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Plage a maree basse 1 ist ein in Ol auf Leinwand gemaltes Bild des franzosischen Malers Edouard Manet Es hat eine Hohe von 26 3 cm und eine Breite von 51 4 cm Das Motiv einer Strandansicht mit Booten bei Ebbe gehort zu den fruhesten Bildern des Kunstlers die er in freier Natur malte Manet schuf das Gemalde im Marz 1871 in Arcachon wo er sich mit seiner Familie aufhielt um die politische Entwicklungen zur Zeit der Pariser Kommune abzuwarten Das Gemalde befindet sich in Privatbesitz Plage a maree basseEdouard Manet 1871Ol auf Leinwand26 3 51 4 cmPrivatsammlungVorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Inhaltsverzeichnis 1 Bildbeschreibung 2 Manets Meeresbilder aus Arcachon 3 Provenienz 4 Literatur 5 EinzelnachweiseBildbeschreibung BearbeitenDer franzosische Bildtitel Plage a maree basse bedeutet ubersetzt Strand bei Ebbe und das Motiv im Gemalde ist eine entsprechende Strandansicht Von Land aus richtet sich der Blick auf die durch das Cap Ferret vor Meeressturmen geschutzte Bucht des Bassin d Arcachon Manet hat das maritime Motiv mit lockerem Pinselstrich skizzenhaft ausgefuhrt Dabei wirkt die hellblaue Oberflache des Meeres ruhig die Horizontlinie erscheint undeutlich verschwommen und der hellgraue Himmel ist diesig verhangen Zu erkennen sind eine Reihe von dunklen Booten die sich teils auf dem Wasser befinden und teils auf dem Strand liegen Im unteren Bilddrittel markiert eine bei Ebbe freigegebenen Sandflache den Vordergrund Ockerfarbene Bereiche deuten eine sandige Oberflache an darauf gibt es in abgestuften Grautonen kleinere langgestreckte feuchte Flachen in denen Spiegelungen sichtbar sind Links von der Mitte liegen auf dem Strand drei Boote bei denen es sich um die gebietstypischen Pinassen Pinasse d Arcachon handelt deren flacher Boden besonders fur Kustengewasser geeignet ist Die zwei vorderen Boote wurden mit Leinen an Stocken befestigt die in kurzer Distanz im Sand stecken Das hintere dritte Boot liegt am Ubergang vom Strand zum Wasser Hier sind zwei Fischer mit ihrer Arbeit beschaftigt Moglicherweise entladen sie das Boot Neben den Pinassen gibt es im Bild weitere Boote zu sehen Auf der Wasserflache des Bildmittelgrundes befinden sich mehrere Segelboote mit in den Himmel ragenden Masten in der rechten Bildhalfte liegen einige Boote im steilen Winkel gekippt auf dem Sand Das Bild ist unten rechts mit Manet signiert aber nicht datiert 2 Manets Meeresbilder aus Arcachon BearbeitenDas Gemalde Plage a maree basse entstand im Marz 1871 in Arcachon Manet hatte zuvor im Deutsch Franzosischen Krieg als Soldat in der Nationalgarde gedient und war kurzzeitig auch an der Front eingesetzt worden Nach Beendigung der Kampfhandlungen reiste er im Februar 1871 zu seiner Familie nach Sudfrankreich Bereits zu Beginn des Krieges hatte er seine Frau Suzanne seine Mutter und sein Patenkind Leon Leenhoff aus Paris nach Oloron Sainte Marie in den Pyrenaen geschickt wo diese die Folgemonate verbrachten Dort traf Manet seine Familie wieder kehrte jedoch aufgrund der unsicheren Lage zunachst nicht nach Paris zuruck Stattdessen reiste er mit seinen Angehorigen uber Bordeaux nach Arcachon wo die Familie in Strandnahe ein Haus mietete und einen Monat verblieb Wahrend des Aufenthaltes in Arcachon schuf Manet sechs Olgemalde Neben einem Interieur in Arcachon Sterling and Francine Clark Art Institute mit den Portrats von Suzanne Manet und Leon Leenhoff und einem Fensterblick auf das Meer malte Manet funf Meeresansichten Hierzu gehoren neben Plage a maree basse die Gemalde Arcachon bei schonem Wetter Denver Art Museum Seestuck im Sturm bei Arcachon Privatsammlung Die Bucht von Arcachon und Leuchtturm auf dem