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Dieser Artikel behandelt den Theologen Otto Pfleiderer Fur den gleichnamigen Okonomen 1901 1989 siehe Otto Ernst Pfleiderer Otto Pfleiderer 1 September 1839 in Stetten im Remstal 18 Juli 1908 in Gross Lichterfelde bei Berlin war ein deutscher protestantischer Theologe Otto PfleidererGrab von Otto Pfleiderer auf dem Friedhof Lankwitz Koordinaten des Grabes 52 25 25 8 N 13 20 1 9 O 52 423822 13 333856 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOtto wurde als Sohn des Mathematiklehrers Eduard Karl Pfleiderer 9 Marz 1810 30 Marz 1861 und dessen Frau Anna Auguste Pfleiderer geb Sigel 18 Dezember 1815 1873 geboren Seine Kindheit erlebte er in Heilbronn und besuchte die Klosterschule Maulbronn Nach dem Besuch des Seminars in Blaubeuren studierte Pfleiderer von 1857 bis 1861 Theologie und Philosophie an der Universitat Tubingen Hier wurden unter anderem Ferdinand Christian Baur und Johann Tobias Beck seine Lehrer Danach war er in Eningen bei Reutlingen als Vikar tatig und absolvierte eine Studienreise durch Norddeutschland ausserdem in England und Schottland 1864 wurde er Repetent am Tubinger Stift und habilitierte sich dort 1865 als Privatdozent 1 Nach einem kurzen Intermezzo 1868 als Stadtpfarrer in Heilbronn wurde er 1870 als Oberpfarrer und Superintendent nach Jena berufen Im Wintersemester 1870 71 wurde er ordentlicher Professor fur Praktische Theologie an der Universitat Jena 1 Damit verbunden war er Universitatsprediger sowie Direktor des homiletischen und katechetischen Seminars Ausserdem hatte man ihn zum Kirchenrat ernannt und er war im Wintersemester 1874 Rektor der Alma Mater 1874 wurde er gegen den Willen der Theologischen Fakultat vom preussischen Kultusminister Adalbert Falk zum Professor fur Exegese und praktische Theologie an der Friedrich Wilhelms Universitat heute Humboldt Universitat ernannt Bereits im Wintersemester 1875 76 konnte er auf den Lehrstuhl fur Systematische Theologie wechseln 1 Dort wurde er 1894 ebenfalls Rektor der Hochschule und lehrte bis unmittelbar vor seinem Tod Er wurde auf dem Friedhof Lankwitz in Berlin Lichterfelde an der Grabstelle Abteilung C1 1 Wahlreihe Nummer 72 beigesetzt Aus seiner am 15 Dezember 1868 geschlossenen Ehe mit Marie Kornbeck 5 Marz 1845 16 August 1921 in Berlin stammt die Schriftstellerin Else Pfleiderer 3 Marz 1877 in Berlin 6 Juli 1937 in Bonn verheiratet am 29 Juni 1904 mit Pfarrer Otto Zurhellen 27 Marz 1877 in Mulheim an der Ruhr 4 November 1914 in Andechy Frankreich Werk BearbeitenPfleiderer veroffentlichte vor allem uber Religionsphilosophie und uber die Geschichte des Urchristentums Aus Tubinger Vorlesungen ging sein erstes grundlegendes Werk Die Religion ihr Wesen und ihre Geschichte 1868 hervor Die Religionsphilosophie auf geschichtlicher Grundlage fuhrte die Gedanken weiter und versuchte die Tradition des deutschen Idealismus mit der zeitgenossischen vergleichenden Religionswissenschaft zu verbinden Mit seiner These dass erst Paulus mit seinem Paulinismus das Christentum begrundet habe und dies als Ziel und Hohepunkt des Hellenismus anzusehen sei griff er Ansatze seines Lehrers Baur auf Damit stellte er sich gegen die Ideen von Albrecht Ritschl und Adolf von Harnack 1 Er hatte enge Verbindungen nach Grossbritannien und in die USA wo sein Einfluss grosser war als in Deutschland Pfleiderer gehorte zu den Forderern der Frauenbewegung 2 Werke Auswahl BearbeitenDie Geschichte der Religion Leipzig 1869 2 Bd Online Moral und Religion nach ihrem gegenseitigen Verhaltniss geschichtlich und