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Petrus van Mastricht auch Peter von Mastricht Petri von Mastrigt Pieter van Maesticht Petro Peter November 1630 in Koln 10 Februar 1706 in Utrecht war ein deutscher Philologe und reformierter Theologe Petrus van MastrichLeben BearbeitenVan Mastricht war der Sohn des reformierten Predigers Thomas von Mastrich und dessen Frau Jeanne de la Planque die aus einer Familie aus den Niederlanden stammte Sein Grossvater Cornelius Schoning floh mit seiner Familie in der Regierungszeit des Herzogs von Alba von Mastricht nach Koln wo die Familie den Nachnamen von Mastricht annahm Der Rechtsgelehrte und Bremer Syndicus Gerhard von Mastricht war sein Bruder Nachdem er am 23 Dezember 1630 die baptistische Taufe erhalten hatte wuchs er im Umfeld der reformierten Gemeinde unter dem Kreuz in Koln Mulheim auf wo er schon in jungen Jahren am Katechismusunterricht von Johannes Hoornbeek teilgenommen hatte Hier erlitt er einen Unfall der sein Bein verstummelte so dass er fortan mit Einschrankungen leben musste Seine erste akademische Ausbildung erhielt er an der Lateinschule in Duisburg wo er ein Kommilitone von Theodor Undereyck war 1647 bezog er die Universitat Utrecht um ein Studium der Theologie zu absolvieren Hier wurden neben Hoornbeek Gisbert Voetius und Carolus de Maets seine pragenden Lehrer auf dem Gebiet der theologischen Wissenschaften So hatte er sich von diesen angeleitet mit dem Alten und Neuen Testament auseinandergesetzt und die didaktische theologische Dogmatik bei den orthodoxen Vertretern der naheren Reformation kennengelernt 1650 trat er in Utrecht mit der theologischen Disputation De esu sanguinis et suffocati ad Act XV in Erscheinung Angeblich soll er an der Universitat Heidelberg und an der Universitat Leiden weitere Studien betrieben haben Jedoch lasst sich sein Name in den Matrikeln der Hochschulen nicht nachweisen Nach einem kurzen Aufenthalt in England kehrte er nach Koln zuruck wo er unter die theologischen Kandidaten aufgenommen wurde Noch im selben Jahr erfolgte ein Ruf von der reformierten Gemeinde in Xanten wo er 1653 eine Stelle als Vikar antrat und in einem Umfeld agierte welches sich sehr an der theologischen Richtung des Johannes Coccejus orientierte Er blieb zwar mit der Koln Muhlheimer Gemeinde in Kontakt jedoch lehnte er eine Berufung dorthin ab 1655 trat der damalige Theologieprofessor der neugegrundeten Universitat Duisburg Christoph Wittich 1625 1687 mit einer Disputation Theologica de Stylo Scripturae Quem adhibet cum de rebus naturalibus sermonem instituit Duisburg 1655 uber die cartesianische Philosophie des Rene Descartes auf welcher er viel Sympathie schenkte Hierauf trat Mastricht mit seiner ersten Schrift Vindicae veritatis et autoritatis sacrae scripturae in rebus Philosophicis adversus dissertationes D Christopori Wittichii Utrecht 1655 in Erscheinung in welcher er sich erstmals als orthodoxer kalvinistische Theologe etablierte 1662 folgte er einen Ruf an die reformierte Gemeinde in Gluckstadt Hier fand er ein okumenisch tolerantes Umfeld vor Es war ein Ort wo Juden Remonstranten Gegendemonstranten und Mennoniten miteinander zusammenarbeiteten Dieser Ort inspirierte ihn dazu sein Werk Theologiae didactico elenchtico practicae Prodomus tribus speciminibus Amsterdam 1666 2 Bde zu veroffentlichen 1667 suchte der grosse Kurfurst Friedrich Wilhelm von Brandenburg Kontakt zu Mastricht und bot ihm eine Professur der hebraischen Sprache und eine ausserordentliche Professur der praktischen