www.wikidata.de-de.nina.az
Der Perukauz Xenoglaux loweryi auch Peruanerkauz bildet innerhalb der Familie der Eigentlichen Eulen die monotypische Gattung Xenoglaux Er ist eine der weltweit kleinsten Eulen und zahlt auch zu deren seltensten Vertretern PerukauzPerukauz Xenoglaux loweryi SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Eulen Strigiformes Familie Eigentliche Eulen Strigidae Gattung Pinselkauze Xenoglaux Art PerukauzWissenschaftlicher NameXenoglaux loweryiO Neill amp Graves 1977 Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen 2 Lebensraum 3 Biologische Daten 4 Entdeckungsgeschichte 5 Namensgebung und Systematik 6 Quellen 7 Literatur 8 WeblinksAussehen BearbeitenDer grosskopfig wirkende Perukauz ist mit maximal 14 Zentimetern Lange eine sehr kleine Eule deutlich kleiner als der Sperlingskauz Glaucidium passerinum und nur unwesentlich grosser als der als kleinste Eule geltende Elfenkauz Micrathene whitneyi In das relativ einheitlich graubraun gefarbte Gefieder sind deutliche helle Flecken eingestreut die sich unregelmassig uber den gesamten Korper verteilen Neben den grossen rotlichbraunen Augen sind die buschelig den Kopfseiten entspringenden Gesichtsfedern sehr auffallig die fur den englischen Namen Long whiskered Owlet bestimmend waren Seitlich des dunkelgrauen Schnabels entspringen relativ lange schwarze Borsten von denen einige in einer dunkelgelben Spitze enden Ihnen kommt wahrscheinlich eine Funktion beim nachtlichen Nahrungserwerb zu Cremefarbene recht steile Augenbrauen verleihen der Eule einen etwas grimmigen Gesichtsausdruck Die Beine sind unbefiedert und die Augen leuchtend rot Uber Geschlechtsdimorphismus und das Aussehen der Jugendgefieder ist nichts bekannt Lebensraum Bearbeiten nbsp Bisher bekannte Vorkommen der Art im Nordwesten PerusBisher wurde die Eule nur in einem relativ kleinen sehr unwegsamen Bergregenwald im Nordwesten Perus am Ostabhang der Anden in Hohen zwischen 1900 und 2200 Metern uber NN festgestellt Das Gebiet liegt in der Nahe des Abra Patricia Passes nach dem auch ein Programm zum Schutz dieses Kauzes und weiterer stark gefahrdeter Arten benannt ist 1 Auch in sehr abgelegenen Kruppelwaldern wurde die Art gefunden Der Kauz kommt sowohl im deckungsreichen Bambusdickicht als auch in den mittleren Etagen vor allem in von Epiphyten bewachsenen Stammabschnitten vor Diese Bergregenwaldgebiete sind zurzeit noch relativ intakt in tieferen Bereichen schreitet die Habitatzerstorung infolge von Strassenbau weitraumiger Brandrodung und kurzfristiger Kultivierung und damit einhergehender grossflachiger Erosion jedoch sehr schnell voran sodass auch die Lebensraume des Perukauzes langerfristig stark gefahrdet erscheinen Ob der Perukauz auch in anderen geeigneten Biotopen des Yungas Okosystems vorkommt ist unklar nachtliche zum Grossteil noch nicht wissenschaftlich publizierte Tonbandaufnahmen legen diese Vermutung jedoch nahe Zurzeit werden die Bestande auf maximal 1000 Brutpaare geschatzt und die Art gilt laut IUCN als bedroht 2 3 Das Gebiet in dem der Perukauz beobachtet wurde ist mittlerweile Teil eines privaten Schutzgebietes das im Besitz der American Bird Conservancy ist 4 Biologische Daten BearbeitenDetaillierte biologische Daten sind noch nicht vorhanden Als relativ sicher gilt nur dass der Perukauz vorwiegend nachtaktiv ist und sich von grosseren Insekten ernahrt Weder uber seine Brutbiologie noch uber die genauere Nahrungszusammensetzung und den Beuteerwerb liegen Informationen vor Ebenso unbekannt ist ob die Art Wanderungen unternimmt Entdeckungsgeschichte BearbeitenDie Daten zur Entdeckungsgeschichte sind uneinheitlich Nach James R Duncan