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Der palastartige Komplex von Monastiraki bezeichnet eine archaologische Ausgrabungsstatte nordostlich der Ortschaft Monastiraki im Amari Becken auf der griechischen Insel Kreta Er wurde im Zeitraum von 1900 bis 1700 v Chr der minoischen Altpalastzeit genutzt 1 Nach der Zerstorung durch ein Feuer infolge eines Erdbebens am Ende der Periode MM II wurde die palatiale Statte nicht wieder aufgebaut 2 Lediglich in SM III C im 12 Jahrhundert v Chr waren Teile des uber 300 000 m grossen Komplexes wieder besiedelt 3 Ausgrabungsstatte von Monastiraki Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Ausgrabungen 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLage BearbeitenMonastiraki griechisch Monasthraki befindet sich im Gemeindebezirk Syvritos Sybritos der Gemeinde Amari Amari Das Dorf liegt 4 2 Kilometer sudostlich des Gemeindesitzes Agia Fotini Agia Fwteinh und 23 Kilometer sudostlich von Rethymno der Hauptstadt des Regionalbezirks Rethymno zu dem die Gemeinde Amari gehort Die naturraumliche Lage im Zentrum des Amari Beckens war fur die Grundung der minoischen Statte sicher von Bedeutung Das fruchtbare hugelige Tal zieht sich von Nordwest nach Sudost zwischen den Gebirgszugen des Psiloritis PShloreiths im Altertum Ida im Nordosten und des Kedros Oros Kedros im Sudwesten Das Amari Becken wird von dem kleinen Fluss Platy Platy bewassert der nordostlich an Monastiraki vorbeifliesst und bei Agia Galini ins Libysche Meer einen Teil des Mittelmeers mundet Die Ausgrabungsstatte liegt um den Hugel Kokkinos Charakas Kokkinos Xarakas 4 zwischen dem Platy und Monastiraki etwa 200 Meter vom Dorf im Sudwesten entfernt und ist von diesem uber eine unbefestigte Strasse zu erreichen Ausgrabungen BearbeitenErste Ausgrabungen in Monastiraki erfolgten nach der deutschen Besetzung Kretas wahrend des Zweiten Weltkriegs Sie basierten auf den Aufzeichnungen des britischen Archaologen und Vizekonsuls John Pendlebury der am 22 Mai 1941 bei der militarischen Einnahme der Insel durch deutsche Fallschirmjager getotet wurde 5 Die Ausgrabungen wurden 1942 unter der Leitung von Ernst Kirsten fur das Deutsche Archaologische Institut durchgefuhrt 6 Dabei beschrankten sich die deutschen Grabungen auf das nordwestliche Fundgebiet 7 nbsp Sudostliches GrabungsgebietAb 1980 begann das Institut fur Archaologie und Kunstgeschichte der Universitat Kreta unter der Leitung von Athanasia Kanta mit systematischen Ausgrabungen Von 1982 bis 1984 beteiligte sich die Universitat Neapel an den Grabungen 2 Die italienischen Tatigkeiten beschrankten sich auf das nordliche und nordwestliche Ausgrabungsgebiet wahrend die griechischen Ausgraber neben den nordwestlichen und westlichen Bereichen ein grosses Gelande im Sudosten freilegten 7 Das sudostliche Grabungsgebiet ist heute zum Schutz vor Witterungseinflussen uberdacht Die letzte grosse Grabungskampagne fand 1999 statt 8 Seit 2006 arbeiten das Centro Euromediterraneo per i Beni Culturali CEM und das griechische Kulturministerium an der Einrichtung eines integrierten archaologischen Parks auf der Ausgrabungsstatte von Monastiraki 9 Da der Kernbereich des minoischen Komplexes nach seiner Zerstorung um 1700 v Chr nicht wieder uberbaut wurde konnten hier wertvolle Informationen uber die entsprechende Epoche der minoischen Kultur gewonnen werden Die Ausgrabungsstatten von Knossos und Phaistos weisen zeitgleich ahnliche Zerstorungshorizonte auf die durch nachfolgende Wiederbesiedlung jedoch verwischt sind In Monastiraki waren zweigeschossige Gebaude auf starken Mauern errichtet In ihnen fand man Lagerraume mit Pithoi und drei Siegelarchive in situ vor Die Uberreste des Inhalts der gefundenen Pithoi und grosse Mengen von Tierknochen geben Einblicke in die Wirtschaft und Ernahrung der Menschen der Altpalastzeit 1 In dreibeinigen Kesseln stellte man Wachsreste Spuren von Gemuse und einen Hinweis auf Weinherstellung unter Zusatz von gerostetem Eichenholz fest Raspelgefasse dienten der Herstellung von Olen gefunden in Verbindung mit Kultgeraten Getrankereste stammen von einer Art Bier sowie Wein Honigmet und Weinbrand letzterer moglicherweise in Pithoi gebrannt in denen verkohlte Weintrauben lagen 10 Die Fundstucke darunter Keramik in provinziellem Kamares Stil und hunderte von Tonsiegel weisen auf eine Beziehung zu Phaistos