Theologie an der preussischen reformierten Universitat Frankfurt Oder an Diesem Angebot folgte er 1668 und er trat das Amt mit der Rede Perpetua praxeos cum theoria in theologicis pariter et theologis Symbibasis oratione inaugurali lectionibus Hebraeo theologicis praemissa accedit programma invitatorium Frankfurt Oder 1668 an Um sich die dafur notigen akademischen Grade zu erwerben ging er 1669 an die Universitat Duisburg wo er den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie erwarb und zum Doktor der Theologie promovierte Dazu hatte er die Disputation De Naturae Theologiae und die Rede De Nomine et Omine doctoris Theologi abgehalten Uber die weitere Wirkungszeit von Mastricht in Frankfurt ist wenig bekannt Denn er war nicht lange dort tatig 1670 wechselte er als Nachfolger von Martin Hund 1624 1666 als Professor der Theologie und hebraischen Sprache an die Universitat Duisburg In Duisburg wurde er 1673 Rektor der Akademie Er verfasste hier seine Werke De fide salvifica syntagma theoretico practicum in quo fidei salvifatione de membris Ecclesiae visiblis seu admittendis seu rejicendis Duisburg 1671 und Novitatum Cartesianarum Gangrena corpis Theologici nobiliores plerasque partes arrodens seu theologia Cartesiana detecta Amsterdam 1677 auch unter dem Titel Theologia cartesiana detecta seu gangraena cartesiana nobiliores plerasque corpis theoloci partes arrodens et exedens Deventer 1716 Nachdem sein alter Lehrer Voetius 1676 in Utrecht gestorben war erhielt er am 12 Juni 1677 eine Berufung als dessen Nachfolger an die Universitat Utrecht Diese Stelle trat er am 7 September 1677 mit der Rede Oratio de academiae ultrajectinae voto symbolico sol justitiae illustra nos Utrecht 1677 an In Utrecht beteiligte er sich ebenso an den organisatorischen Aufgaben der Akademie und war 1682 83 Rektor der Alma Mater In Utrecht entstanden seine damals nicht unbedeutenden Werke Theoretico practica theologia qua per capita theologica pars exegetica dogmatica elenchtica et practica perpetua successione conjugantur Amsterdam 1682 1687 2 Bde und Editio nova priori multo emendatior et tertia saltem parte auctior Accedunt Historia ecclesiastica plena fere quanquam compendiosa Idea theologiae moralis Hypotyposis theologiae asceticae et c Proin opus quasi novum Utrecht 1698 1715 1724 In seinen letzten Lebensjahren konnte er seine Uberzeugungen der calvinistischen Orthodoxie nur sehr begrenzt durchsetzen Einerseits litt er unter den Gebrechen seines Alters anderseits etablierte sich zunehmend ein aufklarischer Kontext in den Niederlanden Nach einem Sturz von der Kuchentreppe starb er an den sich dabei zugezogenen Verletzungen Am 24 Februar 1706 wurde sein Leichnam in der St Katharinen Kathedrale in Utrecht in der auch sein Lehrer Voetius begraben wurde beigesetzt und Henricus Pontanus 1662 1714 hielt ihm die Leichenrede Der unverheiratet gebliebene Mastricht hinterliess per testamentarischer Verfugung 500 Gulden fur Utrechter Diakone und 24000 Gulden als Stipendien fur reformierte Theologiestudenten an der Utrechter Hochschule Literatur BearbeitenMastricht Peter von In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 19 Leipzig 1739 Sp 2003 f von Mastricht Petrus In Christian Gottlieb Jocher Hrsg Allgemeines Gelehrten Lexicon Band 3 M R Johann Friedrich Gleditsch Leipzig 1751 Sp 271 Textarchiv Internet Archive Friedrich Wilhelm Cuno Mastricht Peter von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 20 Duncker amp 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