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Die romisch katholische Pfarrkirche Ochsengarten steht in der Ortschaft Ochsengarten in der Gemeinde Haiming im Bezirk Imst in Tirol Sie ist dem Fest Maria Heimsuchung geweiht und gehort zum Dekanat Silz in der Diozese Innsbruck Die Kirche steht unter Denkmalschutz Listeneintrag Katholische Pfarrkirche Maria Heimsuchung in OchsengartenInnenansicht der Pfarrkirche in Ochsengarten Inhaltsverzeichnis 1 Lagebeschreibung 2 Geschichte 3 Architektur 3 1 Aussenbeschreibung 3 2 Innenbeschreibung 3 3 Renovierungen 3 4 Friedhof 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Bruderschaften und Bundnisse 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksLagebeschreibung BearbeitenDas Kirchengebaude steht an der Kuhtaistrasse in der Rotte Wald die zur Ortschaft Ochsengarten gehort Westlich schliesst der Friedhof an die Kirche an Geschichte BearbeitenIn altester Zeit gehorte Ochsengarten zur Grosspfarre Silz Dabei waren beim Aufstieg tausend Hohenmeter zu uberwinden Deshalb wurde 1612 die Seelsorgegemeinde Ochsengarten der Kuratie Otz zugeteilt Aber auch dieser Weg war weit und besonders im Winter beschwerlich sodass die Bewohner einen eigenen Priester verlangten Sie sammelten viel Geld fur den Bau einer neuen grosseren Kirche und eines Widums Diesem Wunsch kam das furstbischofliche Ordinariat Brixen am 21 April 1777 entgegen Auch die weltliche Obrigkeit auf Schloss Petersberg der Gerichtsherr Graf Theodor von Wolkenstein versprach die neue Kapelle mit Paramenten zu versehen Ab dem 5 Januar 1778 wurde Pater Severin Erhart als erster Priester gesandt Gottesdienst und Schule zu halten Jedoch waren Severin Erhart und seine beiden Nachfolger lediglich Kaplane der Kuratie Otz 1785 wurde Ochsengarten dann von der landesfurstlichen Regierung zur Lokalkaplanei erhoben Ab 1841 uberliess man dem furstbischoflichen Ordinariat Brixen die Besetzung durch einen Weltpriester Furstbischof Bernard spendete 1851 der armen Kirche in Ochsengarten eine bedeutende Summe und forderte die Gemeinde auf im wahren Glauben und bruderlicher Liebe standhaft zu verharren Anlasslich einer Renovierung wird 1882 eine Kirchweihe urkundlich erwahnt Am 22 August 1862 weite Furstbischof Dr Vinzenz Gasser die Kirche zu Ehren U L Fr Maria Heimsuchung feierlich ein Ausserdem war die Kaplanei seit 1883 mit einer kleinen Gastwirtschaft verbunden 1891 wurde die Lokalkaplanei zur selbststandigen Pfarre erhoben Der erste Pfarrer war Fortunat Kirchmair Schulunterricht wurde bereits seit 1778 gehalten allerdings ist zu vermuten dass der Unterricht erst ab 1783 im Schulzimmer des neu erbauten Widums stattfand Was Kaplane und Pfarrer lehrten ubernahm 1908 der erste weltliche Lehrer an der einklassigen Volksschule in Ochsengarten Seit 1953 wird nicht mehr im Widum sondern im neu erbauten Schulhaus unterrichtet 1 Architektur BearbeitenAussenbeschreibung Bearbeiten Die klassizistische Pfarrkirche wurde von 1778 bis 1783 erbaut und ist ein einfacher spatbarocker Saalbau der gemeinsam mit dem Widum und der Schulstube einen Gebaudeverband bildet Das lange dunkelgraue 1974 erneuerte Eternitdach deckt Widum und Kirche Zwischen beiden erhebt sich der quadratische Turm mit der aus Holz gezimmerten achteckigen Laterne und der schindelbedeckten Zwiebelhaube Der Turm tragt die Jahreszahlen 17 JL 83 und 18 I H 80 und 1955 Man erreicht ihn vom Widum aus In den Widum ist eine Winterkapelle zum Hl Kreuz eingebaut An der Sudseite der Kirche ist das Sgraffito Guter Hirte 1955 an der Ostseite des Widums das Sgraffito Hl Franziskus 1958 beide von Norbert Strolz aus Strengen Links vom Eingang an der Sudseite des Widums befindet sich eine barocke Sonnenuhr aus dem 18 Jahrhundert Der Konstrukteur ist vermutlich Leopold Puellacher Sie ist im Katalog der ortsfesten Sonnenuhren Osterreichs vermerkt und wird als besonders wertvoll auf gnomischem Gebiet eingeschatzt Sie gibt die Uhrzeit in wahrer Ortszeit und die Tageslange an Rechts vom Eingang ist das Wappen der Apostolischen Administratur Innsbruck zu erkennen ein hellgrauer Schild zeigt zur einen Halfte einen roten Adler zur anderen ein schwarzes Silberkreuz Die letzte Renovierung der Kirche wurde 1985 abgeschlossen Der Widum wurde 1988 wohnlich neu ausgebaut 1 Innenbeschreibung Bearbeiten Das Innere der Kirche hat die Form eines breiten Saales mit Flachtonnengewolbe Der flache Chorbogen ruht auf Wandpfeilern Die Orgelempore ruht auf zwei Saulen und besitzt eine Holzbalustrade Die Kirche wurde 1866 von Otto