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Philipp Julius Wolfrum 17 Dezember 1854 in Schwarzenbach am Wald Hofer Land 8 Mai 1919 Samedan Oberengadin war ein deutscher Komponist Organist und Professor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Freunde und Wegbegleiter 2 Werke Auswahl 2 1 Kompositionen 2 2 Schriften 3 Tontrager 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPhilipp Wolfrum war ein Sohn des Kantors und Lehrers Johann Heinrich Wolfrum Sein Bruder war der Organist und Komponist Karl Wolfrum Bereits in jungen Jahren erlernte er das Orgelspiel und vertrat seinen Vater bereits als Neunjahriger an der Orgel Mit dem Ziel Lehrer und Organist zu werden durchlief er das Konigliche Lehrerseminar in Altdorf bei Nurnberg Nach seinem Abschluss im Jahr 1872 wirkte er zunachst als Hauslehrer und ging dann als Hilfslehrer an das Konigliche Lehrerseminar zu Bamberg Durch ein Stipendium wurde es ihm moglich 1876 ein Studium an der Koniglich Bayerischen Musikschule in Munchen aufzunehmen Dort studierte er Orgel und Komposition bei Joseph Rheinberger Klavier bei dem Liszt Schuler Karl Barmann und Chorgesang und Dirigieren bei Franz Wullner nbsp Gedenktafel fur Philipp Wolfrum in der Peterskirche in HeidelbergNach seinem Absolutorium kehrte er 1878 nach Bamberg zuruck und war Dirigent Solist und Komponist Schon bald wurde er als Seele unseres gesamten Musiklebens dahier bezeichnet 1 Im Jahr 1884 wurde er von der Universitat Heidelberg als Hilfslehrer fur Musik an das theologische Seminar berufen Hier richtete er erstmals eine umfassende kirchenmusikalische Ausbildung fur die Theologen Badens ein und initiierte ein aktives offentliches Musikleben in der Stadt Aus seinen Bemuhungen entwickelte sich spater die heutige Hochschule fur Kirchenmusik in Heidelberg 1885 grundete er in Heidelberg den Akademischen Gesangverein und den Bach Verein heute Bachchor Heidelberg 1888 wurde er zum ausserordentlichen Professor ernannt In dieser Funktion gab er 1890 seine Schrift Die Entstehung und erste Entwicklung des deutschen evangelischen Kirchenliedes in musikalischer Beziehung heraus 1894 wurde ihm der Titel des Universitatsmusikdirektors sowie 1907 des Generalmusikdirektors verliehen nbsp Orgel der Stadthalle HeidelbergFur die Stadthalle Heidelberg plante er mit immenser Hingabe den Bau der 1903 durch die Orgelbaufirma Voit amp Sohne errichteten grossen Konzertorgel mit 56 Registern sie erhielt als erste Orgel in Deutschland einen fahrbaren elektrischen Spieltisch und fand weltweite Beachtung 2 Das Instrument wurde restauriert und ist erhalten Wolfrum setzte sich intensiv fur die Wiedererweckung des Werkes von Johann Sebastian Bach und fur das Werk Franz Liszts ein 1910 erschien Wolfrums zweibandige Monographie Johann Sebastian Bach 3 und er fungierte als Obmann der Liszt Gesamtausgabe 4 von der er vier Bande selbst editierte 1914 wurde Philipp Wolfrum zum Geheimen Hofrat ernannt Im selben Jahr veroffentlichte er die Schrift Die evangelische Kirchenmusik 1917 erfolgte die Ernennung zum ordentlichen Honorarprofessor Richard Strauss widmete seinem Freund Philipp Wolfrum 1897 die A cappella Motette Jakob Dein verlorner Sohn nach Worten von Friedrich Ruckert Wegen einer Nierenerkrankung begab sich Wolfrum 1919 zu einer Kur nach Samedan in der Schweiz wahrend der er aber verstarb Er wurde noch in Samedan im engsten Kreis seiner Angehorigen beigesetzt Freunde und Wegbegleiter Bearbeiten Eine lebenslange Freundschaft verband Wolfrum mit seinem Munchener Studienkollegen Engelbert Humperdinck Auch Felix Mottl und Richard Strauss gehorten zu Wolfrums Freundeskreis Besonders wichtig wurde die auf dessen Kontaktaufnahmen 1901 und 1904 folgende Zusammenarbeit und schliesslich enge Freundschaft mit Max Reger Beide suchten sich gegenseitig Auffuhrungen ihrer Werke zu vermitteln Auch lud Wolfrum Reger immer wieder nach Heidelberg ein und unternahm gemeinsam mit ihm ausgedehnte Tourneen hauptsachlich mit