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Pistyros altgriechisch Pistyros Bistiros Bistiros 1 oder Pisteira Pisteira 2 war eine befestigte antike griechische Siedlung in Thrakien an der Nordkuste der Agais etwa 20 km ostlich des heutigen Kavala in der Antike Neapolis Pistyros am Sudostrand der Lekani BergeHinweisschild an der HauptstrasseNordostecke der StadtmauerGrabungsarbeiten in Pistyros Inhaltsverzeichnis 1 Uberlieferung 2 Erforschung 3 Beschreibung 4 Geschichte 5 Weblinks 6 Literatur 7 AnmerkungenUberlieferung BearbeitenDie Siedlung wird von Herodot in der Beschreibung des Xerxeszuges erwahnt 3 Danach gehorte Pistyros das am salzigen See Cisteris lag zur Insel Thasos und war die vermutlich jungste Grundung der Thasitischen Peraia eine Handelsniederlassung an der Kustenroute von Asien zur thrakisch makedonischen Grenze Der See der heute trockengelegt ist hatte einen Umfang von 30 Stadien entspricht etwa 5 5 km Die Siedlung diente auch als Ausgangspunkt fur das Vordringen der Thasiten nach Norden in das Lekanis Gebirge zum Aufschluss der dortigen Gold und Silbererze und ihrer Verhuttung Erforschung BearbeitenPistyros wurde im Jahre 1971 bei der heutigen Siedlung Pontolivado bei Kavala von der Ephoria Kavala durch die Archaologin Chaido Koukouli Chrysanthaki entdeckt und systematische Grabungen durchgefuhrt Hierbei wurde die Nordostecke der Stadtmauer ein kleiner Turm ein Gebaudekomplex und ein Depotfund bestehend aus 55 Silbermunzen aus dem letzten Viertel des 6 Jahrhunderts v Chr von Thasos und aus Neapolis gefunden Seit 2014 werden in Pistyros wieder Grabungen unter der Leitung des Euphors der Altertumer Dr Stratis Papadopoulos durchgefuhrt Hierbei wurde bisher die komplette Stadtmauer und mit geophysikalischen Methoden die innere Struktur der Siedlung untersucht Auch Gebaude und Strassen aus dem 2 Jahrhundert v Chr wurden ausgegraben Man erhofft sich bei der Erforschung von Pistyros auch Ruckschlusse auf Neapolis ziehen zu konnen da dieses heute uberbaut ist und deshalb nicht untersucht werden kann Beschreibung BearbeitenDie etwa 500 m lange Stadtmauer aus dem 6 Jahrhundert v Chr umgibt ein Gelande von knapp 15 ha Die Mauer hat eine Dicke von 2 60 m Nur im Westen ist sie nur 1 60 m dick Ursprunglich hatte sie eine Hohe von 6 m und war aus thasischem Marmor errichtet und verfugte uber sechs Turme und zwei Tore Beim Tor im Sudwesten fand man eine gepflasterte Strasse die vermutlich zum Hafen fuhrte An der ausseren Wandflache der Stadtmauer befinden sich Graffiti aus archaischer Zeit Sie sind in parischem Alphabet dass sowohl auf Paros als auch auf Thasos verwendet wurde verfasst Man entdeckte auch eine Inschrift zu Ehren des Gott Zeus aus der Zeit Philipp II Geschichte BearbeitenWahrend der 2 Halfte des 7 Jahrhunderts v Chr wurde Pistyros gegrundet Thrakische handgemachte Keramik deutet jedoch daraufhin dass bereits in der Eisenzeit hier eine Siedlung bestand Die Stadt hatte wahrscheinlich Zugang zu den Bergwerken im Lekani Gebirge Es wurden grosse Mengen an Schlacke und Erze und auch Ofen in der Stadt aufgefunden und es zeigte sich dass Pistyros hauptsachlich von der Metallverarbeitung lebte Durch die Gewinnung von Gold Silber Kupfer Eisen und Blei hatte die Stadt in der 2 Halfte des 6 Jahrhunderts einen gewissen Wohlstand erlangt Dies spiegelt sich in der prunkvollen Stadtmauer aus Marmor und der importierten Keramik von Thasos von den Kykladen aus Kleinasien und Athen wider 480 v Chr zog Xerxes I an der Stadt voruber Pistyros war wahrscheinlich eigenstandiges Mitglied des Attischen Seebundes denn nach einer Inschrift entrichtete es 434 3 v Chr 300 Drachmen an Athen Die Metallverarbeitung in der Stadt endete im 3 Jahrhundert v Chr und die Einwohnerzahl nahm schnell ab Im 1 Jahrhundert v Chr wurde sie schliesslich ganz aufgegeben Vermutlich waren die Bewohner von Pistyros Mitbegrunder der bedeutenden Handelsniederlassung Pistiros im zentralen Thrakien dem heutigen Vetren Bulgarien Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pistyros Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pistyros To basileio ths Metalloyrgias gr Literatur BearbeitenKonstantinos A Dimadis Gia th 8esh ths arxaias Pistyroy O Proysias eixe perasei sth 8rakh Uber die Lage des antiken Pistyros War Prousias wirklich in Thrakien In 8rakika Xronika Band 7 Nummer 26 Xanthi 1967 S 111 113 Chaido Koukouli Chrysanthaki Xaidw Koykoylh Xrysan8akh Eidhseis ek ths 8asion hpeiro In Archaiologika analekta ex Athenon Band 6 Nummer 2 Athen 1973 S 230 240 Manto Oikonomidou Arxaikos 8hsayros Argyrwn Nomismatwn apo to Pontolibado 1971 Archaischer Silbermunzen Schatz von Pontolivado In Polis kai Xwra sthn Arxaia Makedonia kai 8rakh Ecole francaise d Athenes Thessaloniki 1990 S 533 540 Aspasia Pavlopoulou Thrakien bei Herodot Darstellung einer Zwischenwelt Studien zu Herodots Geschichte Geographie und Ethnographie Thrakiens Dissertation Ludwig Maximilian Universitat Munchen 2006 Anmerkungen Bearbeiten Stephanos von Byzanz s vv Harpokration p 124 11 Herodot Historien VII 109 40 971388888889 24 591944444444 Koordinaten 40 58 N 24 36 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pistyros amp oldid 218212888