wurde die Art 1963 erstmals von Dr George Lowery im Rahmen einer Studie uber die Vogelwelt Perus beschrieben 1976 und 1978 konnten weitere Exemplare lebend gefangen und bestimmt werden 5 Nach Dominic Couzon fingen die wissenschaftlichen Erstbeschreiber John Patton O Neill amp Gary R Graves von der Louisiana State University am 2 September 1976 gemeinsam mit ihrem Mitarbeiter Manuel Sanchez wahrend einer Forschungsreise in die subtropischen Nebelwalder diese Eule in einem der von ihnen aufgestellten Japannetze 6 1978 wurden zwei weitere Individuen in der Cordillera de Colan 35 Kilometer westlich von der Typuslokalitat gefangen Seitdem galt die Art als verschollen 2002 konnten Aufnahmen von den Rufen eines Perukauzes gemacht werden es gab jedoch fur mehr als 2 5 Jahrzehnte keine weiteren Freilandbeobachtungen mehr 7 Erst im Februar 2007 war ein Forscherteam der American Bird Conservancy und der Associacion Ecosistemas Andinos erfolgreich Unweit vom ersten Fundort konnten die Biologen den Perukauz drei Mal am Tag beobachten und horten bis in die Nacht seine Rufe Namensgebung und Systematik BearbeitenSchon Lowery 1913 1978 vermutete bei der Entdeckung dieser Art eine eigenstandige Gattung Diese Stellung wurde in der Zwischenzeit durch molekulargenetische Untersuchungen bestatigt Uber die genaue systematische Stellung innerhalb der Familie insbesondere uber Verwandtschaftsbeziehungen bestehen noch keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse Wahrend der Namensteil glaux einer der vielen griechischen Bezeichnungen fur Eule oder Kauz ist und zum Beispiel auch in der Gattungsbezeichnung der Sperlingskauze Glaucidium vorkommt geht griech xeno auf die Seltenheit und Fremdartigkeit dieses Kauzes ein Der Artname ehrt den 1978 verstorbenen amerikanischen Ornithologen George Lowery der sich neben vielen wissenschaftlichen Studien zur Vogelwelt seines Heimatstaates Louisiana vor allem mit Arbeiten zur Avifauna Sudamerikas insbesondere Perus verdient gemacht hat In der Erstbeschreibung schrieben O Neill und Graves We take pleasure in applying the specific epithet loweryi in honor of our mentor and friend George H Lowery Jr in recognition of his influence upon us and upon neotropical ornithology 8 deutsch Wir haben das Vergnugen den Zusatz loweryi zu Ehren unseres Mentors und Freundes George H Lowery Jr in Anerkennung seines Einflusses auf uns und die neotropische Ornithologie zu vergeben Quellen Bearbeiten Project abra patricia bei abcbirds org Memento vom 3 Januar 2009 im Internet Archive Factsheet auf BirdLife International Xenoglaux loweryi in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2020 Eingestellt von BirdLife International 2020 Abgerufen am 17 September 2021 Couzon S 217 Duncan 2003 s u S 270 Couzon S 214 Couzon S 215 The Auk 94 3 S 409 416 A new genus and species of owl Aves Strigidae from Peru engl PDF Datei 679 kB Originalartikel ErstbeschreibungLiteratur BearbeitenDominic Couzens Seltene Vogel Uberlebenskunstler Evolutionsverlierer und Verschollene Haupt Verlag Bern 2011 ISBN 978 3 258 07629 4 James R Duncan Owls of the World Their Lives Behavior and Survival Firefly Books Buffalo N Y 2003 ISBN 1 55297 845 1 S 270 271 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Perukauz Xenoglaux loweryi Sammlung von Bildern Die bisher einzigen Abbildungen dieser Art Long whiskered Owlet seen in the wild for the first time Neuere Bilder und Informationen Perukauz Xenoglaux loweryi bei Avibase Perukauz Xenoglaux loweryi auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Perukauz Xenoglaux loweryi Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Perukauz amp oldid 236753352