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Paul van Buitenen 28 Mai 1957 in Breda ist ein ehemaliger Beamter der Europaischen Kommission der aus den Niederlanden stammt Er wurde bekannt als Whistleblower als er sich ab 1998 offentlich gegen das betrugerische Verhalten einiger Mitglieder der Kommission Santer wandte die daraufhin insgesamt zurucktreten musste Van Buitenen wurde beurlaubt und danach in eine ungefahrliche Funktion versetzt Er schrieb ein Buch uber diesen Fall mit dem Titel Strijd voor Europa deutscher Titel Unbestechlich fur Europa das 2000 erschien Als Grunder der Partei Europa Transparant war er von 2004 bis 2009 Mitglied des Europaischen Parlaments Paul van Buitenen Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und beruflicher Werdegang 2 Aufdeckung des Betrugsskandals 3 Beurlaubung 4 Folgen 5 Europaparlamentarier 6 Christlicher Glaube 7 WeblinksAusbildung und beruflicher Werdegang BearbeitenVon 1975 bis 1979 studierte Paul van Buitenen an der Technischen Hochschule Eindhoven Werkzeugbau verliess aber die Hochschule ohne Diplom Seinen Militardienst in den Niederlanden absolvierte van Buitenen von 1979 bis 1980 Anschliessend machte er 1980 ein Fachdiplom fur Buchhaltung Am Niederlandischen Institut fur Wirtschaftsprufung NIVRA belegte er 1983 eine fachliche Ausbildung Die berufliche Arbeit begann von 1980 bis 1985 als Wirtschaftsprufungsassistent Von 1985 bis 1986 war er Leiter der Geschaftsfuhrung eines Produktionsbetriebs Von 1986 bis 1990 war er als leitender Mitarbeiter der Haushaltsabteilung an einer Universitat angestellt Im Jahr 1990 fand Paul van Buitenen als EU Beamter eine Anstellung bei der Europaischen Kommission in Brussel die er bis 2002 ausuben konnte Ab 2002 war er vorubergehend fur die Dauer eines Jahres als Berater fur die Finanzverwaltung bei der Polizei tatig Ab 2003 ubte er wiederum fur ein Jahr als Beamter in Brussel bei der Europaischen Kommission eine verantwortliche Tatigkeit aus Aufdeckung des Betrugsskandals BearbeitenVan Buitenen arbeitete zuerst beim DG 22 dem Direktorat das fur die Ausfuhrung von Programmen z B fur Berufsausbildungen zustandig ist Am 1 Januar 1998 wurde er auf eigenen Wunsch zum DG 20 versetzt dem finanziellen Kontrolldienst fur die anderen Direktorate Als Kontrollbeamter hatte er zusammen mit Kollegen Beweismaterial gesammelt vor allem uber das Leonardo da Vinci BAT Programm und auch ECHO Dieses Beweismaterial beruhte teilweise auf anonymen Zeugenaussagen Das Material deutete auf direkte oder indirekte Interessenverstrickung bei der Zuweisung von Da Vinci Geldern an Privatfirmen die Teile des Programms auf Vertragsbasis ausfuhren sollten Es waren beweisbar Unregelmassigkeiten bei der Vergabe der Gelder aufgetreten Er berichtete seine Untersuchungsergebnisse an den UCLAF den Antikorruptionsdienst der Europaischen Kommission fand aber dass dieser viel zu wenig mit seinem Bericht unternahm Allerdings begann sein eigener Dienst DG 20 eine Untersuchung bei seinem ehemaligen Dienst DG 22 Der Evaluierungsbericht bestatigte dass Van Buitenen recht hatte Bei den weiteren Untersuchungen konzentrierte man sich aber ausschliesslich auf eines der zwielichtigen Da Vinci Projekte der Dienst selbst wurde weiter nicht durchleuchtet Van Buitenen durfte keine Kontrollauftrage mehr ausfuhren und keine Kollegenbefragungen mehr durchfuhren Er schrieb eine Notiz uber den Fortgang der Untersuchungen