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Philipp Muller 18 Juli 1804 in Molsberg 8 November 1870 in Rom war ein deutscher katholischer Theologe Kirchenhistoriker und Christlicher Archaologe Von 1864 bis 1870 war er Rektor der Erzbruderschaft am Campo Santo Teutonico in Rom Als erster Gorresianer am Campo Santo gilt er als Pionier der Wissenschaft und Wegbereiter Anton de Waals Der Campo Santo Teutonico in Rom war die letzte Wirkungsstatte von Philipp Muller Grabplatte von Philipp Muller auf dem Friedhof des Campo Santo in Rom Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken als Schriftsteller 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten1804 wurde Philipp Muller als Sohn einfacher Landwirte in Molsberg im Westerwald geboren Nach seiner Firmung im Jahr 1811 verliess er seinen Heimatort und zog zu seinem Onkel dem Architekten Johann Philipp Mattlener nach Speyer 1 Zunachst studierte er in Wurzburg dann in Bonn Theologie Am 1 Marz 1828 wurde er in Limburg von Bischof Jakob Brand zum Priester geweiht Als Kaplan ging er zunachst nach Weisskirchen bei Oberursel Taunus Ab 1830 war er als Pfarrer in der Pfarrei Spiess Ems heute Bad Ems eingesetzt 1839 ging er als Pfarrer in den Kurort Weilbach bei Florsheim Nahe Frankfurt 1848 wurde er Pfarrer in Mengerskirchen im Westerwald 1851 resignierte er seine Pfarrei und wechselte zu einer Brudergemeinschaft in Vezelise im Bistum Nancy in Frankreich 1855 bis 1856 weilte er zum Studienaufenthalt in Rom Ab 1857 war er als Aushilfspriester in Koln tatig wechselte 1859 als Hauskaplan zur freiherrlichen Familie von Romberg nach Dortmund im Bistum Paderborn 1863 kehrte er nach Rom als Kaplan am Campo Santo Teutonico zuruck und war ab 1864 bis zu seinem Tod 1870 dort als Rektor tatig 2 Er ist auf dem Friedhof des Campo Santo Teutonico in direkter Nahe zum Petersdom beigesetzt Wirken als Schriftsteller BearbeitenPhilipp Muller hatte schon in seiner Zeit als Pfarrer in Spiess Ems begonnen franzosische Werke ins Deutsche zu ubersetzen Spater begann er auch eigene Werke zu verfassen darunter viele kirchengeschichtliche Bucher Besonders zu erwahnen ist das dreibandige Werk Das christliche Rom 1843 45 Sein Hauptwerk das er als Pfarrer in Weilbach und Mengerskirchen und spater als Professor in Vezelise in Frankreich verfasste ist die Herausgabe der Papstbiographien Die romischen Papste 1847 1856 in 17 Banden Fur diese Arbeit wurde er 1853 in Freiburg zum Doktor der Philosophie promoviert und 1856 in Rom zum Kaplan seiner Heiligkeit von Papst Pius IX ernannt Ein von ihm verfasstes Schriftenverzeichnis das 144 Nummern aufweist fuhrt insgesamt 68 Monographien acht ubersetzte Werke und 15 Manuskripte auf Die Spannweite seiner Veroffentlichungen reicht von der 17 bandigen Papstgeschichte uber archaologische und philosophische Werke bis hin zu christlichen Erbauungsbuchern Da er sich Joseph Gorres sehr verbunden fuhlte kann man ihn als ersten Gorresianer am Campo Santo Teutonico bezeichnen Als Vorganger Anton de Waals im Rektorenamt war er ein bedeutender deutscher Pionier der Wissenschaft in Rom Schriften Auswahl BearbeitenDas Verfahren der katholischen Kirche bei der Canonisation ihrer Heiligen Nach dem Franzosischen des Heinrich von Bonald Regensburg 1842 Die Stations Kirchen der Hauptstadt Rom nach ihrem Vorkommen im Messbuche Zum Nutzen fur Geistliche und Weltliche Band 1 3 Aschaffenburg 1843 Die romischen Papste oder Geschichte der Oberhaupter welche vom heiligen Petrus an bis auf den jetzt glorreich regierenden zweihundert neun und funfzigsten Nachfolger desselben der katholischen Kirche vorgestanden haben nach den altesten wie neuesten Werken und Dokumenten uber diesen Gegenstand welche die Jahrhunderte liefern Band 1 17 Wien 1847 1856 Das Elend zu Paris und die christlichen Wohltatigkeitsanstalten zur Bekampfung desselben Ein Beitrag zur Geschichte der socialen Zustande unserer Zeit Nach den Veroffentlichungen des Abbe Mullois ersten Caplans des kaiserlichen Hauses und eigene Beobachtungen Mainz 1859 UbersetzungenBriefe des Attikus oder Betrachtungen uber katholische Religion und Protestantismus von einem englischen Protestanten Ins Deutsche ubersetzt von Philipp Muller Wurzburg 1834 Digitalisat Jean Francois Bellemare Gesprache uber Nancy oder die Heerde ohne Hirten Ubers von Ph Muller Wurzburg 1835 Eugene de La Gournerie Das christliche Rom oder historisches Gemalde christlicher Erinnerungen und Denkmaler Roms Das unterirdische Rom oder Beschreibung der Catacomben Roms deren Erinnerungen und Denkmaler Band 1 3 aus dem Franzosischen ubersetzt von Philippe Muller Frankfurt a M 1843 1845 Literatur BearbeitenEmmerich David Vorgeschichte und Geschichte des Priesterkollegiums am Campo Santo Teutonico Romische Quartalschrift fur christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte Supplementband 35 Rom 1927 S 25f Erwin Gatz Anton de Waal 1837 1917 und der Campo Santo Teutonico Romische Quartalschrift fur christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte Supplementband 38 Herder Freiburg 1980 ISBN 3 451 19194 6 S 27f Volker Lemke Philipp Muller 1804 1870 Katholischer Geistlicher und Schriftsteller In Jens Friedhoff Hrsg Molsberg 1116 2016 Geschichte eines Westerwalder Dorfes Hachenburg 2016 S 294 301 Volker Lemke Philipp Muller 1804 1870 Ein Pionier der Wissenschaft und vergessener Vorganger Anton de Waals In Stefan Heid Karl Joseph Hummel Hrsg Papstlichkeit amp Patriotismus Der Campo Santo Teutonico Ort der Deutschen in Rom zwischen Risorgimento und Erstem Weltkrieg 1870 1918 Romische Quartalschrift fur christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte Supplementband 65 Herder Freiburg 2018 ISBN 978 3 451 38130 0 S 507 546 Einzelnachweise Bearbeiten Verein fur Geschichte von Bad Ems Vereinsnachrichten Nr 66 September 2018 S 2 u 3 PDF Stefan Heid Als der Rektor des Campo Santo die vatikanische Geheimpolizei rief Romisches Institut der Gorres Gesellschaft vom 21 Juli 2020 Normdaten Person GND 1051229502 lobid OGND AKS VIAF 308716611 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller PhilippKURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer Theologe Kirchenhistoriker und Christlicher ArchaologeGEBURTSDATUM 18 Juli 1804GEBURTSORT MolsbergSTERBEDATUM 8 November 1870STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp Muller Theologe 1804 amp oldid 237864816