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Otto Eichert 21 Marz 1890 in Ludwigsburg 5 Juni 1951 in Oberturkheim 1 war ein deutscher Architekt Leben BearbeitenOtto Eichert war ein Sohn des Unternehmers Christian Ludwig Eichert und dessen Ehefrau Marie geb Hammer Christian Ludwig Eichert hatte bei seinem Vater Jakob Friedrich Eichert eine Schuhmacherlehre absolviert und sich zunachst als Schuhmacher selbststandig gemacht 1889 grundete er dann zusammen mit Leopold Weil die Wachsfabrik Weil und Eichert Christian Ludwig Eichert hatte vier Sohne und zwei Tochter der alteste Sohn Max ubernahm 1919 die Firmenleitung 2 Otto Eichert der Zweitgeborene studierte bei Paul Bonatz und bereiste Italien Er war als Architekt vor allem in Ludwigsburg aktiv Bauten Auswahl Bearbeiten nbsp Erloserkirche1919 schuf Eichert einen turmartigen Anbau an dem Wohnhaus Asperger Strasse 22 in Ludwigsburg das der Kreisbaurat Ludwig G Abel sich im 19 Jahrhundert gebaut hatte 3 1922 baute er in das Haus Myliusstrasse 4 in Ludwigsburg einen Laden ein 4 1923 baute er sich die Villa Eichert in der Asperger Strasse 40 in Ludwigsburg Der Putzbau mit Fassadenschmuck von Emil Hipp ist mittlerweile denkmalgeschutzt 5 1923 erhielt Eichert den Auftrag fur die Fabrikantenfamilie Frischauer ein Wohnhaus zu entwerfen Das Bauwerk in der Asperger Strasse 34 in Ludwigsburg steht mittlerweile unter Denkmalschutz Es besitzt reich verzierte Sandsteinfassaden ins Dach ist eine glaserne Mosaikkuppel in Gelb Orange und Blau eingelassen von der Innenausstattung sind noch originale Badezimmerfliesen sowie Teile des ursprunglichen Parkettbodens erhalten geblieben Hans Frischauer Inhaber der Chemischen Werke Asperg war ein tschechischer Jude Er floh nach Schikanen 1938 nach Prag wohin er auch seine Familie nachholen konnte Frischauer seine Ehefrau und die beiden Sohne Robert und Walter kamen vermutlich im Vernichtungslager Belzec um Nur die Tochter Gertrud die man rechtzeitig nach England geschickt hatte uberlebte Die Villa Frischauer wurde von der Stadt Ludwigsburg fur einen Bruchteil des tatsachlichen Wertes ubernommen und bis 1945 als Residenz des Burgermeisters genutzt 1965 erhielt Gertrud Basto Frischauer die rechtmassige Eigentumerin dann wenigstens einen angemessenen Preis als die Stadt Ludwigsburg ihr das Gebaude unter normalen Bedingungen abkaufte 6 1927 baute Eichert die Friedhofskapelle auf dem Neuen Friedhof Ludwigsburg zum Krematorium um 7 1931 wurde nach Planen Eicherts die Kirche der Karlshohe in der Koniginallee 48 in Ludwigsburg errichtet die spater ebenfalls unter Denkmalschutz gestellt wurde Das Gotteshaus hat einen niedrigen Glockenturm an der nordwestlichen Ecke und eine Eingangshalle in einem seitenschiffartigen Vorbau auf der Sudseite Im Inneren befinden sich zwei Sale Der Altarraum auf der Westseite wurde 1973 im Zuge des Einbaus einer Orgel umgestaltet 8 Aus den Jahren 1935 36 stammt die Ludwigsburger Erloserkirche mit Gemeinde und Pfarrhaus in der Osterholzallee 51 und der Erbestrasse 7 Die Kirche ist eine dreischiffige Basilika mit sudlich vorgesetztem Glockenturm Bei einem Luftangriff 1944 wurde sie beschadigt sie wurde aber samt der Innenausstattung spater wieder hergestellt Der plastische Schmuck stammt von Erwin Scheerer die Orgel von der Ludwigsburger Orgelbaufirma E F Walcker amp Cie die Fenster der Seitenschiffe von Wilhelm Blutbacher der auch 1946 das Wandfresko im Altarraum schuf Gemeinde und Pfarrhaus im Heimatstil schliessen sich ostlich an das Langhaus der Kirche an 9 In der Nachkriegszeit entwarf Otto Eichert das Haus Holderlinstrasse 3A in Stuttgart Nord als Sitz des Verbands Wurttembergisch