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Springer sind im Personalwesen arbeitsbereite Arbeitnehmer meist ohne festen eigenen Arbeitsplatz deren Aufgabe darin besteht andere Mitarbeiter desselben Arbeitgebers kurzfristig in regelmassigen oder unregelmassigen Zeitabstanden abzulosen bei personellen Engpassen Fehlzeiten jeder Art zu ersetzen oder fur kurzfristig ausfallende Mitarbeiter einzuspringen Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Wirtschaftliche Aspekte 3 Personalreserve 4 Abgrenzung 5 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenSpringer gehoren zur Personalreserve Personalreserve oder Springer werden als Synonyme betrachtet 1 Ihre Stelle ist in der Personalplanung vorgesehen die Stellenbeschreibung weist ihnen die Aufgabe zu im Rahmen der Arbeitsbereitschaft auf ihren Arbeitseinsatz zu warten Arbeitsrechtlich erfullt der Arbeitnehmer als Springer eine Daueraufgabe und ist fur die Dauervertretung oder Daueraushilfe eingestellt 2 Typisches Beispiel fur Springer sind Kassierer im Supermarkt die unbesetzte Kassen sofort ubernehmen wenn zu lange Warteschlangen an besetzten Kassen entstehen Dafur mussen 50 der Mitarbeiter fur die Tatigkeit an Scannerkassen ausgebildet und mindestens zwei Mitarbeiter als Springer verfugbar sein 3 Ahnliches gilt unter anderem fur Callcenter Auch Bereitschaftsdienste Bereitschaftspolizei oder Fahrbereitschaft sind faktische Springeraufgaben auch wenn ihnen ein fester Arbeitsplatz zugewiesen ist Sie alle ersetzen oder erganzen andere Mitarbeiter in ihrer jeweiligen Aufgabe Wirtschaftliche Aspekte BearbeitenSpringer kommen vorzugsweise in Unternehmen oder dortigen Organisationseinheiten mit starken Beschaftigungsschwankungen zum Einsatz Kommt es dort zu einem unvorhergesehenen starken Arbeitsanfall der nicht anderweitig etwa durch Erhohung der Arbeitsintensitat oder Abrufarbeit zu bewaltigen ist sind Springer erforderlich Sie werden insbesondere auch bei getakteter Arbeit benotigt wie sie etwa bei Fliessbandfertigung Montagelinien und Strassenfertigung vorkommt Durch fehlende Arbeitskrafte wurde hier der Arbeitsprozess unterbrochen Die in der Personalabteilung angesiedelten Springer geben bei Bedarf Personalkapazitat an andere Abteilungen ab wodurch Leerkosten der Personalaufwand fur Springer in Nutzkosten umgewandelt werden 4 Springer zeichnen sich durch breites Fachwissen und hohe Flexibilitat aus weil sie ohne Einarbeitung die Arbeitsaufgabe eines anderen Mitarbeiters sofort ubernehmen mussen Ohne Springer als Ersatz kommt es zu storungsbedingten Wartezeiten und oder Liegezeiten und damit zur Erhohung der Durchlaufzeit was zu Betriebsstorungen eskalieren kann Springer werden dort eingesetzt wo der Arbeitsablauf durch plotzlich fehlendes Personal gestort wurde und dadurch die Betriebssicherheit Produktqualitat und oder Kundenzufriedenheit gefahrdet ist Personalreserve BearbeitenDie Personalplanung muss selbst temporare Schwankungen der Beschaftigung berucksichtigen Konkret muss die Personalbedarfsplanung sowohl eine kunftige Unterdeckung Netto Personalbedarf als auch eine Uberdeckung Personalreserve an Arbeitspersonen ermitteln 5 Eine Personalreserve wird mithin nicht nur bewusst im Rahmen der Personalplanung vorgehalten sondern kann auch ungeplant durch Uberbesetzung entstehen wenn den betroffenen Arbeitnehmern nicht gekundigt wird Die Personalreserve stellt die Differenz zwischen dem Brutto Personalbedarf und dem Personalbestand zu einem bestimmten Zeitpunkt dar Der Arbeitgeber ist nicht zur Bildung einer Personalreserve verpflichtet sondern es handelt sich um eine freie unternehmerische Entscheidung des Arbeitgebers 6 Er entscheidet sich bei der Bereithaltung einer Personalreserve auch fur entstehende Leerkosten solange die Springer ohne Arbeitseinsatz bleiben Deshalb wurde diese Personalreserve der Springer in den meisten Betrieben in den letzten Jahren abgebaut 7 Abgrenzung BearbeitenNicht verwechselt werden darf der Springer mit einem Arbeitsplatz der zum Beispiel bei Jobrotation vorgesehen sein kann auf dem immer einer der Mitarbeiter des Systems seine fallige Erholzeit nimmt Einzelnachweise Bearbeiten Peter Betge Bankbetriebslehre 1996 S 447 Harald Schliemann Reiner Ascheid Das Arbeitsrecht im BGB Kommentar 2002 S 574 Rn 122 123 Armin Topfer Hrsg Six Sigma Konzeption und Erfolgsbeispiele fur praktizierte Null Fehler Qualitat 2007 S 180 Hans Jurgen Loose Personalpolitische Anpassungsmoglichkeiten an Nachfrageschwankungen in Einzelhandelsbetrieben 1975 S 34 Heinz Dedering Personalplanung und Mitbestimmung 1972 S 83 Sven Hille Die Kundigung bei haufigen Kurzerkrankungen 2017 S 130 f Sabine Wolf Stephan Meins Betriebliche Konsequenzen der Arbeitssucht 2003 S 34 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Springer Arbeitnehmer amp oldid 208634004 Personalreserve