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Paul Limberg 7 Januar 1917 in Petrograd 7 Oktober 1997 in Berlin war ein deutscher Pflanzenbauwissenschaftler Von 1965 bis 1982 wirkte er als Professor fur Acker und Pflanzenbau an der Technischen Universitat Berlin Paul Limberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschung und Lehre 3 Publikationen Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenPaul Limberg Sohn eines baltischen Guts und Fabrikbesitzers wuchs auf den elterlichen Gutern in Estland auf besuchte die Grundschule und das humanistische Gymnasium in Dorpat jetzt Tartu und begann 1934 das Studium der Landwirtschaft an der Universitat Dorpat Nach der Umsiedlung der deutschen Bevolkerung aus dem Baltikum setzte er sein Studium an der Universitat Konigsberg fort und beendete es 1941 an der Universitat Breslau mit dem Examen zum Diplomlandwirt 1942 wurde er zum Wehrdienst eingezogen Ab Herbst 1945 arbeitete er als Saatzuchtleiter in Niederbayern 1948 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Eduard von Boguslawski am Institut fur Pflanzenbau und Pflanzenzuchtung der damaligen Hochschule fur Bodenkultur und Veterinarmedizin seit 1957 wieder Universitat in Giessen Als Leiter der Versuchsstation Rauischholzhausen erwarb er sich hier grundlegendes Wissen uber das Feldversuchswesen 1952 promovierte er mit einer Dissertation uber den Einfluss der Aussaatzeit auf Entwicklung und Futterertrag der Platterbse Nach der Promotion blieb er an der Universitat Giessen Als Assistent bzw Oberassistent betreute er als enger Mitarbeiter von Eduard von Boguslawski am Institut fur Pflanzenbau und Pflanzenzuchtung die gesamten Feldversuche 1961 habilitierte sich Limberg an der Universitat Giessen mit einer Arbeit uber die Ermittlung des Produktivitatstyps am Beispiel einiger Kulturpflanzen und erwarb die Venia legendi fur das Fachgebiet Pflanzenbau und Pflanzenzuchtung 1964 ubernahm er an der Forschungsanstalt fur Landwirtschaft FAL in Braunschweig Volkenrode die Leitung des Instituts fur Pflanzenbau und Saatguterzeugung 1965 folgte er dem Ruf auf den Lehrstuhl fur Acker und Pflanzenbau an der Fakultat fur Landbau spater Fachbereich Internationale Agrarentwicklung der Technischen Universitat Berlin Hier wirkte er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1982 Forschung und Lehre BearbeitenIm Zentrum der wissenschaftlichen Arbeiten von Paul Limberg stand die Standortforschung Durch Experimente und theoretische Uberlegungen versuchte er Gesetzmassigkeiten herauszufinden wie sich klimatische Wachstumsfaktoren auf die Ertragsbildung landwirtschaftlicher Kulturpflanzen auswirken Letztlich war dabei die Charakterisierung von Nutzungs und Leistungseigenschaften der wichtigsten in Mitteleuropa angebauten Feldfruchte sein eigentliches Forschungsziel Bereits in seiner Habilitationsschrift hatte Limberg den Begriff Produktivitatstyp gepragt und verstand darunter den ertragsbezogenen physiologisch okologischen Charakter von Arten und Sorten landwirtschaftlicher Kulturpflanzen Aus der Kenntnis der Arten und Sortencharaktere bzw der Produktivitatstypen versuchte er in grober Annaherung die Bedingungen abzuleiten unter denen Hochstertrage zu erwarten sind Den besten und umfangreichsten Beitrag uber dieses von der Pflanzenbauwissenschaft vorher wenig bearbeitete Forschungsgebiet hat er 1972 im Handbuch der Pflanzenernahrung und Dungung publiziert Gemeinsam mit Eduard von Boguslawski war Limberg seit Beginn der 60er Jahre massgeblich am Aufbau