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Die PZL TS 8 Bies deutsch Teufel ist ein polnisches Schulflugzeug PZL TS 8 BiesTyp SchulflugzeugEntwurfsland Polen 1944 PolenHersteller WSK MielecErstflug 23 Juli 1955Indienststellung 1958Produktionszeit 1958 1961Stuckzahl 252 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Einsatz 3 Aufbau 4 Technische Daten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenDie TS 8 wurde ab 1953 am polnischen Luftfahrtinstitut polnisch Instytut Lotnictwa IL unter der Leitung von Tadeusz Soltyk entwickelt um einen modernen Ubergangstrainer mit Bugradkonfiguration fur die Anfangs und Fortgeschrittenenausbildung von Jagdpiloten zu schaffen der die bis dahin verwendeten Modelle Jak 11 und TS 9 Junak ablosen sollte Soltyk hatte sich bereits Ende der 1940er Jahre mit einem solchen Projekt befasst es aber nicht weiter verfolgt da sich der dafur in Frage kommende As 10C Motor als zu schwach erwies Als dann das im eigenen Land von Wiktor Narkiewicz 1 entwickelte 320 PS Triebwerk WN 3 verfugbar war entstand innerhalb von zwei Jahren die nach Soltyks Initialen benannte TS 8 Der erste Prototyp P 1 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen SP GLF startete am 23 Juli 1955 geflogen von Andrzej Ablamowicz zum erfolgreichen Erstflug Im nachfolgenden Jahr wurden noch die beiden Prototypen P 2 SP GLG und P 3 SP GLH fertiggestellt die mit ihren Erstflugen am 13 Marz beziehungsweise 18 August 1956 in die laufende Flugerprobung integriert wurden Die PZL Piloten Andrzej Ablamowicz und Ludwik Natkaniec konnten in der Testphase im Zeitraum 1956 57 mit dem Modell sieben internationale Rekorde in der Klasse bis 1500 kg aufstellen von denen der letzte 320 362 km h auf einem 2000 km Rundkurs erst im August 1982 eingestellt werden konnte Der erste dieser Rekorde ein Hohenrekord von 7200 m fur Flugzeuge dieser Klasse wurde von Ablamowicz am 28 Dezember 1956 aufgestellt und war gleichzeitig der erste von einem Polen erflogene Weltrekord nach dem Zweiten Weltkrieg 2 Inzwischen war im PZL Flugzeugwerk Warszawa Okecie eine Vorserie von zehn als TS 8 BI bezeichneten Maschinen aufgelegt worden die die polnischen Luftstreitkrafte zur Truppenerprobung ubernahmen Sie waren noch mit einem 12 7 mm MG bewaffnet das bei der spateren Serie weggelassen und oder durch ein Foto MG ersetzt wurde Anschliessend begann 1958 die eigentliche Produktion des Hauptloses von insgesamt 229 TS 8 BII die in mehreren Untervarianten erschienen und sich hauptsachlich in der Ausrustung unterschieden Sie waren entweder mit einer starren Holzluftschraube oder einem Verstellpropeller WR 1 beide zweiblatterig und mit einem Durchmesser von 2 20 m ausgestattet Als letztes wurde eine kleine Serie von zehn als TS 8 BIII betitelten Exemplaren produziert die eine verbesserte Funk und Navigationsausrustung erhielten 1961 wurde die Produktion eingestellt Einsatz BearbeitenDie TS 8 wurde an den