Bach schen Klavierkonzerten Schliesslich war es Wolfrum der die Grabrede fur Reger hielt Wolfrums wohl bedeutendster Schuler war Fritz Stein auch er ein enger Freund von Reger Weitere Bindeglieder zwischen Wolfrum und Reger waren der ab 1906 als Assistent Wolfrums in Heidelberg wirkende Reger Schuler Karl Hasse sowie Wolfrums nach Hasses Weggang die Assistenz ubernehmender Schuler Hermann Meinhard Poppen dem Wolfrum 1912 einen siebenmonatigen Studienurlaub bei Reger verschaffte Der Komponist Heinrich Kaminski begann 1907 seine Ausbildung in Heidelberg bei ihm und bei Johanna Elspermann Werke Auswahl BearbeitenKompositionen Bearbeiten Drei Sonaten fur Orgel op 1 op 10 op 14 Trio h Moll fur Klavier Violine und Bratsche op 24 Orgelvorspiele zu Kirchenmelodien op 25 und op 27 Drei Tondichtungen fur Orgel op 30 Orgel Requiem Klage und Trost Vier Gesange fur Mannerchor op 12 Drei Chorgesange fur gemischten Chor op 2 Zwei Gesange fur Mannerchor u Orgel op 11 Das grosse Halleluja Friedrich Gottlieb Klopstock fur 4 stimmigen gemischten Chor und grosses Orchester op 22 Ein Weihnachtsmysterium op 31 Festmusik Aufzug der Fakultaten und anschliessender Huldigungsgesang fur Orchester Orgel eine Baritonstimme und Mannerchor zum 100 jahrigen Jubilaum der Erneuerung der Universitat Heidelberg op 32 Ballade in H Dur fur Klavier op 8 Sonate e Moll fur Cello u Klavier op 7 Streichquartett Im Fruhjahr in A Dur op 13 Klavierquintett b Moll op 21 Klaviertrio h Moll op 24 Tragische Ouverture op 3 Lieder und Gesange op 5 op 9 op 15 Sechs Lieder von Goethe op 16 op 18 Alte Lieder in neuen Weisen op 34Schriften Bearbeiten Die Entstehung und erste Entwicklung des deutschen evangelischen Kirchenliedes in musikalischer Beziehung Musikalische Handbibliothek Band 8 Leipzig 1890 Johann Sebastian Bach Die Musik Band 13 14 2 Bande Bard Marquardt amp Co Berlin 1906 Leipzig 1910 Die evangelische Kirchenmusik ihr Stand und ihre Weiterentwicklung Kirchenmusikalisches Archiv Band 22 Bremen 1914 Tontrager BearbeitenPhilipp Wolfrum Complete Orgelsonatas Martin Sander an der Voit Orgel der Stadthalle Heidelberg Musikproduktion Dabringhaus amp Grimm Detmold 2005 Literatur BearbeitenH J Nieden Bachrezeption um die Jahrhundertwende Philipp Wolfrum Beitrage zur Musikforschung 1 Munchen Salzburg 1976 Armin Raab Philipp Wolfrum In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 14 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 073 5 Sp 35 36 Stefanie Steiner Wolfrum In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Personenteil 17 2 Auflage Kassel u a 2007 Sp 1130 1133 Ludger Stuhlmeyer Chronologie der Komponisten in Hochfranken In Curia sonans Die Musikgeschichte der Stadt Hof Eine Studie zur Kultur Oberfrankens Von der Grundung des Bistums Bamberg bis zur Gegenwart Phil Diss Bayerische Verlagsanstalt Heinrichs Verlag Bamberg 2010 ISBN 978 3 89889 155 4 S 357f Weblinks BearbeitenNoten und Audiodateien von Philipp Wolfrum im International Music Score Library Project Werkeverzeichnis Klassika Teilnachlass Bayerische Staatsbibliothek Lied Portal Wolfrum Wettbewerb 2016 Philipp Wolfrum bei https www mixtur ch Philipp Wolfrum bei http schwaebische orgelromantik deEinzelnachweise Bearbeiten Concertbericht des Bamberger Tagblattes vom 27 Dezember 1881 Gerhard Wagner in Die Voit Orgel in der Stadthalle Heidelberg Guderjahn Heidelberg 1993 Philipp Wolfrum Johannes Sebastian Bach 2 Bande Leipzig 1910 Franz Liszt Musikalische Werke hrsg von der Franz Liszt Stiftung 34 Bande Leipzig 1907 1936Normdaten Person GND 11863495X lobid OGND AKS LCCN n86844032 VIAF 74116592 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolfrum PhilippALTERNATIVNAMEN Wolfrum Philipp Julius vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und OrganistGEBURTSDATUM 17 Dezember 1854GEBURTSORT Schwarzenbach am Wald Hofer Land STERBEDATUM 8 Mai 1919STERBEORT Samedan Oberengadin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp Wolfrum amp oldid 239131916