philosophisch erortert Harlem 1871 Online Leipzig 1872 Online Der Paulinismus Ein Beitrag zur Geschichte der urchristlichen Theologie Leipzig 1873 Leipzig 1890 1 auf archive org Friedrich Wilhelm Joseph Schelling Gedachtnissrede zur Feier seines Secular Jubilaums Stuttgart 1875 Die deutsche Religionsphilosophie und ihre Bedeutung fur die Theologie der Gegenwart 1875 Das Urchristentum seine Schriften und Lehren in geschichtlichen Zusammenhang beschrieben Berlin 1878 2 Aufl Berlin 1902 2 Bde Religionsphilosophie auf geschichtlicher Grundlage Berlin 1878 2 Aufl Berlin 1884 2 Bde Zur religiosen Verstandigung Berlin 1879 Grundriss der christlichen Glaubens und Sittenlehre Berlin 1882 Geschichte der Religionsphilosophie von Spinoza bis auf die Gegenwart 1 u 2 Aufl 1883 3 Aufl Berlin 1893 Grundriss der christlichen Glaubens und Sittenlehre als Compendium fur Studierende und als Leitfaden fur den Unterricht an hoheren Schulen 1886 6 Aufl 1898 The Development of Theology in Germany since Kant and its Progress in Great Britain since 1825 1890 deutsch 1891 Online Ressource The Philosophy and Development of Religion 1894 Gifford Lectures Online Ressource Die Idee des ewigen Friedens 1895 Das Christusbild des urchristlichen Glaubens in religionsgeschichtlicher Beleuchtung Berlin 1903 Die Entstehung des Christentums Munchen 1905 https archive org details dieentstehungdes00pfleuoft Uber das Verhaltnis der Religionsphilosophie zu anderen Wissenschaften Berlin 1906 Religion und Religionen Munchen 1906 1911 Die Entwicklung des Christentums 1907 Literatur BearbeitenReinhard Leuze Theologie und Religionsgeschichte Der Weg Otto Pfleiderers Kaiser Munchen 1980 Friedrich Wilhelm Graf Pfleiderer Otto In Theologische Realenzyklopadie Band 26 2000 S 429 437 Reinhard Leuze Pfleiderer Otto In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 349 f Digitalisat Eckhard Lessing Geschichte der deutschsprachigen evangelischen Theologie von Albrecht Ritschl bis zur Gegenwart Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2000 ISBN 3 525 56196 2 Band 1 S 65 71 Anton Bettelheim Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog Georg Reimer Berlin 1910 Jg 1908 S 209 Online Reinhold Seeberg Pfleiderer Otto In Realencyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche RE 3 Auflage Band 24 Hinrichs Leipzig 1913 S 316 323 Volodymyr Abaschnik Otto Pfleiderer und die deutsche Theologie in der kritischen Darstellung von Timofej Butkevic In Journal for the History of Modern Theology Zeitschrift fur Neuere Theologiegeschichte Jg 28 2021 S 21 48 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otto Pfleiderer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Otto Pfleiderer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ehrengraber und erwahnenswerte Grabstellen Berlin de PDF Datei 34 kB Otto Pfleiderer im Professorenkatalog der Humboldt Universitat zu BerlinEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Otto Pfleiderer hu berlin de abgerufen am 22 Juni 2013 Helene Lange Intellektuelle Grenzlinien zwischen Mann und Frau In Die Frau Monatsschrift fur das gesamte Frauenleben unserer Zeit 6 3 1897 S 321 334 hier S 330 Normdaten Person GND 118593668 lobid OGND AKS LCCN n79078160 VIAF 64013825 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pfleiderer OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher protestantischer TheologeGEBURTSDATUM 1 September 1839GEBURTSORT Stetten im RemstalSTERBEDATUM 18 Juli 1908STERBEORT Gross Lichterfelde bei Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Pfleiderer amp oldid 222877448