bei den betroffenen Diensten Kabinetten und Kommissionen und drohte mit der Veroffentlichung beim Europaischen Parlament Diesen Bericht schickte er an seine Vorgesetzten einschliesslich des Direktors von UCLAF Am 17 Juli 1998 erschien der Untersuchungsbericht von DG 20 worin die Untersuchungsergebnisse von Van Buitenen bestatigt werden Bis zum 1 September war noch nichts Merkliches damit geschehen Van Buitenen drohte erneut schriftlich mit der Veroffentlichung beim Parlament Am 28 Oktober wiederholte er seine Drohung was ihm aber von seinem Generaldirektor untersagt wurde Auch durfte er nicht mehr den unabhangigen Europaischen Rechnungshof kontaktieren Ein anonymer Brief war einige Tage davor an alle Mitglieder des Parlaments verschickt worden nach Aussage von Van Buitenen ohne sein Mitwissen Am 9 Dezember 1998 kurz bevor das Europaische Parlament die Fortsetzung der Projekte beschliessen sollte bei denen Van Buitenen den Betrug festgestellt hatte sah er es als seine Pflicht an das Parlament aufzuklaren bevor die Abstimmung uber den Fall stattfand Gegen die Befehle seiner Vorgesetzten schickte er 75 Exemplare eines dicken und gut dokumentierten Berichts an den Vorsitzenden der Grunen Fraktion mit der Bitte diese an die Budget Kontroll Kommission des Parlaments weiterzuleiten Das Dossier handelte von der nach Meinung Van Buitenens inkompetenten Art und Weise mit der die Europaische Kommission den Betrug bei verschiedenen Ausgabedossiers behandelte und von Unregelmassigkeiten innerhalb der Kommission In diesem Dossier kam speziell die Kommissarin Edith Cresson sehr schlecht weg Beurlaubung BearbeitenDiese Tat hatte ernste berufliche Folgen Er wurde vom Computersystem ausgeschlossen und bekam die hochste Sanktion Beurlaubung Die Begrundung lautete er hatte durch seine Ausserungen dem Ansehen des Amts geschadet und er hatte Berufsgeheimnisse verletzt Sein Lohn wurde halbiert Es wurde eine dienstrechtliche Untersuchung uber sein Tun und Lassen eingeleitet Zu Beginn hatte sein Bericht nur etwas Aufregung im Parlament zur Folge Die Entlastung fur die Kommission fur Ausbildung wurde fur 1996 verweigert Die Kommission versprach Besserung bei der Behandlung von Korruption Sie schlug Anfang Dezember vor den UCLAF durch OLAF zu ersetzen der unabhangiger arbeiten sollte Erst nach dem 4 Januar 1999 als Van Buitenen seine Beurlaubung und die Halbierung seines Lohns offentlich machte sturzte sich die Presse auf das Thema Die Kommissare Edith Cresson und Manuel Marin gelangten ins Kreuzfeuer der Kritik Aus dem Europaischen Parlament kamen Forderungen nach dem Rucktritt der beiden Kommissare Es wurde ein Misstrauensantrag gestellt und einige forderten die Absetzung der beiden Kommissare Die Kommission beschuldigte Van Buitenen er verbreite Lugen und sei inkompetent Die Betrugsvorwurfe wurden schon lange untersucht zum Teil strafrechtlich Am 15 Marz 1999 uberbrachte ein Komitee von Sachverstandigen dem Parlament einen vernichtenden Bericht worin sie Van Buitenens Untersuchungen voll und ganz bestatigten und auch die Notwendigkeit seines Berichts an das Parlament Am Abend nach der Veroffentlichung des Rapports des Komitees trat die Kommission geschlossen zuruck Ein Vorschlag Informanten gesetzlich zu schutzen wurde durch das Parlament allerdings abgelehnt Nach dem Ende seiner Beurlaubung wurde Van Buitenen vom finanziellen Kontrolldienst zum Gebaudedienst versetzt Die