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Otto Kamenzin 10 November 1909 in Durlach 23 Januar 1944 in Wilhelmshaven 1 war ein deutscher Fussballspieler der als Defensivspieler von 1933 34 bis 1939 40 beim VfR Mannheim in der Gauliga Baden aktiv gewesen ist In den Jahren 1935 1938 und 1939 gewann der zumeist als Mittellaufer im damals praktizierten WM System eingesetzte Defensivspezialist mit den Rasenspielern aus Mannheim drei Meisterschaften Von 1935 bis 1938 absolvierte Kamenzin fur den VfR Mannheim 10 Spiele in der Endrunde um die deutsche Fussballmeisterschaft ehe 1943 als Marinesoldat in Reihen der SpVgg Wilhelmshaven noch ein elfter Einsatz hinzukam 2 Inhaltsverzeichnis 1 Sportliche Laufbahn 1 1 Bezirksliga Rhein und Gauliga Baden 1929 1940 1 2 Wilhelmshaven 2 Literatur 3 EinzelnachweiseSportliche Laufbahn BearbeitenBezirksliga Rhein und Gauliga Baden 1929 1940 Bearbeiten Otto Kamenzin wurde als zweiter Sohn des Kaufmanns Karl Kamenzin im Karlsruher Stadtteil Durlach geboren und wo er auch zur Schule ging Zu Beginn der 20er Jahre zog die Familie nach Mannheim wo sich Otto dem VfR Mannheim anschloss und erfolgreich die Schuler und Jugendmannschaften der blau weiss roten Rasenspieler durchlief In der 1 Junioren Mannschaft des VfR spielte der talentierte Abwehrspieler 1927 bereits mit den spateren Ligakollegen Kurt Langenbein und Paul Hossfelder zusammen 3 Ab der Saison 1929 30 gehorte der junge Defensivspieler dem Spielerkader des VfR Mannheim im Bezirk Rhein Saar Gruppe Rhein an Sein erstes Spiel in der Bezirksliga datiert vom 25 August 1929 als der Nachwuchsspieler bei einer 1 2 Niederlage gegen den amtierenden Meister des Rheinbezirks VfL Neckarau in einem Lokalderby in der Lauferreihe des VfR debutierte 4 Bei Zeilinger ist aber bereits die Teilnahme von Kamenzin im Derby am 14 April 1929 auf dem VfR Platz gegen Waldhof notiert Er wird dort als Mittellaufer bei der 2 3 Heimniederlage in der Trostrunde der Gruppe Nordwest 1928 29 um die suddeutsche Meisterschaft aufgefuhrt 5 Auf jeden Fall wurde Kamenzin schnell Stammspieler konnte aber mit dem VfR in den letzten vier Jahren der Bezirksliga von 1929 30 bis 1932 33 keine vorderen Range erobern mit dem funften Rang endete 1932 33 das Kapitel der alten Bezirksliga Mit seinen Leistungen spielte sich der 1 86 m grosse ausgezeichnete Kopfballspieler der auch mit guter Spielubersicht und einem prazisen Zuspiel ausgestattet war in diesen Jahren in die Stadtauswahl von Mannheim Er kam in Spielen gegen MTK Hungaria Budapest Ludwigshafen und WAC Wien von 1930 bis 1933 zum Einsatz 6 Ab der Saison 1933 34 startete die zentralere Gauliga Baden und auf Anhieb spielte Kamenzin mit seinen VfR Mannschaftskollegen um die Meisterschaft mit Im Debutjahr erreichten die Blau Weiss Roten mit einem Punkt Ruckstand hinter dem SV Waldhof die Vizemeisterschaft Durch den Erfolg der Vizemeisterschaft spielte sich Kamenzin auch in die verschiedenen Auswahlteams von Mannheim Stadtauswahl Gauauswahl Baden sowie am 21 Mai 1934 in Saarbrucken in die suddeutsche Auswahl bei einem 3 0 Erfolg gegen die Auswahl von Westdeutschland Er agierte dabei immer auf der zentralen Mittellauferposition 7 Im zweiten Jahr Gauliga 1934 35 errang der langjahrige Spielfuhrer des VfR mit seinen Mannschaftskollegen durch zwei Punkte Vorsprung vor Phonix Karlsruhe den ersten Meisterschaftsgewinn In der Hinrunde verlor der VfR das Derby gegen den SV Waldhof am 18 November 1934 mit 1 2 in der Ruckrunde gelang am 24 Februar 1935 mit einem 2 1 die Revanche Zuvor hatte der VfR am 13 Januar 1935 im tief verschneiten Wildpark mit 1 2 gegen den FC Phonix Karlsruhe verloren In der Allgemeinen Sportzeitung war am 14 Januar nachzulesen Ihr bester Mann war zweifellos Kamenzin der ein ganz gross angelegtes Mittellauferspiel zeigte Dieser Spieler ragte triumphal uber alle heraus Er legte ein Mittellauferspiel von so hochstehender Qualitat hin wie man es nur selten sieht Alle Superlative durfen fur sein Spiel Anwendung finden Er