Fliegerschulen der polnischen Luftstreitkrafte der Luftverteidigung und der Seefliegerkrafte hauptsachlich als Ubergangstrainer genutzt um den Umstieg auf die strahlgetriebene MiG 15 zu erleichtern Auch fur die Blindflugausbildung wurde sie genutzt und auch fur fortgeschrittene Flugzeugfuhrer war sie dank ihrer Kunstflugtauglichkeit zum Halten oder zur Verbesserung des Ausbildungsstandes geeignet Zwei TS 8 wurden nach Indonesien geliefert Allerdings wurde das Modell ab 1964 als der modernere Strahltrainer TS 11 Iskra bei den Streitkraften eingefuhrt wurde bereits wieder ausgemustert Anschliessend gingen viele TS 8 an polnische Fliegerklubs so wurden zwischen 1966 und 1975 101 Flugzeuge solchermassen abgegeben von denen die letzten noch 1975 flogen Die Prototypen P 2 und P 3 wurden noch bis 1972 am polnischen Luftfahrtinstitut eingesetzt Prototyp Nummer eins war bereits 1964 in den Bestand des Luftfahrtmuseums Krakau ubergegangen Im Juli 1963 fluchtete der polnische Major Richard Obacz mit seiner Frau und zwei Kindern mit einer TS 8 nach West Berlin Er landete das Flugzeug mit der taktischen Nummer 1020 auf dem Flughafen Tempelhof 3 Aufbau BearbeitenDie TS 8 ist ein freitragender Tiefdecker in Schalenbauweise mit einer Duraluminiumverkleidung die mit Rippen und Z Profilen versteift ist Die Pilotenkabine ist mit zwei hintereinander angeordneten Sitzen und Doppelsteuerung ausgestattet Sie wird von einer zweiteiligen Plexiglashaube abgedeckt die im Notfall in einem Stuck abgeworfen werden kann Unter der Kabine sind im Rumpfboden drei miteinander verbundene Kraftstoffbehalter mit einem Gesamtvolumen von etwa 220 l 1 untergebracht Insgesamt konnen 160 kg an Kraft und Schmierstoffen mitgefuhrt werden Das Ganzmetall Tragwerk ist dreiteilig und ebenfalls in Schalenform ausgefuhrt wobei der Mittelteil mit dem Rumpf einen strukturellen Verbund bildet an den die beiden Aussenflugel anschliessen Das freitragende Leitwerk besitzt duralbeplankte Flossen und eine etwas hoher angesetzte Hohenflosse Samtliche Ruder bestehen aus Duraluminiumrippen und einem Stahlrohrholm sind mit Stoff bespannt und aerodynamisch ausgeglichen Das hydraulisch einziehbare Fahrwerk besteht aus den einfach bereiften Hauptradern mit olpneumatischen Stossdampfern und dem ebenso einfach bereiften und lenkbaren Bugrad 4 Der verwendete Siebenzylinder Sternmotor WN 3 wurde 1957 auf der Pariser Luftfahrtschau erstmals offentlich prasentiert Er verfugt uber eine zweiteilige Kurbelwelle einen Druckluftanlasser und einen fur den Ruckenflug geeigneten Vergaser Sein Gesamthubraum betragt 13 40 l bei einer Trockenmasse von 240 kg 5 Technische Daten Bearbeiten nbsp TS 8 BII im polnischen Luftfahrtmuseum 2017 nbsp Der in der TS 8 verwendete Sternmotor WN 3Kenngrosse Daten TS 8 BII 4 Besatzung 1 2Spannweite 10 00 mLange 8 55 mHohe 3 00 mFlugelflache 19 10 m Flugelstreckung 5 8 1 Spurbreite 2 35 mLeermasse 1070 kgStartmasse normal 1500 