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Den Ausdruck Passagenkirche franzosisch eglise a passages pragte der Architekturhistoriker Volker Konerding fur einen speziellen Kirchenbautyp der romanischen Architektur des 12 Jahrhunderts Er tritt besonders im Berry im zentralen Frankreich auf in der franzosischen Literatur spricht man daher von der Passage berrichon und bezeichnet damit kleine seitliche Durchlasse die vom Langhaus zum Chor oder Querschiff fuhren Das Verbreitungsgebiet dieses Bautyps reicht von der Bretagne im Westen bis zur Schweizer Grenze im Osten 1 Passagenkirche in Saint Ceneri le GereiSaint Georges in Saint Jeanvrin Kirche Saint Georges in Saint Jeanvrin mit Passage berrichonKirche Notre Dame de Puyferrand in Le Chatelet mit Passage berrichon Bei der Passagenkirche wie Konerding sie herausgearbeitet hat steht der Vierungsturm zwischen den Wanden des erheblich breiteren Langhauses eines breiten Chores und den abgetrennten Querhausern Der Chor und die Querhauser sind eingewolbt wahrend das Langhaus eine Flachdecke oder einen offenen Dachstuhl besitzt Das Querhaus steht manchmal nur unwesentlich uber das Langhaus hervor z B Martigny le Comte Eine Passagenkirche wird durch die passages berrichons charakterisiert die zwischen dem Hauptschiff und den Querarmen vermitteln Diese Kirchenform erinnert an romische Triumphbogen und ihre Raume wirken autark Ein Beispiel einer solchen Kirche ist die komplett erhaltene Dreiapsidenkirche Saint Ceneri le Gerei im gleichnamigen Ort in der Normandie Die nicht mehr erhaltene Kirche Notre Dame de l Infirmerie in Cluny in alten Planen sudostlich der Abteikirche zu erkennen 2 konnte eine solche Passagenkirche gewesen sein zumal die meisten von Konerding identifizierten Passagenkirchen von Cluny abhangig erbaut wurden Der Kunsthistoriker Hermann Hipp hat 2013 angeregt den Hamburger Kleinen Michel die Kirche St Ansgar und St Bernhard in seinem Grundriss als Passagenkirche zu interpretieren Der ausfuhrende Pariser Architekt Jean Charles Moreux 1889 1956 3 war durch ein von ihm verfasstes Standard Werk zur Architekturgeschichte als Fachmann ausgewiesen und hat 1952 1953 Verweise auf die Romanik in Burgund intendiert und diesem Hamburger Kirchbau eine Gestalt gegeben die mit ihrem einen Hauptschiff auf einen Bogen zulauft der zu beiden Seiten von Passagen begleitet wird 4 Literatur BearbeitenJean Bony French Gothic Architekture of the Twelfth and Thirteenth Centuries Berkeley 1983 Volker Konerding Die Passagenkirche ein Bautyp der romanischen Baukunst in Frankreich Beitrage zur Kunstgeschichte Bd 12 de Gruyter Berlin 1976 ISBN 3110045370 Jacques Mallet Le type d eglises a passages en Anjou Essai d interpretation In Cahiers de civilisation medievale Bd 25 1982 S 49 62 Online Einzelbelege Bearbeiten Verbreitungskarte bei Jacques Mallet Le type d eglises a passages en Anjou Essai d interpretation In Cahiers de civilisation medievale 25 n 97 Janvier mars 1982 S 49 62 Online hier S 61 https journals openedition org cem docannexe image 12661 img 1 jpg Jean Charles Moreux in der franzosischsprachigen Wikipedia die Originalakten des Kleinen Michel finden sich im Archives d architecture du XXe siecle fonds Moreux Paris https archiwebture citedelarchitecture fr https www kleiner michel de assets templates kleinermichel images veranstaltungen Bautagebuch 2012 ff 130730 19530114 Moreux Schnitt Chorraum jpg Originalzeichnung des Bogens Schnitt Kleiner Michel 1953 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Passagenkirche amp oldid 219159747