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Otto Butterlin 26 Dezember 1900 in Koln 21 Mai 1956 in Ajijic Mexiko war ein deutsch mexikanischer Chemiker und Kunstmaler Er gehort zu den bedeutendsten mexikanischen Malern des Expressionismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Rheinland 1 2 Zucker in Mexiko 1 3 Maler in Ajijic 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenButterlin war der alteste Sohn des Ingenieurs Hans Butterlin 1870 1958 und seiner Ehefrau Amalie Fredericke geborene Utecht 1881 1960 Die Eltern emigrierten 1907 mit ihm und seinem zweijahrigen Bruder Friedrich nach Jalisco In Guadalajara grundete der Vater eine Zuckerraffinerie Dort kam der dritte Sohn Ernesto 1917 1964 zur Welt Rheinland Bearbeiten Butterlin und sein Bruder Friedrich wurden 1910 in die Obhut der Grosseltern Utecht in Lohmar gegeben Mit dem Einjahrigenzeugnis verliess er das Konigliche Gymnasium am Markt in Siegburg 1 Er diente als Einjahrig Freiwilliger beim 1 Garde Regiment zu Fuss Mit diesem Regiment erlebt er wohl das Ende des Ersten Weltkriegs denn er konnte sich ohne Abitur an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat fur Chemie immatrikulieren Ermoglicht hatte das der Erlass des preussischen Kultusministeriums vom 9 Februar 1919 Danach konnten Kriegsteilnehmer auch ohne Abitur studieren wenn sie vor ihrem Kriegsdienst in die Unterprima versetzt worden waren 2 Im Corps Rhenania Bonn wurde er am 9 April 1919 admittiert und am 2 November 1919 recipiert Am 19 Marz 1920 inaktiviert wechselte er an die Philipps Universitat Marburg um auch im Corps Hasso Nassovia aktiv zu werden 3 4 Ab dem Wintersemester 1920 21 studierte er an der Akademie der Bildenden Kunste Munchen 5 Das letzte Semester verbrachte er in Berlin Dort entstand Ixtaccihuatl die in Verse gefasste Legende vom Berge der schlafenden Frau Sie kreist um die Zerstorung des Aztekenreichs durch die Konquistadoren und war Butterlin wohl seit der Kindheit vertraut Von Butterlin selbst mit eigenen Holzschnitten illustriert wurde das Buchlein von Alfred Richard Meyer verlegt Zucker in Mexiko Bearbeiten Nach dem Sommersemester 1922 kehrte er nach Mexiko zuruck In Crockett Sugartown war er alljahrlich sechs Monate Betriebsleiter einer Rohrzuckerfabrik Die ubrigen Monate verbrachte er auf Reisen oder bei seinen Eltern auf der Hazienda El Cabezon in Guadalajara In Oakland heiratete er am 7 Juni 1929 die geschiedene Margarete Peggy Elaine Anglin 1906 1982 Managerin eines Schonheitssalons in Berkeley 1930 arbeitete er in Los Mochis das in Sinaloa ebenfalls ein Zentrum von Mexikos Zuckerproduktion war Dort kam die Tochter Rita Elaine 1931 2016 zur Welt Sie blieb das einzige Kind von Otto und Peggy In den Jahren 1934 1940 reisten sie mehrmals im Jahr in die Vereinigten Staaten 1938 naturalisiert arbeitete Otto in den fruhen 1940er Jahren als Chemiker fur die Bayer AG in Mexiko Stadt Hier konnte er auch seinen kunstlerischen Neigungen leben Er machte nebenher chemische Untersuchungen an Kunstlerfarben und hatte engen Kontakt zur Kunstlerszene Von den Malern geschatzt unterstutzte er notleidende und kranke Kunstler nicht zuletzt durch die grosszugige Bereitstellung von schwer zu beschaffenden Bayer Medikamenten wie die mexikanische Kunstlerin Ines Amor 1912 1980 in ihren Memoiren berichtet 6 Maler in Ajijic Bearbeiten 1945 entschloss Otto sich zur Abkehr von Chemie und Management Er wollte nur noch als Kunstler arbeiten Im September 1945 liess er sich in Ajijic nieder Dort war die