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Paul Emanuel Nowacki 24 September 1934 in Schneidemuhl ist ein deutscher Sportmediziner und Hochschullehrer Leben BearbeitenNowacki floh 1945 mit seinen Eltern von Pommern nach Stendal Dort besuchte er die Winckelmannschule und bestand dort 1952 das Abitur Als Jugendlicher spielte er Handball und Fussball beim Verein Lok Stendal Zudem war er Tischtennisspieler und wurde in den 1950er Jahren Mannschaftsvizemeister der Deutschen Demokratischen Republik Im Raw Stendal war er zeitweise fur die FDJ aktiv Nowacki studierte in Rostock und Greifswald 1957 ging er in die Bundesrepublik und setzte sein Studium an der Freien Universitat Berlin fort 1 Er absolvierte Weiterbildungen in Chirurgie Innerer Medizin Gynakologie Pathologie und Rontgenologie 2 Seine Doktorarbeit bei Emil Bucherl schloss er 1966 ab und ging dann nach Lubeck 1 Dort war er an der 1 Medizinischen Klinik der Medizinischen Hochschule Lubeck sowie als Leiter des Medizinischen Forschungs und Untersuchungszentrums an der Ruderakademie Ratzeburg tatig 2 Dort arbeitete er eng mit Rudertrainer Karl Adam zusammen Nowacki war lange Arzt der bundesdeutschen Ruder und Kanunationalmannschaft 3 unter anderem wahrend der Olympischen Sommerspiele 1972 4 1972 wurde er auf den Lehrstuhl fur Sportmedizin an der Justus Liebig Universitat Giessen berufen und trat am 1 April 1973 seinen Dienst an Von 1974 bis 1984 war er daruber hinaus Arzt der bundesdeutschen Fussballnationalmannschaft 2 Nowacki sprach sich dagegen aus Spitzensportlern leistungsfordernde Mittel zu verabreichen und vertrat damit schon in den 1970er Jahren eine andere Meinung als fuhrende Sportmediziner in der Bundesrepublik 5 Er positionierte sich laut dem Gutachten Joseph Keul Wissenschaftskultur Doping und Forschung zur pharmakologischen Leistungssteigerung gegen eine Manipulationsmassnahme die nicht einmal verboten war und deren leistungssteigernde Wirkung sich durchaus hatte erweisen konnen und bildete damit unter den in Westdeutschland exponiertetesten Wissenschaftlern eine Ausnahme Seine Haltung teilte er auch dem damaligen NOK Prasidenten Willi Daume im August 1976 in einem Brief mit 6 Die als Kolbe Spritze bekannt gewordene Injektion die der Ruderer Peter Michael Kolbe vor dem Endlauf im Einer bei den Olympischen Spielen 1976 erhielt die keine seinerzeit verbotenen Stoffe enthielt aber in der Bundesrepublik eine offentlichen Dopingdebatte ausloste bezeichnete Nowacki als medizinische Manipulation und peripheres Doping 3 Ab Mitte der 1970er Jahre war er am Aufbau von sportmedizinischer Einrichtungen in mehreren Landern darunter Brasilien China Indonesien und Portugal beteiligt In Wettenberg war er zehn Jahre lang Gemeindevertreter fur die CDU 1 1994 war Nowacki Vizeprasident des 25 Weltkongresses fur Sportmedizin in Athen von 1994 bis 2002 vertrat er die Deutsche Gesellschaft fur Sportmedizin und Pravention beim Weltverband fur Sportmedizin FIMS 7 1998 wurde ihm das Goldene Ehrenzeichen die hochste Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft fur Sportmedizin und Pravention verliehen 8 Ab 2001 war Nowacki Anti Doping Beauftragter des Deutschen Skiverbands DSV und geriet in die Schlagzeilen als er nach der positiven Dopingprobe von Evi Sachenbacher Stehle anders als DSV Funktionare Verstandnis fur die Sperre der Sportlerin geaussert und den damaligen Bundestrainer Jochen Behle kritisiert hatte Daraufhin wurde Nowacki seitens des DSV aufgefordert sich nicht mehr offentlich zu dem Fall zu aussern Nowacki verglich das Vorgehen des Verbandes daraufhin mit DDR Methoden 9 Bis 2002 war er an der Uni Giessen Inhaber des