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Otto Willi Paul Hubner 30 August 1876 in Braunschweig 16 Juni 1952 in Greifswald war ein deutscher Zahnarzt und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Schwerpunkte 3 Amter und Auszeichnungen 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Quellen 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHubner absolvierte sein Studium der Zahnheilkunde an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg und der Universitat Breslau und erhielt im Dezember 1896 die zahnarztliche Approbation Von 1898 bis 1900 arbeitete er als Assistent am Zahnarztlichen Institut der Universitat Breslau bei Carl Partsch und Wilhelm Sachs gefolgt von seiner Niederlassung als Zahnarzt im Jahre 1901 1 Wahrenddessen absolvierte er ein naturwissenschaftliches Begleitstudium und promovierte 1902 auch zum Dr phil an der Universitat Freiburg uber Neue Versuche aus dem Gebiete der Regeneration und ihre Beziehungen zu Anpassungserscheinungen Wahrend des Ersten Weltkriegs behandelte er unter Carl Partsch Kieferschussverletzte 1925 kehrte er an das seit 1924 von Hermann Euler 1878 1961 geleitete Zahnarztliche Institut in Breslau zuruck wo er auf dem Gebiet der vergleichenden Anatomie habilitierte Uber pralaktale Anlagen im Cervidengebiss Es folgte eine Zeit kombinierter Tatigkeit in eigener Praxis und als Privatdozent und a o Professor Ernennung 1929 2 1933 trat er der Einheitsfront der Zahnarzte bei um sich dem nationalsozialistischen Fuhrerprinzip zu verpflichten einem fundamentalen Prinzip des Faschismus der Zwischenkriegszeit und seiner Fuhrerparteien 1935 weigerte er sich in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei NSDAP einzutreten Es folgte eine SS Fordermitgliedschaft was eher auf Distanz zum Nationalsozialismus schliessen lasst Als Forderndes Mitglied der SS musste er nicht in der NSDAP aktiv werden blieb aber gleichzeitig unverdachtig Gleichwohl durfte Hubner zeitweise als regimetreu wahrgenommen worden sein denn er wurde 1936 von Reichszahnarztefuhrer Ernst Stuck zum Tagungsprasidenten der gleichgeschalteten DGZMK bestellt und 1937 mit der Grossen Medaille der DGZMK geehrt Bereits 1937 erklarte er jedoch wieder seinen Austritt als SS Fordermitglied 3 und legte die Leitung der konservierenden Abteilung der Universitats Zahnklinik nieder 4 Im Zweiten Weltkrieg 1939 1945 arbeitete er zusammen mit Euler als beratender Zahnchirurg am Kieferschusslazarett in Breslau 1945 wurde er zunachst Leiter der stomatologischen Abteilung in Hohenwiese Polen einer Tuberkuloseheilstatte der Landesversicherungsanstalt Schlesien anschliessend ging er an die Heilstatten Schmiedeberg Kowary und Buchwald Bukowiec Da Hubner kein NSDAP Parteimitglied war und als politisch unbelastet galt wurde er bereits 1947 beamteter ausserordentlicher Professor Direktor der Greifswalder Universitatszahnklinik und Leiter der stationaren Abteilung 1949 50 folgte eine ordentliche Professur 1951 gefolgt von einer Ehrendoktorwurde 5 Ein Jahr spater erlag er einem Sekundenherztod 6 Otto Hubner war akademischer Lehrer der spateren zahnmedizinischen Hochschullehrer Herbert Greth 1898 1943 Carl Heinz Fischer 1909 1997 Reinhold Ritter 1903 1987 Karl Jarmer 1898 1983 und Gerd Staegemann 1927 1995 Wissenschaftliche Schwerpunkte BearbeitenHubner propagierte schon in den 1920er Jahren das Anlegen des Kofferdams auch an den unmoglichsten Stellen der Mundhohle Sein Ziel war die Erfullung von Forderungen fur eine exakte Behandlung Er befasste sich mit der Herdlehre und widmete sich der Wurzelkanalbehandlung der Zahn Mund und Kieferchirurgie dort speziell mit Frakturheilungsstorungen und mit den regenerativen Prozessen Weitere Schwerpunkte waren die Embryologie die Milchzahntherapie die zahnarztlichen