Familie begutert In einem Huerto richtete sich Otto ein Atelier ein Auch seine Bruder kamen nach Ajijic Friedrich als Fotograf und Ernesto als Maler Am malerischen Chapalasee gelegen zog Ajijic viele Kunstler und Schriftsteller an so auch Ernest Hemingway Norman Mailer und D H Lawrence Ab 1948 betrieben Otto und sein Bruder Friedrich in Ajijic ein Restaurant mit Kunstgalerie genannt El Tejaban das von zahlreichen Beruhmtheiten der Chapala Kunstler Kolonie besucht wurde Otto und seine Bruder prasentierten ihre Arbeiten dort Butterlins Werke wurden auch wiederholt in Ausstellungen in Mexiko Stadt und im Ausland gezeigt 7 Das Gebaude des Tajeban aus dem spaten 19 Jahrhundert existiert noch heute Schon in den 1940er Jahren soll Otto in Ajijic eine Maitresse gehabt haben Sie sei dann mit seinem schwulen Bruder Ernesto pro forma verheiratet worden Butterlins Leben endete durch einen nachtlichen Kopfschuss aus seiner eigenen Luger Pistole Der von der Polizei erklarte Freitod ist wegen des Schusskanals aber zweifelhaft 1 Seine Werke zeigen Otto nicht nur als vollendeten Maler des Expressionismus sondern auch als Grafiker der zahlreiche Linol und Holzschnitte fertigte Auch mit Stilelementen des alten prakolumbianischen Mexiko hat er experimentiert Er beteiligte sich an Kunstausstellungen in Deutschland Mexico den Niederlanden und den Vereinigten Staaten Einzelausstellungen in Mexico kuratierte er von November 1942 bis Februar 1943 8 Veroffentlichungen BearbeitenIxtaccihuatl Der Azteken Legende vom Berge der schlafenden Frau Alfred Richard Meyer Verlag Berlin 1921 9 Literatur BearbeitenRonald Hilton Butterlin Otto In Who s Who In Latin America 3 durchgesehene und erweiterte Auflage Teil I Mexico Stanford University Press Stanford 1946 S 16 Textarchiv Internet Archive Hans Reinhard Koch 3 Otto Butterlin 1900 1956 Rhenaniae Hasso Nassoviae Chemiker Zuckerfabrikant und Kunstler Nachrichten der Bonner Rhenania Nr 121 September 2018 Weblinks BearbeitenGerman Mexican artist Hans Otto Butterlin lakechapalaartists com Einzelnachweise Bearbeiten a b Otto Butterlins Leben zwischen den Welten Mysterioses Ende in der Kunstlerkolonie siegburg de Haenisch Erteilung des Reifezeugnis ohne Ablegung der Reifeprufung In Zentralblatt fur die gesamte Unterrichtsverwaltung in Preussen J G Cotta Berlin 1919 S 350 Kosener Corpslisten 1960 12 750 99 995 Klaus Vassel Corpsgeschichte der Hasso Nassovia zu Marburg 1839 1954 Teil II Nr 995 Marburg 1981 S 311 Ronald Hilton Who s Who in Latin America Part I Mexico Stanford University Press 1971 S 16 Jorge Alberto Manrique Teresa del Conde Una mujer en el arte mexicano Memorias de Ines Amor Universidad Nacional Autonoma de Mexico Mexico 1987 ISBN 970 32 2185 8 S 191 Butterlin Otto In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 5 V Z Nachtrage A G E A Seemann Leipzig 1961 S 354 355 Hans Otto Butterlin eArt de Bruce Davis Hrsg German expressionist prints and drawings Band 2 Prestel Los Angeles Munchen 1989 ISBN 3 7913 0975 7 S 92 93 Textarchiv Internet Archive Leseprobe Nr 340 mit 5 Abbildungen aus dem Buch Normdaten Person GND 126246831 lobid OGND AKS VIAF 20668377 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Butterlin OttoALTERNATIVNAMEN Butterlin Hans Otto vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsch mexikanischer MalerGEBURTSDATUM 26 Dezember 1900GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 21 Mai 1956STERBEORT Ajijic Mexiko Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Butterlin amp oldid 212667124