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Otto Wrede 29 Januar 1883 in Landsberg an der Warthe April 1945 1 2 war ein deutscher Musikverleger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachfolger 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOtto Wrede absolvierte in der Musikalien und Instrumenten Handlung Richard Ruhle am Berliner Moritzplatz eine Ausbildung zum Musikalienhandler die er im April 1900 abschloss Er wurde dann von seinem Lehrherrn als Angestellter ubernommen und sowohl im Apollo Verlag den Ruhle zusammen mit Paul Lincke grundete als auch weiterhin in der Musikalienhandlung beschaftigt Diese wurde im Zuge der Zusammenarbeit mit Lincke in Apollo Musikhaus Lincke amp Ruhle umbenannt Am 1 Oktober 1907 grundete er den Regina Verlag Den ersten Vertrag uber ein zu verlegendes Werk Per aspera ad astra hatte er jedoch schon im Dezember 1905 mit Ernst Urbach abgeschlossen Auch weitere Vertrage mussen schon vor der offiziellen Grundung des Regina Verlages gesichert gewesen sein In den ersten Jahren konnte der Regina Verlag sich noch nicht selbst tragen Otto Wrede arbeitete deshalb zeitweise nebenberuflich im Angestelltenverhaltnis fur die Harmonie Verlagsgesellschaft fur Literatur und Kunst spater als stellvertretender Direktor des Thalia Theater Verlags Danach unterbrach seine Teilnahme am Ersten Weltkrieg seine Laufbahn als Verleger Nach seiner Ruckkehr mietete er in der Neukollner Hobrechtstrasse 48 Raumlichkeiten fur seinen Verlag an Ab 1918 waren die Verkaufsbilanzen positiv Per aspera ad astra erlebte Auflagen von etwa 40 000 Exemplaren 1920 kaufte er die Rechte an dem bislang von samtlichen Verlegern abgelehnten Schlager Bummel Petrus von Hermann Frey und Max Werner Kersten Es dauerte zwei Jahre bis dieser Schlager wirklich popular wurde dann allerdings war der Erfolg gewaltig Wrede verkaufte etwa 2 000 000 Klavierausgaben und erhielt allein 750 Dollar fur den Erwerb der Druckrechte eines amerikanischen Subverlegers Laut Hermann Frey war dieser Verkaufserfolg der Anlass bei der spateren GEMA eine bessere Beteiligungsquote fur die Textdichter durchzusetzen nbsp Brief und Zeichnung Zilles zu Wredes zehntem HochzeitstagHermann Frey vermittelte Otto Wrede auch die Bekanntschaft mit Heinrich Zille die sich bald zu einer Freundschaft sowie einer Geschaftsbeziehung entwickelte Von Zille stammen mehrere Titelbilder die der Verlag verwendete darunter eines zu Walter Kollos Maskenball im Ziegenstall fur den wiederum Frey die Texte schrieb 1922 zog Otto Wrede mit seinem Verlag in dem inzwischen zehn Angestellte arbeiteten an den Kottbusser Damm 63 64 Er produzierte nun vor allem Noten zu der in den 1920er Jahren beliebten Unterhaltungsmusik aber auch die Reihe Goldene Musik in der Arrangements freier Werke bekannter Komponisten zusammengestellt wurden Diese wurden vor allem in Kaffeehausern und den Kinos der Stummfilmzeit genutzt Eine weitere Reihe die er in dieser Zeit begrundete war Im Konzertgarten die vor allem Blasmusik enthielt Zu den Komponisten deren Werke er verlegte gehorten Gerhard Winkler Erich Gutzeit Jim Cowler und Willi Kollo 1922 brachte er auch Paul Scheinpflugs Oper Hofkonzert heraus deren Libretto von Heinrich Illgenstein stammte Gut verkauften sich auch Notenausgaben fur Mandolinenquartette sowie fur Zither und Bandoneon Speziell fur die Stummfilmkinos arrangierte Untermalungsmusiken nahm Wrede ebenfalls in sein Verlagsprogramm auf T R Leuschner schuf 1922 die Kinothek Prima Vista in der Versatzstucke zu gangigen Filmszenen bereitgestellt wurden Diese Noten wurden allerdings mit dem Aufkommen des Tonfilms nahezu unverkauflich Nachdem