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Hermann Eduard Otto Ruppius 1 Februar 1819 in Glaucha Stadtteil von Halle a d Saale 1 25 Juni 1864 in Berlin war ein deutscher Schriftsteller Otto Ruppius Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRuppius war der Sohn eines Verwaltungsbeamten Seine Schulzeit verbrachte er in Langensalza Im Anschluss daran absolvierte er eine kaufmannische Lehre in Erfurt Da ihm dieser Beruf nach eigenen Aussagen keinerlei interessantes Wagnis bot meldete er sich 1839 freiwillig zum Militar Dort brachte er es bis zum Regimentsschreiber und konnte 1841 mit seinem Erstling Taschenbuch fur den preussischen Infanteristen debutieren 1842 quittierte Ruppius seinen Dienst bei der Armee und liess sich wieder in Langensalza nieder Dort erlernte er den Beruf des Buchhandlers der ihn aber auch nicht begeisterte 1845 ging er nach Berlin und grundete zusammen mit seinem Freund Adolf Ries den Norddeutschen Volksschriftenverein Gemeinsam mit Jeremias Gotthelf gab er das Organ desselben heraus Noch im selben Jahr heiratete er Amalie Ahrends 1880 2 spater hatte er zwei Kinder Ab 1848 publizierte Ruppius die Burger und Bauernzeitung in der er Werke von Jeremias Gotthelf in hochdeutscher Ubertragung veroffentlichen wollte Dieses Projekt zerschlug sich da Gotthelf seine Werke selbst ins Schriftdeutsche zu ubertragen gedachte In dieser Zeit entstand neben anderen auch Ruppius Werk Eine Weberfamilie in dem er gleich Gerhart Hauptmann das Elend der schlesischen Weber thematisierte Als am 5 Dezember 1848 auf Befehl des Konigs Friedrich Wilhelm IV die preussische Nationalversammlung aufgelost wurde kommentierte Ruppius dies mit einem politischen Artikel in seiner Burger und Bauernzeitung Darin forderte er Minister Friedrich Wilhelm von Brandenburg solle als Verrater vor Gericht gestellt werden Ruppius wurde angeklagt und am 16 Juni 1849 zu neun Monaten Festungshaft verurteilt Die geringe Hohe der Haftstrafe kam nach Aussage des Gerichts nur zustande da der Angeklagte durch freimutiges aber doch hochst anstandiges massiges Benehmen einen sehr gunstigen Eindruck machte Als Ruppius Ende 1849 seine Haftstrafe antreten sollte fluchtete er in die USA und liess sich in Nashville im Bundesstaat Tennessee als Musiklehrer nieder Da ihm dort das Klima nicht zusagte ging er nach Louisville in Kentucky und holte 1851 seine Frau mit den Kindern zu sich Die German Musical Society in Louisville engagierte ihn und auch seine Frau des Ofteren fur kleine Konzerte 1853 brannte sein Haus bis auf die Grundmauern ab die Familie verlor ihr gesamtes Hab und Gut 3 Ruppius ging fur ca ein Jahr nach New York City und arbeitete dort als Redakteur bei der deutschsprachigen New Yorker Staatszeitung 1855 liess er sich mit seiner Familie in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin nieder und grundete dort die deutschsprachige Zeitschrift Westliche Blatter mit dem Ziel in den USA eine eigenstandige deutsche Literatur zu begrunden Als er mit der Redaktion und seiner Familie 1859 nach St Louis in Missouri wechselte scheiterte er an den Bedingungen des heraufziehenden und schliesslich ausbrechenden Burgerkriegs in dem Missouri ein umkampfter Grenzstaat war Da in Preussen 1861 fur revolutionare Umtriebe Amnestie gewahrt wurde kehrte Ruppius im August desselben Jahres nach Deutschland zuruck und liess sich 1862 in Leipzig nieder Der Buchhandler Ernst Keil engagierte Ruppius fur seine Familien Wochenzeitschrift Die Gartenlaube und spater fur sein Periodikum Der Leuchtturm Ruppius Auswanderergeschichte Ein Deutscher war der erste Roman den Keil in der Gartenlaube abdruckte bis dahin hatte er es vermieden langere Prosawerke zu veroffentlichen die nicht innerhalb einer Monatsausgabe zum Abschluss gebracht werden konnten 1863 ging Ruppius nach Berlin und grundete dort das Sonntagsblatt fur Jedermann aus dem Volke Im Alter von 45 Jahren starb Ruppius 1864 in Berlin an einem Hirntumor Sein Freund der Schriftsteller Otto Girndt schrieb einen Nekrolog Im Gegensatz beispielsweise zu Balduin Mollhausen war Ruppius nie im Wilden Westen In seinen zahlreichen Romanen und Erzahlungen thematisierte er die Schicksale deutscher Auswanderer als immerwahrenden Kampf zwischen Gut und Bose In zum Teil recht realistischer Sprache liess er dabei fast ausschliesslich in den USA die guten Auswanderer schlussendlich uber ihr boses Schicksal siegen Werke Bearbeiten nbsp Der Pedlar Erfurt 1886 Titelseite Taschenbuch fur den preussischen Infanteristen 1841 Der Pedlar 1857 Geld und Geist 1860 Der Prarieteufel 1861 Genrebilder aus dem deutsch amerikanischen Leben 1861 Ein Deutscher In Die Gartenlaube Heft 10 35 1861 S 144 548 Volltext Wikisource Zwei Welten 1863 Gesammelte Erzahlungen aus dem deutschen und deutsch amerikanischen Volksleben Th Knaur Verlag Leipzig um 1900 Das Vermachtnis des Pedlars Volksbucher Literatur BearbeitenFranz Brummer Ruppius Otto In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 29 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 715 f Theodor Graewert Otto Ruppius und der Amerikaroman im 19 Jahrhundert Beck Eisfeld 1935 zugleich Dissertation Universitat Jena Christoph Hering Otto Ruppius der Amerikafahrer Fluchtling Exilschriftsteller Ruckwanderer In Sigrid Bauschinger u a Amerika in der deutschen Literatur Reclam Stuttgart 1975 ISBN 3 15 010253 7 Undine Janeck Zwischen Gartenlaube und Karl May Deutsche Amerikarezeption in den Jahren 1871 1913 Shaker Verlag Aachen 2003 ISBN 3 8322 1494 1 zugleich Dissertation Universitat Marburg Hainer Plaul Otto Ruppius kein Landsmann Karl Mays In Karl May Haus Information Nummer 37 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Otto Ruppius Quellen und Volltexte Literatur von und uber Otto Ruppius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Otto Ruppius bei Zeno org Werke von Otto Ruppius im Projekt Gutenberg DE Otto Ruppius im Internet Archive Uber Otto Ruppius mit Bibliografien und Texten Otto Ruppius Bibliografie abenteuerroman infoEinzelnachweise Bearbeiten Der Irrtum Glauchau statt Glaucha wurde bereits 1864 vom Nachrufschreiber Otto Girndt begangen und zieht sich seitdem durch die Sekundarliteratur Hainer Plaul gelang 2022 der Nachweis des tatsachlichen Geburtsorts anhand von Archivbelegen Personenakte GSA 134 68 3 Goethe und Schiller Archiv kalliope staatsbibliothek berlin de Laut Aussagen von Otto Girndt handelte es sich dabei um Brandstiftung Normdaten Person GND 116708859 lobid OGND AKS LCCN no91017643 VIAF 3229135 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ruppius OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher SchriftstellerGEBURTSDATUM 1 Februar 1819GEBURTSORT GlauchaSTERBEDATUM 25 Juni 1864STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Ruppius amp oldid 227528893