kgbei Kunstflug 1550 kgmaximal 1760 kgFlachenbelastung normal 78 5 kg m bei Kunstflug 81 2 kg m maximal 92 1 kg m Antrieb ein luftgekuhlter Siebenzylinder Sternmotor Narkiewicz WN 3 mit Zweiblatt Verstelluftschraube WR 1 oderstarrer Holzluftschraube O 2 20 m Leistung maximal 340 PS 250 kW bei 2500 minStartleistung 320 PS 235 kW bei 2350 minNennleistung 285 PS 210 kW bei 2250 minReiseleistung 240 PS 177 kW bei 2100 minHochstgeschwindigkeit 310 km h in Bodennahe180 km h mit KlappenReisegeschwindigkeit optimal 270 km hmaximal zulassige Geschwindigkeit 500 km hMindestgeschwindigkeit 100 km h mit KlappenLandegeschwindigkeit 90 km h mit KlappenBahngeschwindigkeit im Steigflug optimal 175 km hSteiggeschwindigkeit 6 8 m s in BodennaheFlugdauer 2 5 hStart Landestrecke 390 m 200 m mit KlappenDienstgipfelhohe 6400 mReichweite 675 kmLiteratur BearbeitenPeter Alles Fernandez Hrsg Flugzeuge von A bis Z Band 3 Koolhoven FK 56 Zmaj Bernard amp Graefe Koblenz 1989 ISBN 3 7637 5906 9 S 202 Wilfried Kopenhagen Jochen K Beeck Das grosse Flugzeugtypenbuch Motorbuch Stuttgart 2005 ISBN 978 3 613 02522 6 S 362 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons PZL TS 8 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c J Wojciechowski Neue polnische Sportflugzeuge und Hubschrauber In Flugel der Heimat Nr 11 1956 Verlag Sport und Technik Berlin S 7 Weltrekord auf TS 8 Bies In Flugel der Heimat Nr 3 1957 Verlag Sport und Technik Berlin S 13 Rainer W During Vor 100 Jahren wurde Tempelhof eroffnet Die Mutter aller Flughafen In Fliegerrevue Nr 11 2023 PPV Medien Bergkirchen ISSN 0941 889X S 49 50 a b TS 8 Bies B II In Aero Sport Nr 6 1961 S 17 20 Verwaltung der Luftfahrtindustrie Hrsg Deutsche Flugtechnik Nr 5 6 I Jahrgang September Dezember 1957 Verlag Technik Berlin S 94 Liste der Flugzeugtypen des Herstellers PZLPZL vor 1939 PZL SPAD S 61 PZL Wibault 7 PZL P 1 PZL L 2 PZL 3 PZL 4 PZL 5 PZL P 6 PZL P 7 PZL 8 PZL P 8 PZL 9 PZL P 9 PZL P 10 PZL P 11 PZL 12 PZL 13 PZL 15 PZL 16 PZL 17 PZL 18 PZL 19 PZL 22 PZL 23 Karas PZL P 24 PZL 26 PZL 27 PZL 30 Zubr PZL 37 Los PZL 38 Wilk PZL 42 PZL 43 PZL 44 Wicher PZL 45 Sokol PZL 46 Sum PZL 48 Lampart PZL 49 Mis PZL 50 Jastrzab PZL 53 Jastrzab II PZL 54 Rys PZL 56 Kania PZL 62PZL Warszawa Okecie CSS 13 LWD Junak Jak 12 PZL 101 Gawron PZL 102 Kos PZL 104 Wilga PZL 105 Flaming PZL 106 Kruk PZL 110 Koliber PZL 130 Orlik PZL 230 Skorpion PZL MD 12PZL Mielec CSS 10 LWD Szpak PZL TS 8 Bies An 2 Lim 1 Lim 2 Lim 5 Lim 6 PZL TS 11 Iskra TS 16 Grot PZL M 3 Pliszka PZL M 15 Belphegor PZL M 17 PZL M18 Dromader PZL M28 Skytruck PZL M 28B Bryza PZL M 20 Mewa PZL M 21 Dromader Mini PZL M 24 Dromader Super PZL M 25 Dromader Mikro PZL M 26 Iskierka PZL I 22 IrydaPZL Swidnik PZL SM 1 PZL SM 2 PZL Mi 2 PZL W 3 Sokol PZL Kania PZL SW 4 PZL PW 5 PZL PW 6Nicht verwirklichtes Projekt PZL 140 Gasior Abgerufen von https de wikipedia org w index php title PZL TS 8 amp oldid 238367956