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Ottilia von Furstenberg 21 Februar 1549 auf Schloss Waterlappe bei Ense 7 Marz 1621 war Priorin des Klosters Oelinghausen sowie Abtissin des freiweltlichen adligen Damenstifts Heerse Ottilia von Furstenberg zeitgenossisches Gemalde Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Anmerkungen 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenOttilia von Furstenberg war die Tochter des Drosten Friedrich von Furstenberg und seiner Frau Anna von Westphalen Zusammen mit ihrer Schwester Anna wurde sie von ihren Eltern bereits im Alter von neun Jahren in die Obhut des Pramonstratenserinnenklosters Oelinghausen ubergeben Im Alter von 37 Jahren 1585 wurde sie zur Priorin gewahlt Bei dieser Wahl hatte auch ihr Bruder Kaspar von Furstenberg eine Rolle gespielt Nur vier Jahre spater erfolgte ihre Wahl als Abtissin auch im freien weltlichen adeligen Damenstift in Heerse Neben Kaspar hat zu dieser Wahl auch Dietrich von Furstenberg als Furstbischof von Paderborn beigetragen Auch er war ein Bruder Obwohl in ihre Amtszeit als Abtissin in Oelinghausen kriegerische Einfalle Plunderungen sowie zwei Pestwellen fielen hat Ottilia entscheidend dazu beigetragen den Niedergang des Klosters aufzuhalten Ein Propst des Klosters Oelinghausen charakterisierte Ottilia etwa hundert Jahre nach ihrem Tod wegen ihrer Tatkraft als vom Geschlecht her eine Frau aber von mannlichen Geist 1 Zu Beginn ihres Klosterlebens hatte die Zucht stark nachgelassen es herrschte das Prinzip der offenen Tur und die Nonnen fuhrten in eigenen Hausern ein fast weltliches Leben Daran hat auch Ottilia nichts Wesentliches geandert Allerdings gelang es ihr die Gemeinschaft zu entschulden Das Kloster wurde renoviert und ein neues Abtei sowie ein Propsteigebaude errichtet Ausserdem wurde eine Klostermauer gebaut und die Ausstattung von Kirche und Kloster erneuert Ahnliche Bauten und Massnahmen fanden auch in Heerse statt Dort liess sie ein neues Gebaude fur die Abtissin errichten Das Kloster Oelinghausen wurde so reich dass es die Bischofe von Koln und Paderborn gleichzeitig bewirten konnte In ihrer Leichenpredigt hiess es dazu Wie nun Ihre Gnaden das schifftle der sorgen und bekummernmussen durchs hertz gangen wie sie von dem kampff der museligkeiten und beschwernussen so sie gefunden Leidens und Kranckheiten so sie ausgestanden hin und widder gestossen ist bekannt dennen so da wissen in was schweren und grossen schulden I G Ihre Gnaden in anfang ihrer regierung gefunden und was vor ein wollstandt nach abgelegter schuldt mitt mehr den vierundzwanzigtausend Reichsthalern nach ihrem abgangh gelassen 2 Ausserdem gelang es Ottilia alte Streitfalle zu schlichten und die Freistellung der Klosterleute von landesherrlichen Diensten durchzusetzen nbsp Epitaph wahrscheinlich von Gerhard Groninger in der Kreuzkapelle der Klosterkirche OelinghausenSie konnte dabei auf die finanzielle Unterstutzung der Familie und Spenden ihrer hochrangigen Bruder setzen Im Kloster nahm die Mutter von Ottilia ihren Witwensitz und wurde allmahlich Mittelpunkt der Familie Die Ermahnungen des Klosters Wedinghausen wieder klosterliche Zucht einzufuhren wurde ignoriert Um einer Exkommunikation zuvorzukommen erreichte Ottilia 1618 mit Hilfe ihrer Bruder ein Schreiben des Papstes zur Aufhebung des Klosters und Umwandlung in ein Laienstift fur adelige Damen Damit wurde de facto nur bestatigt was seit Jahrzehnten bereits Praxis war 3 Dadurch war Oelinghausen vom Stift Wedinghausen unabhangig und Ottilia wurde der Titel einer Abtissin verliehen Dieser Schritt kam ihr auch personlich gelegen hat sie doch einen feudalen Lebensstil geschatzt In Heerse wurde etwa ein Fuhrpark mit 12 Kutschpferden und einem Reitpferd gehalten Das Herauslosen von Oelinghausen aus dem Klosterverband stiess vor allem im Mutterkloster Wedinghausen auf Widerspruch Einige Jahrzehnte nach dem Tod Ottilias wurde 1641 der Schritt gewaltsam ruckgangig gemacht Die adeligen Stiftsdamen wurden vertrieben und das Kloster mit Schwestern aus Rumbeck wiedererrichtet Anmerkungen Bearbeiten Knepper Babilon S 51 Jolk S 132 Regesten S 358f Literatur BearbeitenMichael Jolk Die Leichenpredigt zum Tode der Oelinghauser Abtissin Ottilia von Furstenberg 1621 In Sudwestfalenarchiv Jg 2006 S 127 144 Ottilie Knepper Babilon Ottilia von Furstenberg 1549 1621 In Furstenberger Skizzen Streifzuge durch 700 Jahre westfalische Familien und Landesgeschichte Arnsberg 1995 S 51 56 Manfred Wolf Bearb Die Urkunden des Klosters Oelinghausen Regesten Fredeburg 1992 ISBN 3 922659 39 7 Helmut Richtering Ottilia und Anna von Furstenberg In Helmut Lahrkamp u a Furstenbergsche Geschichte Bd 3 Die Geschichte des Geschlechts von Furstenberg im 17 Jahrhundert Munster 1971 S 44 55Weblinks BearbeitenGeschichte des Klosters Oelinghausen PDF Datei 3 79 MB Normdaten Person GND 18940972X lobid OGND AKS VIAF 220940877 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Furstenberg Ottilia vonKURZBESCHREIBUNG Priorin des Klosters Oelinghausen sowie Abtissin des weltlichen Damenstifts HeerseGEBURTSDATUM 21 Februar 1549GEBURTSORT Schloss Waterlappe bei EnseSTERBEDATUM 7 Marz 1621 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ottilia von Furstenberg amp oldid 232446186