der europaischen Stickstoff Dungungs Versuchserie IDV ISDV IOSDV der Internationalen Arbeitsgemeinschaft Bodenfruchtbarkeit beteiligt wodurch die landerubergreifende Forschungskooperation zu Fragen der Stickstoffdungung und des Stickstoffhaushaltes der Boden nachhaltig gefordert wurde Von Anfang an pflegte Limberg intensive internationale Kontakte mit Fachkollegen In den Jahren 1968 und 1971 reiste er wiederholt nach Kanada und in die USA Enge Kontakte bestanden zu Wissenschaftlern in der Turkei z B durch gemeinsame Forschungsarbeiten mit der Universitat Izmir Zeitweise war Limberg stellvertretender Vorsitzender des Verbandes der Deutsch Turkischen Agrar und Naturwissenschaftler Selbst nach seiner Emeritierung begleitete er noch uber viele Jahre Forschungsaktivitaten turkischer Agrarwissenschaftler die nach Moglichkeiten suchten Bracheflachen in Anatolien durch den Anbau von Leguminosen zu begrunen 1990 mit der Offnung der Grenzen zu den osteuropaischen Landern nahm er unverzuglich Kontakte zu seiner alten estlandischen Universitat Tartu Dorpat auf Als Gastdozent hat er dort richtungweisende Ratschlage bei der Neuorientierung der landwirtschaftlichen Lehre und Forschung geben konnen Paul Limberg ein engagierter Hochschullehrer und Forscher erwarb sich in der Fachwelt hohes Ansehen Von 1956 bis 1963 war er Vorstandsmitglied und von 1979 bis 1981 stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft fur Pflanzenbauwissenschaften 1963 wurde er mit dem Justus Liebig Preis der Universitat Giessen ausgezeichnet Die Universitat Tartu Estland verlieh ihm 1993 die Wurde eines Ehrendoktors Publikationen Auswahl BearbeitenUntersuchungen uber den Einfluss der Saatzeit auf Entwicklung und Futterertrag von Lathyrus sativus Diss agr Giessen 1952 Maschinenschrift Entwicklung Wachstum und Ertragsbildung In Vortrage fur Pflanzenzuchter Bd 6 1960 S 27 57 Ein Beitrag zur Ermittlung des Produktivitatstyps am Beispiel einiger Kulturpflanzen aufgrund ihrer Reaktion auf klimatische Wachstumsfaktoren Habil Schr Landw Fak Univ Giessen 1961 Der Begriff des Produktivitatstyps und seine Bedeutung fur die Arten und Sortenwahl im Zwischenfruchtbau In Landbauforschung Volkenrode Bd 2 1963 S 115 130 Der Einfluss von Stickstoff auf Entwicklung und Ertragsbildung In Zeitschrift fur Acker und Pflanzenbau Bd 119 1964 S 119 137 Zum Produktivitatstyp der Kulturpflanze dargestellt an Beispielen In Hans Linser Hrsg Handbuch der Pflanzenernahrung und Dungung Springer Verlag Wien New York Bd 1 Zweite Halfte 1972 S 663 738 Literatur BearbeitenEduard von Boguslawski Laudatio fur Professor Dr Paul Limberg In Knud Caesar Hrsg Entwicklungslinien in der Pflanzenbauforschung Symposium anlasslich des 70 Geburtstages von Herrn Professor Dr Paul Limberg am 9 Januar 1987 Schriftenreihe Fachbereich Internationale Agrarentwicklung FIA Technische Universitat Berlin 1987 Nr 106 S 5 6 mit Bild auf S 2 Herrn Prof Dr Dr h c Paul Limberg in memoriam In Nachrichten der Gesellschaft fur Pflanzenbauwissenschaften fur das Jahr 1998 Heft 1 S 4 5 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Paul Limberg im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 124337112 lobid OGND AKS VIAF 72324282 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Limberg PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher Pflanzenbauwissenschaftler und HochschullehrerGEBURTSDATUM 7 Januar 1917GEBURTSORT PetrogradSTERBEDATUM 7 Oktober 1997STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Limberg amp oldid 203284313