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Otto Edmund Bender 5 November 1847 in Dusseldorf 6 Mai 1904 in Gerresheim war 26 Jahre lang Burgermeister der damals selbststandigen Stadt Gerresheim bei Dusseldorf In seine Amtszeit fiel die Entwicklung Gerresheims von einem kleinen Landstadtchen zu einem industriellen Vorort Dusseldorfs Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Ehrungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOtto Edmund Bender wurde als siebtes Kind des protestantischen Lehrers Johann Gottfried Bender und seiner Frau Emma am 5 November 1847 in Dusseldorf geboren Bender besuchte in seiner Geburtsstadt das Stadtische Realgymnasium an der Klosterstrasse welches er 1865 mit der Obersekundareife verliess Otto Bender begann anschliessend eine Militarlaufbahn und nahm am Deutsch Franzosischen Krieg als Offizier des 16 Infanterie Regiments teil Er erhielt mehrere Auszeichnungen Nach einer Verletzung schied er aus dem Militardienst aus und wurde Beamter 1875 wurde Bender zum Geschaftsfuhrenden Burgermeister der Stadt Voerde ernannt Gerade 30 Jahre alt wurde Otto Bender am 30 Januar 1878 als Burgermeister in Gerresheim bestatigt und trat am 15 Februar 1878 das Amt an Nach zwei Amtszeiten von jeweils zwolf Jahren wahlte ihn der Stadtrat am 26 Oktober 1901 einstimmig zum Burgermeister auf Lebenszeit Schon bald darauf liess Benders Gesundheit nach und als er ankundigte in den Ruhestand treten zu wollen beschloss der Stadtrat dem langjahrigen Burgermeister auch im Ruhestand die vollen Bezuge weiter zu gewahren Noch im Amt starb Otto Bender am 6 Mai 1904 an den Folgen einer Arteriosklerose Wirken Bearbeiten nbsp Gerresheimer Rathaus im ehemaligen Kloster KatharinenbergIn die Amtszeit Otto Benders fallt eine der wichtigsten Umwalzungen in der uber tausendjahrigen Geschichte Gerresheims Das bis dahin kleine und seit uber 300 Jahren unbedeutende katholische Landstadtchen entwickelte sich in einem Vierteljahrhundert zu einem der bedeutendsten Industrievororte der neuen Grossstadt Dusseldorf Zwischen 1871 und 1907 hatte sich die Einwohnerzahl Gerresheims von 2971 auf 15 314 Einwohner mehr als verfunffacht Als Bender 1878 sein Amt antrat fand er zahlreiche unerledigte Aufgaben vor die nicht zuletzt aus der Gemeindeverfassung resultierten Gerresheim war als Samtgemeinde konzipiert Die drei Teile darunter die Stadt Gerresheim diverse Honnschaften insbesondere aber die Gemeinde Erkrath strebten nach Eigenstandigkeit Erschwerend kamen die unterschiedlichen Strukturen sowie die getrennte Vermogensverwaltung der einzelnen Gemeinden hinzu Als bereits kurz nach Benders Amtsantritt das Friedensgericht von Gerresheim nach Dusseldorf verlegt werden sollte reiste Bender zusammen mit dem ehemaligen Richter Anton Fahne und dem Industriellen und Beigeordneten Ignaz Dreher nach Berlin Aufgrund Benders Beziehungen in Berlin wurde der bereits gefasste Beschluss ruckgangig gemacht und Gerresheim behielt sein Gericht nunmehr in Form eines Amtsgerichtes Ebenfalls eine seiner fruhen Amtshandlungen war die Verlegung des Rathauses in das ehemalige Kloster Katharinenberg Zuvor befand sich das Rathaus in angemieteten Raumen Bender verschaffte der Stadt einen reprasentativen und grosszugigen Sitz und sparte zugleich 300 Mark pro Jahr an Kosten ein bei einem Etat der 1871 15 000 Mark betragen hatte Noch heute befindet sich hier das Rathaus des Dusseldorfer Stadtbezirks 7 Eindrucksvoll war der Ausbau der Schulen Trotz des starken Bevolkerungswachstums konnte die Anzahl der Schuler pro Klasse gleich gehalten werden Insgesamt wurden funf neue Schulgebaude errichtet die heute noch in Betrieb sind Die Finanzlage war in Gerresheim seit langem prekar In manchen Notfallen sprang der Stadtabgeordnete und reichste Burger der Stadt Ferdinand Heye mit grosszugigen Geldzuwendungen bei Im Gegenzug genehmigte sich die Familie Heye gewisse Freiheiten die Bender stillschweigend duldete So nahm Ferdinand Heye in drei Jahren gerade einmal an acht von 58 Stadtratssitzungen teil Meist fehlte er unentschuldigt 1899 verlegte die Familie Heye den Wohnsitz aus Gerresheim nach Holthausen das damals zu Benrath gehorte Damit hatte Gerresheim seinen wichtigsten Steuerzahler verloren Manche Mitglieder des Stadtrates waren froh dass die selbstbewussten Heyes die Stadt verlassen hatten Indes gelang es Bender Hermann Heye dazu zu bewegen wieder nach Gerresheim zu ziehen Bender verlieh Heye vorzeitig die Burgerrechte unter kreativer Auslegung der Vorschriften Aufgrund der standigen Querelen mit der Gemeinde Erkrath unterstutzte Bender deren Bestreben nach Selbststandigkeit Am 1 April 1900 schied Erkrath mit der Erhebung zur selbststandigen Gemeinde aus der Samtgemeinde Gerresheim aus Ehrungen BearbeitenIm Rahmen der Eingemeindung Gerresheims nach Dusseldorf wurde am 12 Mai 1909 die nach Dusseldorf fuhrende Neusser Strasse in Benderstrasse umbenannt Am 17 August 1909 wurde auch das auf Ludenberger Gebiet gelegene Teilstuck die Gerresheimer Strasse nach Otto Bender benannt 1 Auf dem Gerresheimer Waldfriedhof erhielt Otto Bender eine Ehrengrabstatte Literatur BearbeitenHugo Weidenhaupt Aus Dusseldorfs Vergangenheit Verlag der Goethe Buchhandlung Dusseldorf 1988 ISBN 3 924331 17 0 S 72 78 Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Kleinfeld Dusseldorfs Strassen und ihre Benennung Grupello Dusseldorf 1996 ISBN 3 928234 36 6 S 70 Normdaten Person GND 189553065 lobid OGND AKS VIAF 220896699 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bender OttoALTERNATIVNAMEN Bender Otto Edmund vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher KommunalpolitikerGEBURTSDATUM 5 November 1847GEBURTSORT DusseldorfSTERBEDATUM 6 Mai 1904STERBEORT Gerresheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Bender Politiker 1847 amp oldid 233238771