sein Vermieter den Preis fur die Verlagsraumlichkeiten am Kottbusser Damm hochgesetzt hatte baute Otto Wrede am Schwarzen Grund 21 in Berlin Dahlem ein eigenes Verlags und Wohnhaus das ab 1926 genutzt wurde Er verlegte nun auch Operetten unter anderem Werke von Eduard Kunneke der 1928 den ersten Vertrag mit ihm abschloss Nachdem in den 1930er Jahren der Rundfunk sich immer mehr verbreitete anderte Wrede sein Verlagsprogramm und handelte nun gezielt mit Orchesterwerken die live im Rundfunk gespielt und ubertragen wurden Auch hier konnte er auf zahlreiche Werke Kunnekes zuruckgreifen 1932 schloss er einen Vertrag mit Kunneke uber die Tanzerische Suite op 26 ab die allerdings nicht jederzeit erfolgreich zu vermarkten war Im Marz desselben Jahres trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 011 000 3 In den 1930er Jahren geriet der Verlag in finanzielle Schwierigkeiten und Otto Wrede musste einen Teil des Personals abbauen Von 1939 bis 1945 konnte Wrede fast nur mit Kunneke Vertrage abschliessen Neudrucke waren durch den Papiermangel in der Kriegszeit kaum moglich Da Opern und Theaterauffuhrungen nach und nach auch fast unmoglich wurden waren auch hier die Verdienstmoglichkeiten sehr eingeschrankt Otto Wredes 1913 geborener Sohn Harry Wrede hatte 1932 eine Ausbildung zum Musikalienhandler abgeschlossen und sollte eigentlich danach ins Ausland gehen was jedoch zeitbedingt nicht moglich war Er arbeitete deshalb ab 1935 bei der STAGMA aus der spater die GEMA werden sollte und ab 1938 im vaterlichen Betrieb wurde jedoch 1939 zum Militardienst eingezogen Otto Wrede selbst musste ab 1944 als Dienstverpflichteter in einem Rustungsbetrieb arbeiten und wurde 1945 zum Volkssturm einberufen Er fiel in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges In derselben Zeit wurde seine Frau Bertha im Schwarzen Grund in Dahlem von Unbekannten erschossen Nachfolger BearbeitenHarry Wrede kehrte 1947 aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft zuruck und fand sein Elternhaus beschadigt und von Fremden besetzt vor Er musste sich die Verlagsrechte und das Haus muhsam zuruckerkampfen und verlegte bald nachdem ihm dies gelungen war den Firmensitz nach Wiesbaden Da die Angestellte Martha Fischer die Verlagsvertrage Archivexemplare und viele Manuskripte gerettet hatte konnte Harry Wrede an die verlegerische Tatigkeit seines Vaters anknupfen Er fuhrte den Verlag erfolgreich fast bis zu seinem Tod im Jahr 1983 Seine Tochter Edda damals 26 Jahre alt ubernahm die Verlagsgeschafte bis 1999 von ihrer Mutter Gerlinde Wrede als personlich haftender Gesellschafterin unterstutzt Nach dem Fall der Mauer wurde Kunnekes Tanzerische Suite op 26 deren Rechte Otto Wrede 1932 gekauft hatte in Leipzig unter Kurt Masur aufgefuhrt und wurde dadurch wieder bekannter Der von Otto Wrede gegrundete Verlag konnte im Jahr 2007 sein hundertjahriges Jubilaum feiern Weblinks BearbeitenGeschichte des Regina VerlagsEinzelnachweise Bearbeiten Albert E Wier hrsg The MacMillan Encyclopedia Of Music And Musicians In One Volume The MacMillan Company New York 1938 S 2040 vgl Eintrag fur Otto Wrede in der Online Grabersuche des Volksbundes Deutsche Kriegsgraberfursorge e V Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 Kiel 2004 CD ROM Lexikon S 7934 Normdaten Person GND 1282402560 lobid OGND AKS VIAF 259152742994827732762 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wrede OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher MusikverlegerGEBURTSDATUM 29 Januar 1883GEBURTSORT Landsberg an der WartheSTERBEDATUM April 1945 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Wrede amp oldid 235662987