Lehrstuhls fur Sportmedizin 7 Noch bis 2006 hielt er aber Vorlesungen 4 Auf Forschungsebene befasste er sich unter anderem mit der Leistungsdiagnostik 10 sportmedizinischen Aspekten des Frauensports 11 war an einer Langzeituntersuchung zur biologischen Entwicklung von Skilanglaufern beteiligt 12 setzte sich mit Aspekten des Laktats 13 sowie der der anaeroben Kapazitat auseinander 14 Er befasste sich mit dem Hohentraining und arbeitete an der Einfuhrung eines einheitlichen Sportmedizinischen Untersuchungssystems fur die Bundesrepublik Deutschland mit 2 Nowacki war Mitherausgeber des Buches Doping Klinik Wirkstoffe Methoden Pravention welches 2010 veroffentlicht wurde 15 2011 wurde Nowacki mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Reinhard Opitz Eine Sportmediziner Karriere die in Stendal begann In Volksstimme Magdeburg Abgerufen am 22 Marz 2019 a b c d Reinhard G Bretzel Jochen Medau Personalia PDF In Hessisches Arzteblatt 10 2014 Abgerufen am 22 Marz 2019 a b Henk Eric Meier Marcel Reinold Anica Rose Dopingskandale in der alten Bundesrepublik In Bundeszentrale fur politische Bildung Abgerufen am 14 August 2022 a b Der Mann fur olympische Herzensangelegenheiten In Giessener Allgemeine Zeitung 7 August 2012 abgerufen am 22 Marz 2019 Jana Simon Anna Kemper Urs Willmann Jan Schweitzer Doping Paul Nowacki Sportmediziner In Die Zeit 15 August 2013 ISSN 0044 2070 zeit de abgerufen am 22 Marz 2019 Andreas Singler und Gerhard Treutlein Joseph Keul Wissenschaftskultur Doping und Forschung zur pharmakologischen Leistungssteigerung Wissenschaftliches Gutachten im Auftrag der Albert Ludwigs Universitat Freiburg 2015 a b H J Medau Prof Paul E Nowacki zum 70 Geburtstag PDF In DGSP aktuell Personalia Abgerufen am 22 Marz 2019 Deutscher Arzteverlag GmbH Redaktion Deutsches Arzteblatt Geehrt 23 Januar 1998 abgerufen am 22 Marz 2019 Udo Ludwig DOPING Ein Professor zum Vorzeigen In Der Spiegel Band 46 13 November 2006 spiegel de abgerufen am 24 Marz 2019 P E Nowacki L Hohaus O Schinze Haldis Zuehlke Paul E Nowacki Bedeutung der langfristigen sportartspezifischen Leistungsdiagnostik fuer jugendliche Skilanglaeufer 1980 ISBN 3 13 582301 6 S 474 479 bisp surf de abgerufen am 22 Marz 2019 H J Medau P E Nowacki H J Medau P E Nowacki Sportmedizinische Aspekte des Frauensports 1992 ISBN 3 929165 02 3 S 215 235 bisp surf de abgerufen am 22 Marz 2019 P E Nowacki I Schulze N S Nowacki Langsschnittuntersuchungen zur biologischen Entwicklung von Skilanglaufern vom Schuler bis zum Erwachsenenalter eine kritische Zehnjahres Studie 1991 ISBN 3 88603 420 8 S 629 634 bisp surf de abgerufen am 22 Marz 2019 P E Nowacki A Nickel Heinz Liesen Michael Weiss Matthias Baum Korrelationen kardiorespiratorischer Quotienten mit der Laktatleistungskurve 1994 ISBN 978 3 7691 0308 3 S 217 220 bisp surf de abgerufen am 22 Marz 2019 P E Nowacki N Bachl P Baumgartl G Huber Joseph Keul Stellenwert der maximalen Sauerstoffschuld im Rahmen der qualitativen und quantitativen Diagnostik der anaeroben Kapazitaet 1987 S 67 79 bisp surf de abgerufen am 22 Marz 2019 Christoph Raschka Ludwig Zichner Paul E Nowacki Reinhold May Wildor Hollmann Doping Klinik Wirkstoffe Methoden Pravention 1 Auflage Schattauer 2011 ISBN 978 3 7945 2659 8 bisp surf de abgerufen am 22 Marz 2019 Normdaten Person GND 137502095 lobid OGND AKS VIAF 81684352 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nowacki PaulALTERNATIVNAMEN Nowacki Paul Emanuel vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Sportmediziner HochschullehrerGEBURTSDATUM 24 September 1934GEBURTSORT Schneidemuhl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Nowacki amp oldid 225321073