Cap Ferret Privatsammlung und Das Bassin von Arcachon Stiftung Sammlung E G Buhrle Diese Bilder vom Strand in Arcachon sind jeweils auf das Meer gerichtet und zeigen Boote in der Bucht des Bassin d Arcachon Manet hatte dem Fruhjahrswetter entsprechend sehr unterschiedliche Stimmungen eingefangen und vom dusteren Motiv bis zum Sujet mit aufheiterndem Himmel variantenreich seine Umgebung skizziert Der Kunsthistoriker John Leighton hob hervor dass Manets Meeresansichten aus Arcachon zu seinen fruhesten Olgemalden gehoren die der Kunstler in freier Natur schuf Fur Leighton ist Manets rasches Eingehen auf die wechselhafte Stimmung und Atmosphare vor Ort bemerkenswert 3 Er vermutet in diesen Bildern Manets Reaktion auf die unmittelbareren Freilichttechniken eines Monet und seiner Zeitgenossen 3 nbsp Interieur in Arcachon nbsp Arcachon bei schonem Wetter nbsp Seestuck im Sturm bei Arcachon nbsp Die Bucht von Arcachon und Leuchtturm auf dem Cap Ferret nbsp Das Bassin von ArcachonProvenienz BearbeitenManet verkaufte das Gemalde Plage a maree basse an Thomas W Evans 4 einen aus Philadelphia stammenden Zahnarzt Er gehorte zum Freundeskreis von Manet und verkehrte wie der Maler mit dem Dichter Stephane Mallarme und der Schauspielerin und Muse Mery Laurent die Evans moglicherweise zum Kauf von Bildern Manets angeregt hatte Evans besass weiterhin das ebenfalls in Arcachon entstandene Seestuck im Sturm bei Arcachon sowie zwei Stillleben Nach dem Tod von Evans 1897 blieb das Bild Plage a maree basse noch etwa 10 Jahre in seinem Nachlass bevor es auf den Kunstmarkt kam 1938 wurde das Gemalde von den Stendahl Galleries in Los Angeles angeboten und im August desselben Jahres an den Kunstsammler Buell Hammett verkauft Er gehorte zu den Mitbegrundern des Santa Barbara Museum of Art und verstarb 1945 Danach kam das Bild 1949 in den Besitz von Marianne Graham Frau des Malers John D Graham und Mutter der Galeristin Ileana Sonnabend Marianne Graham gab das Gemalde zunachst bis 1951 als Dauerleihgabe an das Santa Barbara Museum of Art Am 9 November 1955 liess sie das Bild im New Yorker Auktionshaus Parke Bernet versteigern Bei dieser Gelegenheit erwarb der Kunsthandler Paul Rosenberg das Bild 4 Er verkaufte es im November 1956 weiter an das Sammlerpaar Peggy und David Rockefeller Bei der Versteigerung der Sammlung Rockefeller am 8 Mai 2018 im New Yorker Auktionshaus Christie s ging das Bild fur 3 612 500 US Dollar an einen unbekannten Bieter 5 Literatur BearbeitenDenis Rouart Daniel Wildenstein Edouard Manet Catalogue raisonne Bibliotheque des Arts Paris und Lausanne 1975 Juliet Wilson Bareau David Degener Manet and the Sea Ausstellungskatalog Chicago Philadelphia Amsterdam Yale University Press New Haven 2003 ISBN 0 300 10164 3 John Leighton Edouard Manet Meeresimpressionen Mercatorfonds Brussel 2004 ISBN 2 930117 35 4 Einzelnachweise Bearbeiten Der Titel Plage a maree basse findet sich in Denis Rouart Daniel Wildenstein Edouard Manet Catalogue raisonne S 152 Abweichend findet sich der Titel La plage a maree basse den das Auktionshaus Christie s 2018 nannte Siehe Informationen zur Versteigerung des Gemaldes auf der Internetseite des Auktionshauses Christie s Das Bild ist nicht im deutschsprachigen Werkverzeichnis von Sandra Orienti enthalten Ein deutschsprachiger Titel fehlt auch in anderen Veroffentlichungen Juliet Wilson Bareau David Degener Manet and the Sea S 78 a b John Leighton Edouard Manet Meeresimpressionen S 61 a b Denis Rouart Daniel Wildenstein Edouard Manet Catalogue raisonne S 152 Informationen zur Versteigerung des Gemaldes auf der Internetseite des Auktionshauses Christie s Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Plage a maree basse amp oldid 177344386