Unter den Funden befindet sich auch das Tonmodell eines Altars 11 Das Auffinden von grossen Vorratslagern Tonsiegelarchiven und Miniaturmodellen von Kultschreinen deutet darauf hin dass in mittelminoischer Zeit bei Monastiraki ein okonomisches administratives und religioses Zentrum existierte 12 Der planmassige Grundriss mit der aufgefundenen Kanalisation zeugt von einer starken Zentralgewalt 1 Ubereinstimmungen in den Funden deutet C Michael Hogan dahingehend dass der Komplex von Monastiraki eine Niederlassung von Phaistos war die der Ort in der Messara in mittelminoischer Zeit grundete um Naturressourcen im Amari Becken zu erschliessen 13 Auch Athanasia Kanta sieht in Monastiraki eine Dependenz von Phaistos 1 Literatur BearbeitenAthanasia Kanta Anastasia Tzigouna The character of the Minoan Goddess New evidence from the area of Amari In Robert Laffineur Robin Hagg Hrsg Potnia Deities and Religion in the Aegean Bronze Age Aegaeum Nr 22 Universite de Liege 2001 ISSN 0776 3808 S 151 157 englisch online Athanasia Kanta Massimiliano Marazzi Hrsg Monastiraki I Missione Monastiraki Campagne 2002 2004 Quaderni della ricerca scientifica Serie beni culturali 4 Herder Rom 2007 Centro Interistituzionale Euromediterraneo per i Beni Culturali Hrsg A minoan palace on the slopes of Mount Ida A preliminary study for the creation of an archaeological park in the Valley of Amari Crete Universita degli Studi Suor Orsola Benincasa Neapel 2008 centroeuromediterraneo org PDF abgerufen am 21 April 2013 Athanasia Kanta Monastiraki IIA The Archive Building and Associated Finds Heraklion 2012 ISBN 978 960 93 3673 4 Inhalt Serena di Tonto Alessandra Ferraro Silvia Festuccia Germana Pecoraro Il palazzo minoico di Monastiraki a Creta Universita degli Studi Suor Orsola Benincasa Neapel 2013 unisob na it PDF abgerufen am 21 April 2013 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Athanasia Kanta The Palatial Centre at Monastiraki Amari Crete Nicht mehr online verfugbar www minoanseminar gr archiviert vom Original am 13 Dezember 2015 abgerufen am 21 April 2013 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www minoanseminar gr a b Monastiraki The archaeological site www interkriti org abgerufen am 21 April 2013 englisch Monastiraki www digiserve com 20 Marz 2013 abgerufen am 21 April 2013 englisch Dhmos Amarioy Istoria Gemeinde Amari www amari gov gr 2011 abgerufen am 29 April 2013 griechisch Monastiraki minoan settlement archaeological site in south Crete www webcrete net archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 21 April 2013 englisch nbsp Info Der 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Monastiraki project in the valley of Amari Crete Nicht mehr online verfugbar www centroeuromediterraneo org 2010 ehemals im Original abgerufen am 21 April 2013 englisch 1 2 Vorlage Toter Link www centroeuromediterraneo org Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Tobias Muhlenbruch Bemerkungen zur kontextbezogenen Funktion minoischer Keramik PDF Universitat Heidelberg 16 August 2012 S 1 3 abgerufen am 28 April 2013 PDF Datei 37 04 KB Antonis Vasilakis Kreta Mystis Iraklio 2008 ISBN 978 960 6655 30 2 Monastiraki S 257 Lambert Schneider Kreta 5000 Jahre Kunst und Kultur Minoische Palaste byzantinische Kapellen und venezianische Stadtanlagen DuMont Reiseverlag Ostfildern 2006 ISBN 978 3 7701 3801 2 Antike Siedlungen und byzantinische Dorfkirchen im Amari Tal S 196 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche C Michael Hogan Phaistos Fieldnotes The Modern Antiquarian themodernantiquarian com 29 Dezember 2007 abgerufen am 21 April 2013 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Monastiraki Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Monastiraki Charakas In Digital Crete Archaeological Atlas of Crete Foundation for Research and Technology Hellas FORTH Institute for Mediterranean Studies abgerufen am 25 Dezember 2018 englisch Ian Swindale Monastiraki Minoan Crete 2 November 2020 abgerufen am 26 Dezember 2016 englisch Minoische Siedlung in Monastiraki www crete tournet gr abgerufen am 21 April 2013 Monastiraki The archaeological site Interkriti abgerufen am 14 Januar 2017 englisch 35 230416666667 24 67125 Koordinaten 35 13 49 5 N 24 40 16 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Palastartiger Komplex von Monastiraki amp oldid 238686618