Antibiotika und die Kariologie Im Zusammenhang mit Kronen und Bruckenversorgungen beschaftigte er sich mit den Parafunktionen Amter und Auszeichnungen Bearbeiten1909 Silberne Medaille der wissenschaftlichen Ausstellung des Internationalen Zahnarztlichen Kongresses in Berlin 1937 Grosse Medaille der DGZMK 1938 korrespondierendes Mitglied des Vereins Osterreichischer Zahnarzte 1950 Grundungsprasident der Medizinisch Wissenschaftlichen Gesellschaft fur Zahn Mund und Kieferheilkunde in Mecklenburg Vorpommern 1951 Verleihung des Dr med h c durch die Universitat Greifswald anlasslich seines 75 Geburtstags 7 1951 Ehrenmitgliedschaft der DGZMK 1951 Vorsitzender der Vereinigung zahnarztlicher Dozenten an den deutschen Universitaten 1952 Goldenes Doktordiplom der Universitat FreiburgVeroffentlichungen Auswahl Bearbeiten1897 Uber Behandlung von deform geheilten Frakturen 1902 Neue Versuche aus dem Gebiete der Regeneration und ihre Beziehungen zu Anpassungserscheinungen Dissertation Zoologische Jahrbucher Abteilung fur Anatomie und Ontogenie der Tiere 15 1902 461 498 1904 Uber Leitungsanasthesie mittels Adrenalin Suprarenin Kokain im Ober und Unterkiefer mit besonderer Berucksichtigung der Dentinanasthesie Oesterr Z Stomatol 2 1904 367 382 Fehlgriffe in der Zahnerhaltungskunde Fortschr Zahnheilk 3 1927 477 491 sowie 4 1928 501 517 sowie 5 1929 476 491 sowie 6 1930 476 491 sowie 7 1931 492 508 sowie 8 1932 478 493 sowie 9 1933 463 473 1930 Uberzahlige Zahne bei Anthropomorphen Z Stomatol 28 1930 397 408 1926 Uber pralaktale Anlagen im Cervidengebiss Habil schr 1926 1934 Die Wurzelbehandlung in der Sozialversicherung vom Standpunkte der wissenschaftlichen Zahnheilkunde Dt Zahnarztl Wschr 37 5 1934 104 107 1934 Moderne Gangranbehandlung Dt Zahnarztl Wschr 37 35 1934 813 818 1935 Die Behandlung der Milchzahngangran 1947 Penicillin in der Zahnheilkunde DZZ 2 1947 740 744 1948 Beitrag zur Kariesforschung DZZ 3 1948 370 373 1948 Zwei ungewohnliche Falle aus der Praxis Zahnarztl Rdsch 4 1948 277 280 1948 Tatigkeit und Aufgaben einer stomatologischen Station an grosseren Tuberkulose Heilstatten Zahnarztl Welt 3 1948 132 136 1949 Kauwirkungsschaden des menschlichen Gebisses DZZ 4 1949 438 446 1951 Zu den Drumschen Parafunktionen insbesondere uber die unbewusste Parafunktion des Gebisses DZZ 6 1951 90f 1951 Indikation zur Verwendung korpereigener Zahne Zahnarztl Rdsch 60 1951 6 8 1951 Historisches zur Fluorfrage Zahnarztl Rdsch 60 1951 51 1952 Differenziertes Odontom mit Follicularcyste Zahnarztl Rdsch 61 1952 90 94Quellen BearbeitenDominik Gross Personenlexikon der Zahnarzte im Dritten Reich und im Nachkriegsdeutschland Tater Mitlaufer Entlastete Oppositionelle Verfolgte Band 1 Stuttgart 2020Einzelnachweise Bearbeiten M Herrmann Professor Dr Otto Hubner zum Gedachtnis Zahnarztl Mitteil 40 1952 S 348 H Euler To Otto Hubner on his 75th birthday In Deutsche Zahn Mund und Kieferheilkunde mit Zentralblatt fur die gesamte Zahn Mund und Kieferheilkunde Band 14 Nummer 11 12 1951 S 433 434 PMID 14916743 BArch R 4901 13267 H Euler Lebenserinnerungen eines Lehrers der Zahnheilkunde Carl Hausser Verlag Munchen 1949 S 183 Geschichte Universitat Greifswald Abgerufen am 17 Februar 2020 Karl Jarmer Nachruf fur Professor Dr phil Dr med h c Otto Hubner Dtsch Stomatol 2 Nr 7 1952 S 183 Greifswald Zahnarztl Welt 6 1951 481Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 17 Februar 2020 PersonendatenNAME Hubner OttoALTERNATIVNAMEN Hubner Otto Willi Paul vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Zahnarzt und HochschullehrerGEBURTSDATUM 30 August 1876GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM 16 Juni 1952STERBEORT Greifswald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Hubner Zahnmediziner amp oldid 217659939