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Otto Rathmayer geb 15 Dezember 1905 1 gest war ein deutscher Jurist In der Zeit des Nationalsozialismus war er Anklager am Volksgerichtshof in der Bundesrepublik Deutschland Landgerichtsrat in Ravensburg und danach in Landshut Inhaltsverzeichnis 1 Lebensweg vor Mai 1945 2 Lebensweg nach Mai 1945 3 Literatur und Quellen 4 EinzelnachweiseLebensweg vor Mai 1945 BearbeitenRathmayer war seit 1933 Mitglied der NSDAP Er war Mitglied der SS im Rang eines SS Untersturmfuhrers 2 Rathmayer war Amtsgerichtsrat in Wurzburg 3 Mit Wirkung vom 2 Januar 1940 wurde Rathmayer als Hilfsarbeiter an die Reichsanwaltschaft beim Volksgerichtshof abgeordnet 3 Seine Abordnung zum Volksgerichtshof wurde ohne Rathmayers Zutun verfugt Die Ubernahme einer Planstelle in der Reichsanwaltschaft hat Rathmayer abgelehnt 3 Rathmayer hat an mindestens 78 Todesurteilen mitgewirkt 4 Als Hilfsarbeiter der Staatsanwaltschaft hatte Rathmayer hierbei jedoch eine unselbstandige Stellung die Weisung ein Todesurteil zu beantragen ging stets vom Behordenleiter aus 3 Rathmayer nahm zwischen dem 17 Mai 1940 und dem 24 Oktober 1944 an 35 Volksgerichtsprozessen gegen Tschechoslowaken teil Am 20 Oktober 1944 wurden auf Rathmayers Antrag funf tschechoslowakische Staatsburger Alois Mach Frantisek Strasik Frantisek Mendlik Miroslav Tuma und Stanislav Zverina wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt Rathmayer pladierte wegen Feindbegunstigung fur ein Todesurteil gegen die beiden Tschechoslowaken Mastera und Antonin Nerat Ebenfalls im Oktober 1944 beschuldigte Rathmayer den Deutschen Fritz Werthmann der Sabotage der Kriegsanstrengungen Werthmann wurde daraufhin am 24 Oktober 1944 zum Tode verurteilt Aus dem Dezember 1944 gibt es 21 Todesurteile an denen Rathmayer als Anklager beteiligt war 2 Am 17 Juli 1944 leitet Rathmayer im Zuchthaus Brandenburg Gorden die Hinrichtung des Zwickauer Bergwerksheizers Albert Jacob der wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt worden war 5 Rathmayer hatte Ende 1944 auch im Volksgerichtshofsprozess gegen den Karmelitermonch Pater Gebhard Heyder die Todesstrafe beantragt Das Todesurteil des Volksgerichtshofs gegen Heyder erging am 20 Dezember 1944 wurde jedoch nicht mehr vollstreckt Heyder wurde am 1 Mai 1945 durch alliierte Truppen aus der Haft befreit 3 6 Lebensweg nach Mai 1945 BearbeitenNach dem Ende des Dritten Reiches war Rathmayer bis 1963 Landgerichtsrat in Ravensburg 7 8 danach Landgerichtsrat in Landshut 9 Wegen seiner Beteiligung an Todesurteilen des Volksgerichtshofes wurden gegen Rathmayer staatsanwaltschaftliche Ermittlungen eingeleitet Strafbar war ein solches Verhalten jedoch nach damaliger Rechtsauffassung nur dann wenn dem Beschuldigten direkter Vorsatz nachgewiesen werden konnte wenn ihm also die Rechtswidrigkeit seines Antrags auf Todesstrafe bewusst war Da Rathmayer dies nicht nachgewiesen werden konnte stellt die Staatsanwaltschaft ihr Ermittlungsverfahren ein Diese Entscheidung wurde in einem Klageerzwingungsverfahren vom Oberlandesgericht Munchen uberpruft und mit Beschluss vom 25 Juni 1963 bestatigt 3 Literatur und Quellen BearbeitenBraunbuch Kriegs und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Westberlin Staat Wirtschaft Verwaltung Armee Justiz Wissenschaft Herausgeber Nationalrat der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland Dokumentationszentrum der Staatlichen Archivverwaltung der DDR Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik 3 Auflage Berlin 1968 S 174 Bayerischer Landtag 93 Sitzung 15 Februar 1966 Frage des Abgeordneten Borner SPD Antwort des Staatsministers der Justiz Dr Ehard S 3509 3510 Deutscher Bundestag 10 Wahlperiode Drucksache 10 5148 NS Justiz Grosse Anfrage des Abgeordneten Strobele und der Fraktion DIE GRUNEN 10 Wahlperiode Bundestags Drucksache 10 5148 5 Marz 1986 Frage 25 g S 12 Murderers in judges robes 52 judges and prosecutors from Hitler s infamous Peoples Court live and hold office in West Germany and West Berlin Verlag Zeit im Bild Dresden ohne Jahr Einzelnachweise Bearbeiten Braunbuch Kriegs und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Westberlin Staat Wirtschaft Verwaltung Armee Justiz Wissenschaft Herausgeber Nationalrat der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland Dokumentationszentrum der Staatlichen Archivverwaltung der DDR Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik 3 Auflage Berlin 1968 S 174 https grundrechteforum de doc partei braunbuch pdf a b Murderers in judges robes 52 judges and prosecutors from Hitler s infamous Peoples Court live and hold office in West Germany and West Berlin transl from the German S 16 a b c d e f Bayerischer Landtag 93 Sitzung 15 Februar 1966 Frage des Abgeordneten Borner SPD Antwort des Staatsministers der Justiz Dr Ehard S 3509 3510 NS Justiz Grosse Anfrage des Abgeordneten Strobele und der Fraktion DIE GRUNEN Deutscher Bundestag 10 Wahlperiode Bundestags Drucksache 10 5148 5 Marz 1986 Frage 25 a S 12 Sven Huber Opfer dem Vergessen entreissen Gedenkveranstaltung der Gewerkschaft der Polizei fur Albert Jacob in Zwickau am 20 Juli 2020 auf gdp de siehe auch Murderers in judges robes 52 judges and prosecutors from Hitler s infamous Peoples Court live and hold office in West Germany and West Berlin transl from the German Verlag Zeit im Bild Dresden ohne Jahr Deutscher Bundestag 10 Wahlperiode Drucksache 10 5148 S 11 ff NS Justiz Grosse Anfrage des Abgeordneten Strobele und der Fraktion DIE GRUNEN 10 Wahlperiode Bundestags Drucksache 10 5148 5 Marz 1986 Frage 25 g S 12 mindestens bis Februar 1966 Bayerischer Landtag 93 Sitzung 15 Februar 1966 Frage des Abgeordneten Borner SPD Antwort des Staatsministers der Justiz Dr Ehard S 3509 3510Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 31 Marz 2023 PersonendatenNAME Rathmayer OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher JuristGEBURTSDATUM 15 Dezember 1905STERBEDATUM 20 Jahrhundert oder 21 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Rathmayer amp oldid 235856241