Badischer Metallindustrieller VMI Der Abriss dieses 1952 errichteten Gebaudes wurde im Jahr 2016 diskutiert Fur eine Erhaltungssatzung sprachen sich unter anderem die Bezirksvorsteherin Sabine Mezger und der Architekt Roland Ostertag aus Letzterer meinte Es entsteht eine Stadt leer von Erinnerung ohne Geheimnisse ohne Uberraschungen und Geschichte kommt uns abhanden obwohl wir Menschen ein Grundrecht ein Burgerrecht auf Geschichte haben 10 In einem Kurzgutachten kam Florian Zimmermann zu dem Schluss dass es sich bei dem Gebaude um ein Baudenkmal handele auch wenn das Denkmalamt ihm die notwendige Authentizitat und Integritat abgesprochen habe Der Bau entspricht in seinen Funktionen als reprasentativer Verwaltungssitz und seiner traditionell konservativen Gestaltung jenen Anforderungen die in der Nachkriegszeit an der Schwelle der Wirtschaftswunderzeit von einem Arbeitgeberverband gestellt wurden Er wurde zweckmassig und solide als historisierender Bau in der Tradition der Stuttgarter Schule nach Planen von Otto Eichert errichtet In zahlreichen Details werden allerdings auf den zweiten Blick auch Gestaltungsabsichten erfahrbar die ihn eindeutig seiner Erbauungszeit zuweisen Das Gebaude steht damit beispielhaft fur jene meist unbeachtet gebliebenen Stromungen in der Architektur der Nachkriegszeit die ihr baukunstlerisches Selbstverstandnis aus der gestalterischen und formalen Kontinuitat konservativer Anschauungen seit dem fruhen 20 Jahrhundert ableiten und auf moderne Entwicklungen mit entsprechenden Modifikationen reagieren 11 Im Jahr 1952 wurde das Goethe Gymnasium in Ludwigsburg gebaut das ebenfalls von Eichert entworfen wurde 12 Einzelnachweise Bearbeiten https www deutsche digitale bibliothek de item JHTR7JKOSZ5TTCGE3HQ6VUFOL43K2TCE Eichert Christian Ludwig auf www leo bw de Wolf Deisenroth u a Denkmaltopographie Baden Wurttemberg I 8 1 Stadt Ludwigsburg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2004 ISBN 3 8062 1938 9 S 89 f Wolf Deisenroth u a Denkmaltopographie Baden Wurttemberg I 8 1 Stadt Ludwigsburg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2004 ISBN 3 8062 1938 9 S 159 Wolf Deisenroth u a Denkmaltopographie Baden Wurttemberg I 8 1 Stadt Ludwigsburg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2004 ISBN 3 8062 1938 9 S 91 f Marion Blum Tragig umweht die Villa der Frischauers in Ludwigsburger Kreiszeitung 8 September 2013 online Wolf Deisenroth u a Denkmaltopographie Baden Wurttemberg I 8 1 Stadt Ludwigsburg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2004 ISBN 3 8062 1938 9 S 121 Wolf Deisenroth u a Denkmaltopographie Baden Wurttemberg I 8 1 Stadt Ludwigsburg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2004 ISBN 3 8062 1938 9 S 93 f Wolf Deisenroth u a Denkmaltopographie Baden Wurttemberg I 8 1 Stadt Ludwigsburg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2004 ISBN 3 8062 1938 9 S 163 Rebecca Anna Fritzsche Erhaltungssatzung fur Stuttgart Nord Bezirksbeirat will mehr Altbauten retten 29 Januar 2016 in Stuttgarter Zeitung online Florian Zimmermann Kurzgutachten zu der Frage ob es sich bei dem Gebaude Holderlinstrasse 3a in Stuttgart um ein Baudenkmal gemass 2 Denkmalschutzgesetz handelt 21 Januar 2016 Digitalisat Kalender zur Stadtgeschichte auf www ludwigsburg deNormdaten Person GND 101275703X lobid OGND AKS VIAF 171957319 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eichert OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher ArchitektGEBURTSDATUM 21 Marz 1890GEBURTSORT LudwigsburgSTERBEDATUM 5 Juni 1951STERBEORT Oberturkheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Eichert amp oldid 197644107