dienstrechtliche Untersuchung wurde aber nicht gestoppt und auch in seiner neuen Arbeit erfuhr er viele Einschrankungen Folgen BearbeitenDie Aufdeckungen Paul van Buitenens fuhrten unter anderem zur Grundung des Europaischen Amtes fur Betrugsbekampfung OLAF im Juni 1999 das Korruption und anderen Unregelmassigkeiten innerhalb der EU Behorden nachgehen soll Anders als zuvor UCLAF wurde OLAF fur seine Untersuchungen mit Unabhangigkeit ausgestattet um Einflussnahmen zu verhindern Auch nach der Krise versuchte Van Buitenen mogliche Missstande aufzudecken und anzugehen Er sammelte mit Hilfe von Kollegen weiteres Material fur ein zweites Dossier mit neuen Fallen das er 2001 der neuen Europaischen Kommission uberreichte Durch das Eintreten einiger Parlamentarier wurde er fur diese Aufgabe zwei Monate freigestellt 2000 nahm das Europaische Parlament eine Regelung fur Whistleblower an Darin wurde geregelt dass Whistleblower ihre Untersuchungsergebnisse an den Vorsitzenden einer der europaischen Einrichtungen weitergeben durfen Im Juni 2006 diskutierte der Ausschuss fur Haushaltskontrolle im Europaischen Parlament einen Expertenbericht in dem eine Bilanz der neuen Whistleblower Regelung gezogen wurde Im niederlandischen Fernsehen schilderte Van Buitenen am 13 Juni 2004 dass er als Folge der Krise ein Aussatziger geworden sei und dass sein Computer durchsucht worden war Auch fur seine Familie sei die emotionale Belastung gewaltig gewesen Er ware nie zum Whistleblower geworden wenn er die Folgen vorher gekannt hatte Europaparlamentarier BearbeitenAm 8 April 2004 kundigte Paul van Buitenen die Grundung einer neuen politischen Partei namens Europa Transparant an Damit wolle er die Missstande in den europaischen Einrichtungen besser bekampfen Bei den niederlandischen Wahlen zum Europaischen Parlament am 10 Juni 2004 gewann die Partei auf Anhieb zwei Sitze nach einer Wahlkampagne die nicht mehr als viertausend Euro gekostet hatte Zusammen mit seiner Parteikollegin Els de Groen die uber Korruptionsskandale in Osteuropa schrieb schloss er sich der Fraktion Die Grunen Europaische Freie Allianz an Van Buitenen gehorte bis zum Ende der Legislaturperiode 2009 dem Haushaltskontrollausschuss des Europaischen Parlaments an Zur Europawahl 2009 trat Europa Transparent nicht mehr an Zusammen mit dem Osterreicher Hans Peter Martin Liste Dr Martin und dem Briten Ashley Mote einem ehemaligen Mitglied der UK Independence Party initiierte van Buitenen 2005 die Platform for Transparency PfT Christlicher Glaube BearbeitenPaul van Buitenens Familie war romisch katholisch in spateren Lebensjahren trat er zur protestantischen Konfession uber und schloss sich zuerst einer anglikanischen Kirche in Brussel an Danach trat er einer charismatischen Kirche in Breda bei Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Paul van Buitenen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Website von Paul van Buitenen Europa Transparant in NL und EN Paul van Buitenen in der Abgeordneten Datenbank des Europaischen Parlaments P Paul van Buitenen Parlement amp PolitiekNormdaten Person GND 121719685 lobid OGND AKS LCCN nb99157790 VIAF 79455737 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Buitenen Paul vanKURZBESCHREIBUNG europaischer Beamter Skandalaufdecker und Politiker MdEPGEBURTSDATUM 28 Mai 1957GEBURTSORT Breda Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul van Buitenen amp oldid 227610889