war schlechthin klasse 8 In der Endrunde um die deutsche Fussballmeisterschaft tat sich Kamenzin mit dem VfR schwer Der Gaumeister aus Baden belegte mit schwachen 2 10 Punkten deutlich abgeschlagen hinter dem VfL Benrath und Phonix Ludwigshafen den dritten Rang Mit dem Gau Baden absolvierte Kamenzin in dieser Saison Spiele gegen den Gau Niederrhein Niedersachsen Wurttemberg und Brandenburg 9 Die Titelverteidigung gluckte 1935 36 nicht 4 Rang 1936 37 ruckten Kamenzin und Kollegen wieder mit dem 2 Rang nach vorne In den beiden Lokalderbys gegen SV Waldhof am 6 Dezember 1936 1 1 10 beziehungsweise 28 Februar 1937 bei einer torreichen 4 7 Niederlage 11 bildete Kamenzin jeweils mit dem Verteidigerpaar Albert Conrad und Eugen Rossling sowie den zwei Aussenlaufern Philipp Henninger und Werner Feth die VfR Defensive Waldhof wurde Meister und der VfR rangierte mit vier Punkten Ruckstand auf dem Vizemeisterplatz In der folgenden Runde 1937 38 feierte der VfR mit der Standardlauferreihe Henninger Kamenzin Feth den zweiten Gewinn der Gaumeisterschaft Hauptrivale war in dieser Runde aber der 1 FC Pforzheim Im letzten Rundenspiel setzten sich die blau weiss roten Rasenspieler vor 20 000 Zuschauern gegen den Club aus Pforzheim mit einem 1 0 Heimerfolg durch und entschieden damit das Meisterschaftsrennen Auch hier bildeten Conrad und Rossling das Verteidigerpaar und in der Lauferreihe war der neue Meister mit Henninger Kamenzin und Feth aufgelaufen und hatten im Verbund die Mannen um den zweimaligen Nationalsturmer Erich Fischer in Schach gehalten 12 In den Endrundenspielen um die deutsche Fussballmeisterschaft spielte der Gaumeister aus Baden gegen den FC Schalke 04 Berliner Sport Verein 92 und Sport Verein Dessau 05 Herausragend fur Kamenzin und seine Mannschaftskollegen wurde der 2 1 Auswartserfolg am 18 April 1938 vor 40 000 Zuschauern in der Gluckauf Kampfbahn nach Toren von Anton Lutz 73 und Karl Striebinger 81 als die VfR Abwehr mit grosser Qualitat den Schalke Angriff mit Ernst Kalwitzki Fritz Szepan Ernst Poertgen Ernst Kuzorra und Willi Mecke bekampfte Das Ruckspiel endete am 30 April vor 34 000 Zuschauern 2 2 remis Punktgleich mit Schalke 04 beide Mannschaften erreichten 8 4 Punkte belegte der VfR Mannheim durch das schlechtere Torverhaltnis den undankbaren zweiten Gruppenrang In der folgenden Runde 1938 39 Kamenzin hat laut Ebner aber nur an einem Gauligaspiel teilnehmen konnen gelang mit dem neuen Trainer Hans Bumbes Schmidt die Titelverteidigung in der Gauliga Baden In der Endrunde um die deutsche Meisterschaft konnte der VfR aber 1939 nicht an seine gewohnte Konstanz anschliessen und verlor beide Spiele gegen die Stuttgarter Kickers 2 3 1 4 und vor allem das Ruckspiel bei Admira Wien am 14 Mai klar mit 3 8 Toren Der VfR Mannheim belegte mit 5 7 Punkten den dritten Gruppenplatz und das Fehlen des Chefs der Abwehr Otto Kamenzin hatte sich deutlich bemerkbar gemacht Durch den am 1 September 1939 ausgebrochenen Zweiten Weltkrieg wurden die Bedingungen naturlich auch im Sportbetrieb in Mitleidenschaft gezogen Von Verein zu Verein zwar im Umfang und der Intensitat verschieden aber Fronteinsatze Gefallene Verpflegungssituation und spater die Fliegerangriffe setzten dem geordneten Spielbetrieb mehr und mehr zu verhinderten oftmals einen Rundenverlauf unter annahernd gleichen Rahmenbedingungen Kriegsbedingt wurde die Gauliga Baden 1939 40 in drei Gruppen Nord Mitte Sud geteilt und der Startschuss erfolgte am 19 November 1939 In den Gruppenspielen der Nordgruppe wurden vom VfR laut Ebner zehn Spiele mit 16 4 Punkten ausgetragen 13 Laut der Auflistung der Spieleinsatze von Ebner waren von den Leistungstragern lediglich Philipp Rohr und Torhuter Karl Vetter in allen zehn Spielen dabei es folgten Werner Feth und Kamenzin mit acht Einsatzen Danach dunnte es deutlich aus Eugen Rossling und Richard Spindler mit je drei Spielen Albert Conrad und Philipp Henninger mit lediglich je einem Einsatz und gar nicht zur Verfugung standen in der ersten