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Paul Sporrenberg 27 Marz 1896 in Venlo 7 Dezember 1961 in Monchengladbach war ein deutscher SS Hauptsturmfuhrer und Kommandant des SS Sonderlagers bzw Konzentrationslagers Hinzert von April 1942 bis Januar 1945 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Leiter des Lagers Hinzert 2 Nachkriegszeit und Gerichtsverfahren 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSporrenberg war der altere Bruder des spateren SS Gruppenfuhrers Jakob Sporrenberg 1 Er nahm nach einer kaufmannischen Lehre als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg teil und war danach als Vertreter in der Textilbranche tatig 2 1922 trat er in die NSDAP ein und wurde nach dem zeitweiligen Parteiverbot 1925 erneut NSDAP Mitglied Mitgliedsnummer 25 651 Er wurde ebenfalls 1922 Mitglied der SA und trat im Oktober 1933 von der SA zur SS SS Nr 180 223 uber 3 Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er zur Wehrmacht eingezogen und zu einer Kfz Abteilung in Dusseldorf versetzt 2 Leiter des Lagers Hinzert Bearbeiten Zum 31 Januar 1940 wurde er aus der Wehrmacht entlassen und bewarb sich zum zweiten Mal um Aufnahme in die Waffen SS in die er Anfang Marz 1940 aufgenommen wurde und wo er Anfang Juli 1940 den Rang eines SS Untersturmfuhrers der Reserve erhielt Sporrenberg wurde Lagerfuhrer des Polizeihaftlagers PHL Vicht 1940 41 und danach des PHL Wittlich die Aussenstellen des SS Sonderlagers Hinzert waren 3 Gefordert durch den Lagerkommandanten Hermann Pister und danach Egon Zill folgte ein rascher Aufstieg sowohl in seinen Funktionen im Lager Hinzert wie auch in der SS Hierarchie Inzwischen zum SS Obersturmbannfuhrer befordert betraute Zill ihn am 9 November 1941 aus Anlass seiner eigenen Versetzung mit seiner Stellvertretung Offiziell folgte Sporrenberg Zill erst im September 1942 als Lagerkommandant nach inzwischen im Rang eines SS Obersturmfuhrers Was sich mit der Ubernahme des Kommandantenpostens anderte das waren der Fuhrungsstil im Hinzerter KZ und insbesondere das Haftklima Der Terror eskalierte nun ungehemmt Weitere Charakteristika Eine maskenhafte Starre im Gesicht ab und zu von einem Zucken unterbrochen stechender Blick herrische Eitelkeit in Positur sinngemass Ansprachen an neue Haftlinge wie Ihr seid gekommen um zu verrecken und ich gebe euch mein Wort ihr werdet verrecken Verstarkt durch seine Unnahbarkeit loste er nicht nur bei Haftlingen sondern auch bei SS Personal Angstreaktionen aus sobald er auftauchte immer auf der Suche nach angeblichen Druckebergern 4 Sporrenbergs willkurliches und brutales Regiment drang allerdings in die Offentlichkeit und loste im Fruhjahr 1944 offizielle Ermittlungen des Reichssicherheitshauptamtes aus die offiziell zu seiner volligen Entlastung fuhrten Weitere Anschuldigungen bezuglich Hinterziehung kriegsverwendungsfahiger SS Manner im Winter 1944 45 blieben ebenfalls folgenlos zumal die vorgesetzten Stellen zu diesem Zeitpunkt bei immer naher ruckender Front wohl Wichtigeres zu entscheiden hatten 5 Sporrenberg seit November 1943 im Rang eines SS Hauptsturmfuhrers leitete das Lager Hinzert nachweislich bis zum 17 Januar 1945 Das SS Sonderlager Hinzert wurde formell zum 19 Januar 1945 dem KZ Buchenwald unterstellt Anschliessend ubernahm er ein Aussenlager des KZ Buchenwald bei Bad Salzungen Leimbach mit dem Tarnnamen Renntier 3 Nachkriegszeit und Gerichtsverfahren BearbeitenNach Kriegsende konnte Sporrenberg untertauchen Erst aufgrund einer Anzeige vom 30 Juni 1958 setzen Ermittlungen gegen Sporrenberg ein und am 2 Marz 1960 wurde er in seiner Dusseldorfer Wohnung verhaftet Fruhere Fahndungen hatten keinen Erfolg er galt als verschollen Die Staatsanwaltschaft Trier leitete ein Verfahren gegen ihn ein Sporrenberg wurde der Tod von mindestens 60 Haftlingen u a durch Misshandlungen neun Morde sowie die Hinrichtung von 23 Luxemburgern am 25 Februar 1944 zur Last gelegt Am 21 September wurde er haftunfahig entlassen und starb vor der Verfahrenseroffnung am 7 Dezember 1961 in Monchengladbach Literatur BearbeitenAlbert Putz Das SS Sonderlager KZ Hinzert 1940 1945 Das Anklageverfahren gegen Paul Sporrenberg Frankfurt Main 1998 Volker Schneider Der dritte Kommandant des ehemaligen SS Sonderlagers KZ Hinzert Paul Sporrenberg In Hans Georg Meyer Hrsg Die Zeit des Nationalsozialismus in Rheinland Pfalz Band 2 Fur die Aussenwelt seid ihr tot Mainz 2000 S 182 224 Weblinks BearbeitenPaul Sporrenberg In NS Dokumentationszentrum Rheinland Pfalz Abgerufen am 31 Januar 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Albert Putz Das SS Sonderlager KZ Hinzert 1940 1945 Das Anklageverfahren gegen Paul Sporrenberg Frankfurt Main 1998 S 51 a b Paul Sporrenberg In NS Dokumentationszentrum Rheinland Pfalz Abgerufen am 31 Januar 2023 a b c Volker Schneider Auflosung des Konzentrationslagers SS Sonderlager Hinzert 1944 45 Memento vom 26 Juni 2011 im Internet Archive PDF 930 kB Volker Schneider Der dritte Kommandant des ehemaligen SS Sonderlagers KZ Hinzert Paul Sporrenberg S 201f Volker Schneider Der dritte Kommandant des ehemaligen SS Sonderlagers KZ Hinzert Paul Sporrenberg S 208f Normdaten Person GND 121382990 lobid OGND AKS LCCN no99016267 VIAF 40233488 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sporrenberg PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher SS HauptsturmfuhrerGEBURTSDATUM 27 Marz 1896GEBURTSORT VenloSTERBEDATUM 7 Dezember 1961STERBEORT Monchengladbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Sporrenberg amp oldid 230412848