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Der Chiericati Palast ist ein Gebaude der Renaissance in der norditalienischen Stadt Vicenza Das Gebaude an der heutigen Piazza Mateotti fruher Piazza d Isola in unmittelbarer Nahe zu Palladios Teatro Olimpico steht leicht erhoht auf einer der Klassischen Antike entlehnten Krepis um es vor den haufig vorkommenden Uberschwemmungen zu schutzen EingangsfassadeHeute ist hier die Stadtische Kunstgalerie von Vicenza beheimatet Unter den wichtigsten Werken Diana und Atteone 1725 von Giambattista Pittoni Zusammen mit anderen Villen Palladios in Norditalien wurde der Palast im Jahre 1994 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Architektur und Ausstattung 3 Museum 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBaugeschichte BearbeitenDer Chiericati Palast wurde 1550 von dem Architekten Andrea Palladio fur Graf Girolamo Chiericati geplant Der Bau begann 1551 wurde aber durch den Tod des Grafen 1557 unterbrochen Ursel Berger sieht die Entwicklung des Palazzo Porto der ab 1549 ebenfalls von Palladio errichtet wurde und des Palazzo Chiericati parallel 2 Der vermeintlich reifere 3 Stil des letzteren ist vermutlich vor allem eine Reaktion auf die exponierte Stellung an einem Platz der ganz andere Losungen forderte als eine enge Gasse Viele der Ideen des Palazzo Chiericati sind aber zur Zeit des Palazzo Porto bereits angedacht gewesen und finden in der Basilika Palladios Verwendung 4 Weitere Arbeiten am Palazzo Chiericati wurden vom Sohn des Grafen Valerio Chiericati 1528 1609 5 in Auftrag gegeben jedoch nur fur die Innenausstattung So stand das Gebaude fast ein Jahrhundert als unvollendete Baustelle da Gleichwohl zog Valerio Chiericati bereits 1570 in den Palast ein und lebte dort bis zu seinem Tod im Jahr 1609 Endgultig fertiggestellt wurde der Chiericati Palast wahrscheinlich jedoch erst um 1680 unter Leitung des Architekten Carlo Borella Architektur und Ausstattung BearbeitenEs sind zahlreiche Stilelemente aus der klassischen Antike verwendet worden Die Hauptfassade besteht im Erdgeschoss aus drei Loggien wahrend der mittlere Teil im Obergeschoss geschlossen ist Die oberen Saulen sind ionisch die unteren dorisch Der Grundriss des Palastes ist streng symmetrisch um einen inneren Hof angelegt Die Eingangsfassade zeigt sich zur Piazza Mateotti mit dem mittig angeordneten Portikus von dem man in das Vestibul gelangt Daruber befindet sich der grosse Saal dessen Flache bis an die Saulen des Obergeschosses Piano nobile heranreicht So entsteht die fur den Palast charakteristische Fassadengliederung mit der durchgangigen Loggia im Erdgeschoss und den funf Fensteroffnungen uber dem Eingang 6 Das Kranzgesims des Gebaudes wurde um 1700 mit Statuen und Kandelabern geschmuckt die im ursprunglichen Entwurf Palladios nicht vorgesehen waren 7 Sowohl die Decken der Loggien als auch der Innenraume sind reich verziert Im Erdgeschoss stammen die Fresken von Domenico Brusasorzi Saal des Firmaments und des Herkules und Giovanni Battista Zelotti Saal des Gotterrates Die Stuckarbeiten und Vergoldungen wurden von Bartolomeo Ridolfi und die Grotesken von Eliodoro Forbicini ausgefuhrt Die Fresken im Obergeschoss wurden von Domenico Brusasorzi Saal der Tugenden und Battista del Moro Saal der Trajanssaule ausgefuhrt Der aus dem sechzehnten Jahrhundert stammende Teil des Palastes ist mit Malereien von Cristoforo Menarola Apotheose der Familie Chiericati und Tondi mit allegorischen Figuren und Bartolomeo Cittadella ausgestattet nbsp Deckendetail in einer der beiden Loggien im Obergeschoss nbsp Deckengemalde in der Eingangshalle Sala del Firmamento nbsp Grundriss Erdgeschoss Zeichnung von Ottavio Bertotti Scamozzi aus 1776Museum Bearbeiten1838 erwarb die Stadt Vicenza das Gebaude von der Familie Chiericati mit dem Ziel dort die kommunale Kunstsammlung unterzubringen Nach einer umfangreichen Renovierung durch die Architekten Giambattista Berti und Miglioranza wurde das Museo Civico 1855 eingeweiht Der Grundstock der Sammlung stammt aus grosszugigen Stiftungen Vincentiner Burger aus dem 18 Jahrhundert darunter Gemalde von Tintoretto Anthonis van Dyck Sebastiano und Marco Ricci Luca