Bock aus Imst dekoriert Im Betraum ist an der Decke der Gnadenstuhl zu sehen geschaffen 1937 von Ludwig Sturm aus Innsbruck Der Hauptaltar hat einen einfachen Saulenaufbau mit verkropftem Gebalk und geschwungenen Aufsatz In der Mitte ist das Altarblatt mit dem Gemalde der Heimsuchung Mariens bei Elisabeth und Josef und Joachim zu sehen Es ist in der Art des 1791 verstorbenen Josef Anton Zoller gehalten Im Aufsatz schwebten Putten das Bild Mariens vom guten Rat mit Blumengirlanden verzierend Seitlich des Tabernakels knien zwei Engelsfiguren Hinter den Engeln steht links Josef und rechts Antonius mit dem Jesuskind Vorsatzgemalde in Medaillonsform zeigen links Petrus und rechts Paulus Die ehemalige Kanzel wurde im Marz 1966 vom Bildhauer Ofner abgebaut und nach der Restaurierung in der Haller Basilika des Herz Jesu Klosters wieder aufgebaut Das Dach der Kanzel wird von einer Figur des Guten Hirten gekront In Ochsengarten befand sich die Kanzel an der Nordwand der Kirche An den Langhauswanden hingen fruher zwei um 1700 entstandene Olgemalde ein Olbergchristus und eine Kreuzigungsgruppe mit Gekreuzigtem Maria Johannes und Magdalena Sie sind jetzt auf der Empore links und rechts der neuen Orgel zu sehen Die Kreuzwegstationen von Theres Strigl wurden am 18 November 1860 durch Pater Ildefons Hechenblaickner aus dem Kloster Telfs eingesetzt Die Stationsbilder fur Prozessionen stellen die vier Evangelisten nach der Vision des Propheten Ezechiel dar Engel Lowe Opferstier und Adler Im Langhaus befindet sich vorne links an der Wand eine Figur Johannes des Taufers und rechts eine gekleidete Immaculata Die zwei Glocken wurden im Ersten Weltkrieg nicht abgenommen Ein kleiner Messkelch mit der Jahreszahl 1731 und den graflich wolkensteinischen Wappen wurde 1778 dem ersten Seelsorger P Severin Erhart vom Grafen P P Wolfgang Wolkenstein auf Petersberg zum Gebrauch beim heiligen Messopfer leihweise uberlassen Ein anderer Messkelch mit Patene wurde vom Bischof von Prag Franziskus de Paula Cardinalis de Schonborn fur die Kirche auf der Alpe Kuhtai konsekriert 1 Renovierungen Bearbeiten Die erste Renovierung fand 1880 statt 1937 erhielten Kirche und Widum ein neues dunkelgraues Eternitdach 1984 85 erfolgte eine Innenrenovierung durch die Firma Pescoller aus Bruneck unter personlicher Mitarbeit des Pfarrprovisors P Pius 1 Friedhof Bearbeiten Der Friedhof wurde 1985 neu gestaltet und seine Nischenkapelle restauriert Eine Totenkapelle wurde im Norden des Friedhofs errichtet Sie besitzt vier Kupferreliefs mit verschiedenen Darstellungen Jesus fallt unterm Kreuz Kreuzigung Kreuzabnahme Auferstehung In der Vorhalle befinden sich zwei Bronzetafeln als Kriegerdenkmal links sind die Namen der Gefallenen beider Weltkriege festgehalten und rechts kann die Darstellung eines Gefallenen betrachtet werden Alle Bronzearbeiten wurden 1985 von Elmar Kopp angefertigt 1 Ausstattung BearbeitenDer Hochaltar wurde 1814 aufgestellt Das Altarbild zeigt die Heimsuchung Mariens Es wird von Statuen der Heiligen Josef und Antonius flankiert In der Kirche hangen zwei Leinwandbilder aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts mit Darstellungen des Olbergs in Jerusalem und der Kreuzigung Jesu Orgel BearbeitenDie Orgel baute Franz II Reinisch 1899 Die neue Orgel hat sechs Register und ein Manuale und wurde am 22 Juni 1986 geweiht Bruderschaften und Bundnisse BearbeitenChristenlehrbruderschaften mit dem Titelfest Maria Himmelfahrt 1790 Herz Maria Bruderschaften angeschlossen der Erzbruderschaft Maria vom Siege 1846 am 22 August 1954 reaktiviert Gebetsbruderschaft Ochsengarten mit Anicii in Frankreich 1867 Standesbundnisse Junglings Manner Jungfrauen und Weiberbund 1885 1941 Herz Jesu Bruderschaft mit Anschluss an die Kongregation Cordis Jesu in der Kirche Santa Maria de Pace in Rom 1908 1 Literatur BearbeitenHaiming Pfarrkirche Maria Heimsuchung In Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Tirol Bundesdenkmalamt Hrsg Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1980 ISBN 3 7031 0488 0 S 299 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Fraktion der Gemeinde Haiming Hrsg Ochsengarten in Tirol Die Pfarrkirche zu U lb Frau Maria Heimsuchung in Ochsengarten Druckerei Pircher GmbH Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche Mariae Heimsuchung Ochsengarten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 47 228829 10 940466 Koordinaten 47 13 43 8 N 10 56 25 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Ochsengarten amp oldid 235243886