weitere Zukaufe Lomp und Gemitten erweiterte Podangen blieb bis zum Einmarsch der Roten Armee im Januar 1945 im Eigentum dieser 1798 in den Grafenstand erhobenen Familie 1701 wurde in Podangen vom seinerzeitigen Oberburggrafen Friedrich Wilhelm von Kanitz ein Herrenhaus in einem Stil erbaut der einer Ubergangsform vom Typ Willkuhnen zum Typ Neudeck entsprach und im 19 Jahrhundert spatklassizistisch erweitert wurde Der Besitz Podangen umfasste aufgrund von Zukaufen und anderen Erwerben zu Beginn des 19 Jahrhunderts die Guter Maulfritzen Wickerau Paulken Carneyen Wilknitt Lichtenfeld Arnau und Pluttwinnen Aufgrund der mehrfachen auf dem Boden der Provinz Ostpreussen ausgetragenen kriegerischen Auseinandersetzungen in den Jahren 1806 1807 und 1812 1813 erlitt Podangen erhebliche Kriegsschaden die in den personlichen Aufzeichnungen des damaligen Besitzers Graf Carl Wilhelm Alexander von Kanitz 1745 1824 eindrucksvoll dokumentiert sind Die seinerzeit bestehende Hoffnung auf eine Vergutung der erlittenen Kriegsschaden erfullte sich nicht Ein Nachfahre Graf Hans Wilhelm Alexander von Kanitz schreibt 2 Durch die zweimalige Devastierung der Podanger wie der anderen Guter des Grafen Carl Wilhelm Alexander von Kanitz wozu noch die Kosten der Equipierung seiner in den Krieg ziehenden Sohne kamen wurden dessen Vermogensverhaltnisse vollig zerruttet und geriet er im Jahre 1815 in Concurs er teilte somit das Schicksal der meisten ostpreussischen Grundbesitzer in jener Zeit Den drei uberlebenden Sohnen darunter der spatere preussische General und Kriegsminister Karl August Wilhelm Graf von Kanitz gelang es aber zumindest die Guter Podangen und Maulfritzen den Kernbestand des ehemaligen Kanitz schen Besitzes mit Hilfe eines vom preussischen Konig bewilligten Staatsdarlehens Retablissement Kapitals von 20 000 Talern aus der Subhastation Zwangsversteigerung 1818 zuruckzuerwerben Uber die Frage welcher der drei Bruder nach dem Tode des Vaters den Besitz von Podangen antreten sollte entschied das Los das dem altesten Sohn Alexander zufiel an den die beiden jungeren Bruder ihre Besitzanteile sodann 1826 verkauften Fur den am 6 September 1813 in der Schlacht bei Dennewitz gefallenen Grafen Carl Johann Ehrhard von Kanitz einen weiteren Sohn des Grafen Carl Wilhelm Alexander von Kanitz wurde spater ein Gedenkkreuz in den Bogengangen des Gutsgartens aufgestellt 1 Der Gefallene ist in dem Lied des Dichters Max von Schenkendorf Von den drei Grafen gewurdigt Am 20 Juni 1854 nachtigte der Konig von Preussen auf dem Gut als Gast des seinerzeitigen Besitzers Graf Emil Carl Ferdinand von Kanitz koniglicher General Landschafts Direktor von Ostpreussen 1 Erwahnenswert ist der Erwerb des benachbarten Gutes Tungen Bogatynskie durch den Grafen Hans von Kanitz 1841 1913 im Jahr 1882 das seiner Frau Marie Grafin von Kanitz geb Grafin von Bismarck Bohlen bis zu ihrem Tode 1929 als Witwensitz diente Letzter Besitzer von Podangen vor 1945 war der Reichsminister a D Gerhard Graf von Kanitz 3 Personlichkeiten BearbeitenElias von Kanitz 1617 1674 kurbrandenburgischer Obrist und Hauptmann zu Balga Friedrich Wilhelm von Kanitz 1656 1719 Wirklicher Geheimer Rat Oberburggraf August von Kanitz 1783 1852 preussischer Generalleutnant und Kriegsminister Hans von Kanitz 1841 1913 Mitglied des preussischen Abgeordnetenhauses des Reichstags und Besitzer von Podangen Wilhelm von Kanitz 1846 1912 preussischer Generalleutnant Alexander von Kanitz 1848 1940 preussischer Generalleutnant Gerhard Graf von Kanitz 1885 1949 Reichsminister fur Ernahrung und Landwirtschaft Hans Graf von Kanitz 1893 1968 deutscher Generalmajor Begrunder des Sternbriefkreises christlicher OffiziereLiteratur BearbeitenPodangen In Alexander Duncker Hrsg Die landlichen Wohnsitze Schlosser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preussischen Monarchie nebst den koniglichen Familien Haus Fideicommiss und Schattull Gutern Band 2 Duncker Berlin 1859 Blatt 71 zlb de Text zwei Seiten danach Peter Michael Hahn Hellmut Lorenz Hrsg Herrenhauser in Brandenburg und der Niederlausitz Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker 1857 1883 Nicolai Berlin 2000 ISBN 3 87584 024 0 Band 1 Einfuhrung Band 2 Katalog Christel Soetemann Alexander Dunckers Landliche Wohnsitze Schlosser und Residenzen der Preussischen Monarchie Tausend Veduten zwischen Tilsit und Trier In Eckhard Jager Hrsg Luneburger Beitrage zur Vedutenforschung Verlag Nordostdeutsches Kulturwerk Luneburg 1983 S 173 210 Gottfried Loeck Alexander Dunckers Werk uber die landlichen Wohnsitze der ritterschaftlichen Grundbesitzer Preussens eine wertvolle Quelle zur pommerschen Geschichte In Gesellschaft fur pommersche Geschichte Altertumskunde und Kunst e V Hrsg Baltische Studien Pommersche Jahrbucher fur Landesgeschichte Band 82 NF S 99 119 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Podagi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rolf Jehke priv Amtsbezirk Podangen Podangen GenWiki Einzelnachweise Bearbeiten a b c Europeana Zitiert aus Hans Graf von Kanitz Hrsg Urkundliche Nachrichten uber Podangen 1339 bis 1900 Preussisch Holland 1900 S 82 ff Nr 32 Eine Beschreibung der bis 1945 bestehenden Parkanlage von Podangen Ursula Grafin zu Dohna Garten und Parke in Ostpreussen Herford 1993 S 82 ff 54 081553 20 03613 Koordinaten 54 4 53 6 N 20 2 10 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Podagi amp oldid 236596448