Giordano Tiepolo und Piazzetta Die Sammlung umfasst Gemalde Skulpturen Drucke und Grafiken und eine Munzsammlung 33 Zeichnungen von Palladio wurden von Gaetano Pinali im Jahr 1839 dem Museum gestiftet Unter den Gemalden befindet sich eine Reihe bedeutender Altarbilder aus der Kirche des ehemaligen Ospedale San Bortolo darunter Werke von Bartolomeo Montagna Giovanni Bonconsiglio Cima da Conegliano Giovanni Speranza und Marcello Fogolino Unter den nichtsakralen Bildern befinden sich sieben Lunetten zum Thema Verherrlichungen venezianischer Podesta von Jacopo Bassano Francesco Maffei und Giulio Carpioni Die jungste Stiftung stammt aus dem Nachlass des Verlegers und Autors Neri Pozza 1912 1988 der der Stadt Vicenza seine Sammlung zeitgenossischer Kunst vermacht hat Sie umfasst u a Werke von Carlo Carra Filippo De Pisis Virgilio Guidi Osvaldo Licini Ottone Rosai Gino Severini Emilio Vedova Mario Mafai Arturo Martini und Pablo Picasso Literatur BearbeitenManfred Wundram Hrsg Reclams Kunstfuhrer Italien Band 2 Oberitalien Ost Reclams Universal Bibliothek 10001 16 Bearbeitet von Erich Egg Erich Hubala u a Reclam Stuttgart 1965 S 1123 1125 Ackerman James Palladio Stuttgart 1980 Beltramini Guido Burns Howard Hrsg Palladio Royal Academy of Arts London 2008 ISBN 978 1 905711 24 6 Berger Ursel Palladios Fruhwerk Bauten und Zeichnungen Koln Wien 1978 Classen Helge Palladio auf den Spuren einer Legende Harenberg Dortmund 1987 ISBN 3 88379 510 0 Constant Caroline Der Palladio Fuhrer Vieweg Braunschweig 1988 ISBN 3 528 08724 2 Palladio Andrea zit nach Beyer Andreas Schutte Ulrich Die vier Bucher zur Architektur Verlag fur Architektur Artemis Zurich Munchen 1984 ISBN 3 7608 8116 5 Puppi Lionello Andrea Palladio Das Gesamtwerk Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart Munchen 2000 Wundram Manfred Pape Thomas Andrea Palladio Architekt zwischen Renaissance und Barock Koln 1988 Zimmermanns Klaus Das Veneto Verona Vicenza Padua DuMont Koln 1990 ISBN 3 7701 2014 0 S 121 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Einzelnachweise Bearbeiten http whc unesco org en list 712 Berger Ursel Palladios Fruhwerk Bauten und Zeichnungen Koln Wien 1978 S 174 Puppi Lionello Andrea Palladio Das Gesamtwerk Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart Munchen 2000 S 279 Berger Ursel Palladios Fruhwerk Bauten und Zeichnungen Koln Wien 1978 S 173 Eichhorn Ulrike Palladio Aldinen Palladios Werkschau Vol 3 Berlin 2018 ISBN 978 3 944377 12 4 S 948 Manfred Wundram Thomas Pape Andrea Palladio 1508 1580 Architekt zwischen Renaissance und Barock Benedikt Taschen Koln 1988 ISBN 3 8228 0098 8 Palladio I quattro libri dell architettura 1570 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chiericati Palast Sammlung von Bildern offizielle Webseite in englisch und italienisch Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Palladio MuseumV DBauwerke von Andrea PalladioVillen von Andrea Palladio Villa Angarano 1 Villa Arnaldi Villa Badoer 1 Villa Barbaro 1 Villa Caldogno 1 Villa Chiericati 1 Villa Contarini Villa Cornaro 1 Villa Emo 1 Villa Forni Cerato 1 Villa Foscari La Malcontenta 1 Villa Gazzotti 1 Villa Godi 1 Villa Piovene Villa Pisani Bagnolo di Lonigo 1 Villa Pisani Montagnana 1 Villa Poiana 1 Villa Porto Molina Villa Porto Vivaro Villa Repeta La Rotonda 1 Villa Saraceno 1 Villa Serego Villa Thiene 1 Villa Trissino Cricoli 1 Villa Trissino Meledo 1 Villa Valmarana Lisiera Villa Valmarana Vigardolo Villa Zeno nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Offentliche Bauwerke und Palaste Basilica Palladiana Casa Cogollo Loggia del Capitaniato Palazzo Antonini Udine Palazzo Barbaran da Porto 1 Palazzo Chiericati 1 Palazzo Civena Palazzo Dalla Torre Palazzo Pojana 1 Palazzo Porto 1 Palazzo Porto in Piazza Castello Palazzo Pretorio Palazzo Schio Palazzo Thiene Palazzo Thiene Bonin Longare Palazzo Valmarana Ponte Vecchio Bassano del Grappa Teatro OlimpicoReligiose Bauten San Giorgio Maggiore Valmarana Kapelle Il Redentore1 Teil des UNESCO Welterbe nbsp nbsp 45 549166666667 11 549166666667 Koordinaten 45 32 57 N 11 32 57 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Palazzo Chiericati Vicenza amp oldid 238012813