vollen Kriegsrunde die zwei Angreifer Anton Lutz und Karl Striebinger die Sturmlegende hatte sich in einem Auswahlspiel am 12 November 1939 das Schienbein gebrochen 14 Kurt Langenbein hielt aber in der Offensive die Fahne fur den VfR hoch und eroberte sich mit 15 Toren in neun Spielen die Torjagerkrone 15 In der Endrunde um die badische Meisterschaft belegte der VfR mit 11 9 Punkten den 3 Rang Kamenzin hatte in sechs Spielen mitgewirkt darunter auch am 14 April 1930 beim Auswartsspiel gegen den 1 FC 08 Birkenfeld wo er laut Ebner sein letztes Spiel fur den VfR Mannheim bestritt Insgesamt werden fur Kamenzin von 1933 bis 1940 in der Gauliga Baden 96 Ligaspiele notiert 4 Wilhelmshaven Bearbeiten Der 1940 zur Marine nach Wilhelmshaven eingeruckte Mannheimer debutierte fur die Nullfunfer am 9 Marz 1941 als Ersatz fur Nationalspieler Paul Janes gegen ASV Blumenthal 6 3 Anschliessend taucht er wochenlang nicht wieder auf erst in der 4 regionalen Pokalrunde gegen Eimsbuttel 0 2 ist er am 8 Juni desselben Jahres wieder im Team Kamenzin kam am 16 Mai 1943 16 beim Meister der Gauliga Weser Ems 1942 43 der SpVgg Wilhelmshaven in der Endrunde um die deutsche Fussballmeisterschaft gegen den FC Schalke 04 zum Einsatz An der Seite von Mitspielern wie Karl Barufka und Erich Ebeling wurde das Spiel in Gelsenkirchen mit 1 4 verloren Der zweifache Familienvater war im zivilen Leben als kaufmannischer Angestellter beim Verein deutscher Oelfabriken VDO in Mannheim beschaftigt gewesen Am 23 Januar 1944 kam Otto Kamenzin durch einen Unglucksfall in Wilhelmshaven ums Leben Auf dem Weg zu einem Fussballspiel verlor er durch aufpeitschenden Sturm das Gleichgewicht fiel unglucklich mit dem Kopf gegen einen Felsen verlor das Bewusstsein und wurde durch den sturmischen Wellengang ins Meer gespult Erst Tage spater konnte man seinen Leichnam bergen und in Wilhelmshaven bestatten 4 Literatur BearbeitenAndreas Ebner Als der Krieg den Fussball frass Die Geschichte der Gauliga Baden 1933 1945 Verlag Regionalkultur Ubstadt Weiher 2016 ISBN 978 3 89735 879 9 S 353 354 Klaus Querengasser Die deutsche Fussballmeisterschaft Teil 1 1903 1945 AGON Sportverlag statistics Bd 28 AGON Sportverlag Kassel 1997 ISBN 3 89609 106 9 VfR Mannheim Hrsg 100 Jahre VfR Mannheim 1896 1996 Ein Traditionsverein auf neuen Wegen Zechnersche Buchdruckerei Speyer 1996 Hardy Grune Lorenz Knieriem Enzyklopadie des deutschen Ligafussballs Band 8 Spielerlexikon 1890 1963 AGON Sportverlag Kassel 2006 ISBN 3 89784 148 7 S 182 Gerhard Zeilinger Die Fussball Hochburg Mannheim 1920 bis 1945 Fussball Archiv Mannheim 1994 ISBN 3 929295 05 9 Einzelnachweise Bearbeiten Andreas Ebner Als der Krieg den Fussball frass S 353 Knieriem Grune Spielerlexikon 1890 bis 1963 S 182 Gerhard Zeilinger Die Fussball Hochburg Mannheim 1920 bis 1945 S 61 a b c Andreas Ebner Als der Krieg den Fussball frass S 354 Gerhard Zeilinger Die Fussball Hochburg Mannheim 1920 bis 1945 S 96 Gerhard Zeilinger Die Fussball Hochburg Mannheim 1920 bis 1945 S 107 123 131 Gerhard Zeilinger Die Fussball Hochburg Mannheim 1920 bis 1945 S 137 Andreas Ebner Als der Krieg den Fussball frass S 90 Gerhard Zeilinger Die Fussball Hochburg Mannheim 1920 bis 1945 S 143 Andreas Ebner Als der Krieg den Fussball frass S 125 Andreas Ebner Als der Krieg den Fussball frass S 130 Andreas Ebner Als der Krieg den Fussball frass S 152 153 Andreas Ebner Als der Krieg den Fussball frass S 187 Andreas Ebner Als der Krieg den Fussball frass S 185 Andreas Ebner Als der Krieg den Fussball frass S 188 Klaus Querengasser Die Deutsche Fussballmeisterschaft Teil 1 1903 1945 Agon Sportverlag Kassel 1997 ISBN 3 89609 106 9 S 220Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 27 April 2021 PersonendatenNAME Kamenzin OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher FussballspielerGEBURTSDATUM 10 November 1909GEBURTSORT DurlachSTERBEDATUM 23 Januar 1944STERBEORT Wilhelmshaven Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Kamenzin amp oldid 227965155